Die lange Geschichte mit dem Sofa

Erinnert sich noch jemand daran, wie das Sofa vorher aussah? Eine echte GanzFrüher-Vorher-Nacher-Story:

Ganz früher, frisch aufgebaut

Soweit der „Vorher“-Zustand. Die Schuhcreme-Flecken waren zwar am Ende kaum noch zu erahnen, dafür waren die Sitzpolster an den Lieblingsstellen sehr tief „eingesessen“ und der Stoff an den Kanten recht verschlissen. Wirklich einfangen ließ sich das auf den Bildern leider nicht.

Und das ist die neue Version. Der sehr viel dunklere Stoff war eine bewusste Entscheidung, weil genau der gleiche Farbton war nicht zu haben. Deshalb hoffte ich,  dass eine deutliche Abweichung am Ende besser aussieht als eine kleine. Die Bezüge der Rückenkissen lassen sich noch aufbügeln (hoffe ich). Eventuell werden die kompletten Kissen auch noch mit dem neuen Stoff bezogen, aber da bin ich mir noch nicht sicher. Das Sofa ist jetzt dreifarbig, und damit für unsere Verhältnisse regelrecht bunt. Allerdings handelt es sich bei den drei Farben ausnahmslos um Schattierungen von Grau, das ganze in einem ansonsten auch nicht zu Neonfarben neigenden Wohnzimmer. Ich glaub, die Gefahr der optischen Schockstarre bei Besuchern ist gering.

Der größte Vorteil kann hier nicht abgebildet werden. Die Polster sind dicker, schwerer und fester. Nimmt man die Rückenkissen vom Sofa, können zwei Personen bequem darauf schlafen. Und die neuen Polster riechen nicht. Die Ausdünstungen, die man bei Neuerwerbungen fast erwartet, fehen nahezu völlig. Scheint schon gutes Zeug verarbeitet zu haben, der Mann.Es sitzt sich hervorragend und macht einen haltbaren Eindruck. Alles weitere zeigt die Zeit.

Insgesamt war die Sache länger gedauert, als ich geplant hatte, und ein Schnäppchen war es auch nicht. Für den Preis hätten wir beim Schweden vermutlich was gleich großes in Neu bekommen. Aber bei der Vorstellung, ein bis auf die Sitzkissen einwandfreies Sofa, dass uns auch noch gefällt, in die Tonne zu hauen, kommt dann der Lipper in mir wieder durch. Sowas macht man nicht.

 

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Cocktail: Alice und das Orangenmassaker

 

Es waren Orangen übrig. Viele Orangen. Der Konsum der Südfrüchte war über die Feiertage deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben,  und die ungewollten sahen jetzt schon nicht mehr so schick aus und luden nicht mehr zum normalen Verzehr ein.

 

 

Einen guten Liter Saft haben wir rausgeholt, dank des Kindes Hilfe ging das sogar recht fix. Dafür musste ich Tribut zahlen und einen Teil des Erpressten zur Herstellung von Eis zur Verfügung stellen.

Und aus dem Rest wurde dann Alice. Man nehme 8cl Ananassaft, die gleiche Menge Orangen-Clementinen-Saft-Mix, 2 cl Sahne und 1 cl Grenadine. Alles mit etwas Eis in den Shaker und dann locker aus dem Handgelenk und dabei lächeln! Mit frischem Eis in ein Glas. Vom Aussehen war ich nicht komplett überzeugt. Geschüttelte Sahne sieht nicht so hübsch aus und auch die Grenadine konnte sich farblich nicht durchsetzen, kann man noch dran feilen. Mangels Alk gab’s heute eine Familienwertung. Kind meinte: „Geht so.“ Ich war sehr angetan. Und der Herr im Hause:“Lecker. Ist noch was da?“ Also geschmacklich mindestens 4 von 5.

 

Spricht deutlich für Wiederholung. Der Ananassaft war übrigens ungesüßt. Der gesüßte schmeckt für mich ja wie flüssige Karies. Aber wenn nur der zur Hand ist, hilft eventuell ein Spritzer Zitrone (oder zwei).

 

Schönes Wochenende und bis Montag!

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Ein Arbeitszimmer für den Autor – Teil 13: Das letzte Tisch-Stück (und der Schlitz)

Nach dem Welteroberungstisch und dem Sehr Großen Tisch ist unser letztes Stück Platte etwas langweilig: Der Utility Table (UT), unter dem die Kabel im Haus zusammenlaufen, der NAS abgestellt wird und überhaupt der ganze Kram hinkommt, den man braucht, aber nicht sehen will. In der Skizze hatte er den Buchstaben G bekommen:

Die letzte Tischplatte G in der Skizze

Tatsächlich ist der UT so langweilig, dass ich ganz vergessen habe, während des Bauens davon Fotos zu machen. Oops. Die Bilder stammen daher von dem nächsten Schritt, bei dem wir schon die Oberfläche mit meinem Freund Wolf dem Elektrohobel glatt gemacht haben.

Eingebaut und schon abgehobelt. Man bemerke die Späne.

Die Ecke ist eigentlich ideal für die Hardware, denn dort ist es zwar kühl — eine Außenwand und weit weg von der Heizung. Zudem –

Scot, warum ist da ein Loch in der Tischplatte?

– bitte?

In der Tischplatte des UT, also dem G-Tisch oder wie Du es auch immer nennst. Da ist ein Loch. Sieht fast aus wie ein Schlitz.

Schlitz? Äh. Nein, tut mir Leid, ich sehe da keinen Schlitz …

Doch. Ganz deutlich eigentlich, etwas auf der rechten Seite. Sieht aus, als wären die Ränder so gar schon angestrichen.

In einer Nahaufnahme mit Kabellöchern, und, äh, dem Schlitz.

Ach so, der Schlitz. Ja, das (Räusper), das ist eine komische Sache. Ursprünglich hatte ich vor, die Kabel für das Intranet von unten durch den Tisch zum Switch zu führen, der dann oben hinter Glas im Regel stehen würde, hinter Glas, aber gut belüftet, mit blinkenden Lichtern und so. Allerdings stellte sich heraus, dass die ganze Sache gewesen wäre und dass der UT ohnehin perfekt für den Drucker ist. Daher ist jetzt der Switch an der Unterseite der Tischplatte montiert.

Und Du hast einen Schlitz in der Tischplatte.

Nun ja –

Sieht so richtig spitze aus. Willst du ihn nicht stopfen?

Eigentlich nicht. Erstens sieht ihn niemand, weil der Drucker da drüber steht. Zweitens hilft er bei der Kühlung des Switches, und da das ein passiv gekühltes Gerät ohne Lüfter ist, kann es gar nicht genug Löcher geben. Außerdem habe ich die Idee mit den Kabeln nicht komplett aufgegeben.

Suuuper.

Wie auch immer — jetzt kommt der nächste Schritt: Die ganzen Tischplatten müssen abgehobelt, abgeschliffen, lasiert und dann mit Klarlack versiegelt werden.

Fortsetzung hier

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Der Garten im Winter oder Das Brot

Bild: Chixoy via Wikipedia
Selbstverständlich gibt es auch im Winter im Garten jede Menge zu tun.
Zum Beispiel:
Bäume und Sträucher schneiden
Werkzeuge pflegen
Aufräumen
Lang aufgeschobene Reparaturen an Zäunen, Lauben, Gewächshäusern durchführen
Pläne für´s Frühjahr machen
Usw.

Man kann auch veredeln, mulchen, Samen ernten und archivieren, Nistkästen säubern oder Bewässerungsleitungen entleeren, solange der Boden nicht gefroren ist, gar kein Problem. Bei offenem Wetter ist der Winter eine brauchbare Jahreszeit um Gehölze zu translozieren. Denn es herrscht Vegetationsruhe und die grünen Zöglinge kriegen in ihrem Winterschlaf vermutlich kaum etwas mit.
Frost ist auch das entscheidende Kriterium, wenn es darum geht Unebenheiten in Pflaster und Rasen auszugleichen oder den Kompost umzuschichten. Bei Minustemperaturen macht sich das alles entsprechend schlecht. Dann bleibt nur Bäume und Sträucher schneiden, Werkzeuge pflegen, Aufräumen und lang aufgeschobene Reparaturen erledigen. Insgesamt gesehen ist Winter nicht die Jahreszeit, in der man sich als Gärtner gänzlich verwirklichen kann. Manche Kollegen behelfen sich indem sie Streu- und Räumdienste anbieten.

Ich bin ehrlich gesagt im Winter auch lieber drin und einfach mal etwas fauler als sonst. Anstatt mich jetzt und hier über die Metaphysik des Gehölzschnitts auszubreiten, würde ich lieber eine neue kulinarische Errungenschaft vorstellen: Das Brot! Bislang war Brotbacken für mich, vom Ergebnis her betrachtet, immer ein „aber es ist selbst gemacht“-Erlebnis. Was heißen soll, es sah einfach nicht so gut aus wie vom Bäcker und schmeckte auch eher mittel. Das Brot! ist anders.

Auf das Brot! bin ich durch den Blog www.esskultur.at aufmerksam geworden. Das Brot! ist eine Abwandlung des im angelsächsischen bekannten no-kneat-bread (also Brot ohne Kneten). Das Rezept zog mich gleich magisch an. Gerade weil in so vielen überkommenen Backanleitungen immer größtmöglicher Wert auf das Wie, Wieoft, Wielange und Wozu des Teigknetens philosophiert wird, war die Aussicht ein Brot ganz ohne Kneten backen zu können einfach unwiderstehlich.

Was soll ich sagen? Das Ergebnis war optisch, geschmacklich und überhaupt so überwältigend, dass ich jetzt mindestens eins pro Woche backen möchte und die Brote vom Bäcker dagegen irgendwie ziemlich alt aussehen und schmecken. Das Brot! hat so eine Kruste wie man sie aus den französischen Boulangerien kennt, die so fein knistert wie bei einer ofenfrischen französischen Baguette. Und es schmeckt nur wunderbar.

Wie geht´s?
Man braucht eine recht große Schüssel. Dort hinein kommen 850 g Mehl (es kann und sollte einfachstes Weizenmehl Typ 550 sein), ein halber Hefewürfel oder ein halbes Päckchen Trockenhefe, knapp 700 ml Wasser und 3 TL Salz. Alles schnell verrühren und erstmal über Nacht zugedeckt stehen lassen.
Der hohe Wasseranteil macht den Teig geschmeidig, sodass das Rühren wirklich leicht geht. Die lange Teigruhe ist ebenfalls ganz entspannend.

Nach 18 Stunden den Teig mit Mehl und Schaber aus der Schüssel lösen, auf bemehltes Backpapier bugsieren und abgedeckt weitere zwei Stunden gehen lassen. Zwischenzeitlich einen Bräter ohne Plastikgriffe oder andere hitzeempfindliche Teile aber mit Deckel im Backofen bei 250° vorheizen. Wenn die volle Hitze erreicht ist, Bräter raus, Teig in den Bräter, Deckel drauf und wieder ins Rohr. Nach einer halben Stunde Backzeit den Deckel abnehmen und je nach Zustand der Kruste geöffnet noch ca. weitere 15 Minuten zu Ende backen.

Das Geheimnis der Kruste ist das schnelle Backen bei großer Hitze im Topf, das durch den hohen Wassergehalt des Teigs wie Dampfbacken funktioniert. Durch die lange Gare entstehen große Blasen, wie man sie von französischen Backwaren kennt und das Brot! hat obgleich es aus Weizenmehl hergestellt ist eine ganz herzhafte Note von Sauerteig.

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Frühjahr gleich Frühling?

Zwar haben ich schon vor ein paar Wochen nachts davon geträumt, dass es schneit, aber heute habe ich die ersten Flocken gesehen. Viel war es nicht. Aber immerhin kann man sagen, es ist Winter. Nicht Frühling. Wichtig ist die Unterscheidung der Jahreszeiten unter anderem im Hinblick auf den Frühjahrsputz. Den ich aufschieben darf, wenn wir noch Winter haben.  Oder hab ich das falsch verstanden, und das Frühjahr liegt vor dem Frühling und beginnt vielleicht gar schon mit dem Jahreswechsel? Dann müsste ich mal langsam loslegen, auch wenn mir noch so sehr nach Winterschlaf ist.

Die allwissende Müllhalde weiss Rat: „In Mitteleuropa beginnt demnach der Vorfrühling bereits mit den ersten Blüten der Schneeglöckchen, der Vollfrühling ist aber erst mit dem Blühbeginn der Apfelbäume erreicht. Dieser Zeitraum, in dem die Natur erwacht, wird im deutschen Sprachgebrauch auch als Frühjahr bezeichnet.“ (Wikipedia)

Dann ist es ja gut, ich kann mich noch mal umdrehen und drauf warten, bis mir im Traum die Schneeglöckchen erscheinen.

 

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Cocktail der Woche – or not

Wie zu oft in letzter Zeit, stellten Frau Jugel und ich uns in schöner Regelmäßigkeit die Frage „Sag mal, was mach ich denn für einen Cocktail die Woche/heute? Was hab ich denn da….lass mal sehen….“ und das da auf dem Foto ist mein kümmerlicher Rest. Amaretto, Aufgesetzter, Pfirsich-, Eier- und Minzlikörsche, schlechter Whisky, Korn und das war es. Das ist jämmerlich und armselig. Und vor allem auch sehr peinlich, wenn man Besuch kommt, denn mit meinem Weinvorrat sieht es derzeit nicht besser aus, allein Crémant ist noch in akzeptabler Menge da, aber leider ist der nicht kalt und damit auch vernachlässigbar.

Daher mein Vorsatz für das nächste Jahr, einen ordentlichen Grundstock an Alkoholika anlegen, damit ich zumindest immer noch mal was draus zaubern kann. Je eine Flasche Kettle No. One, einen noch zu testenden Tequila und einen noch nicht näher angedachten Wodka. Dazu Rose´s Lime Juice, Läuterzucker, Grenadine. Mit dem einen oder anderen Saft, den ich der Kinder wegen immer da habe, sollten mir dann in Zukunft so Peinlichkeiten wie heute erspart bleiben. Doch, ja, das ist mal ein schöner Vorsatz für das neue Jahr, den einzuhalten mir Spaß machen wird.

Ein schönes Wochenende und bis Montag!

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Die offene Geschichte mit dem Sofa

Keine Angst, geht ganz schnell. Aber beim Durchgucken der Artikel hab ich gesehen, dass ich die Fragen nach dem Ende der Sofa-Geschichte nicht beantwortet habe. Konnte ich auch nicht wirklich, weil sie ist noch nicht beendet. Der Handwerker und ich haben und eine Weile ignoriert, uns dann aber geeinigt, dass es jetzt im Januar endlich was werden soll. Am dritten stand er dann vor der Tür und wollte die Polster abholen („War doch so abgemacht!“) Ähm, ja. Hatte ich nicht ganz so in Erinnerung, aber kann ich auch verschusselt haben. Er zog jedenfalls mit den Polstern ab, und in etwa zwei Wochen könne ich mit Fertigstellung rechnen. Das wäre prima, denn dann hätten wir pünktlich zum nächsten Serienquartett wieder ein bequemes Sofa. Dass hoffentlich auch dann noch groß genug ist, wenn hier wie angedroht eher ein Sextett aufschlägt und nach Pizza verlangt. Gut, dass ich nicht kochen muss.  Für die Zeit bis dahin hab ich erstmal die Gästefutons auf das leere Gestell gepackt. Besser als nichts, aber gut, dass es nicht als Dauerlösung gedacht ist.

Auf die neuen Polster bin ich jedenfalls sehr gespannt.

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Ein Arbeitszimmer für den Autor – Teil 12: Pulp Fiction und der Sehr Große Tisch

I’m Winston Wolfe. I solve problems.

– Harvey Keitel in Pulp Fiction

Der Tisch im Arbeitszimmer hat eine steile Karriere hinter sich. Zuerst nur als Großer Tisch angedacht, der mit dem Kopfende an der Wand mit der Eingangstür stehen sollte, wurde er nach einem nächtlichen Einfall auf die andere Seite des Zimmers verlegt. Dort zeigten Simulationen, dass er sogar einen Meter breit sein kann, ohne den Arbeitsplatz auf der rechten Seite zu sehr einzuengen, und mutierte zum Sehr Großen Tisch (SGT). Jetzt ist er der Mittelpunkt des Zimmers.

Im Vergleich zum Welteroberungstisch ist der Aufbau vergleichsweise einfach: Man
geht zum Baumarkt, guckt sich die am wenigsten krummen Bretter mit den Maßen 300 x 20 x 4 cm heraus und bittet die netten Mitarbeiter, sie auf zwei Meter zuzuschneiden. Zuhause fügt man fünf dieser Bretter mit Lamellos zusammen, schraubt sie auf ein hingezimmertes Gestell und — Presto! — fertig ist ein massiver Holztisch für vergleichsweise wenig Geld.

Der Unterbau, zunächst nur grob ausgerichtet.

In der Praxis ist es natürlich nicht ganz so einfach. Dummerweise sind die Bretter bestenfalls nur in einer Dimension verzogen (der örtliche Holzhandel hatte nichts, das nicht noch mindestens ein Jahr hätte trocknen müssen, und so lange wollten wir dann doch nicht warten). Bei dem Welteroberungstisch war das weniger ein Problem, weil alles etwa ein Meter lang oder kürzer war. Beim SGT und beim Kindertisch ist das aber ein ernstes Problem.

Weswegen ich jetzt ein neues Lieblingswerkzeug habe: Den Elektrohobel. Oh, gelobt sei der Elektrohobel! In Anlehnung an Pulp Fiction habe ich ihn nach dem zweiten Brett „Wolf“ getauft aufgrund seiner Fähigkeit, fast jedes Problem zu lösen. Dass man nach wenigen Minuten den Fußboden vor Spänen nicht mehr sieht, das Arbeiten ist nur noch mit Atemschutz möglich ist und sich der Holzstaub sofort im ganzen Haus verteilen, nimmt man da gerne in Kauf. So kriegt man Bretter gerade.

Das mittlere Brett zuerst. Wir nehmen das geradeste der fünf, was leider nicht viel heißt.

Allerdings haben wir jetzt folgenden Ablauf: Brett anlegen, zu hobelnde Stelle markieren, Brett wieder zum Bock tragen, Brett hobeln, Brett zurücktragen, Brett wieder anlegen, neue Problemzone markieren … am Ende des Tages konnte ich kaum noch die Arme heben. Ehrlich, vielleicht hätten es drei Zentimeter auch getan.

Da der SGT direkt an den Welteroberungstisch anschließt, brauchen zwei Bretter einen Winkel. Wir machen die anderen drei zuerst, von innen nach außen gehend, bevor wir uns an den Schnitt wagen.

Nach dem vierten Brett.

Damit wir uns ganz sicher sein können, dass dieser Winkel bleibt, schrauben wir eine Latte unter die Enden der drei rechten Bretter und befestigen das ganze Gebilde mit Bolzen an der Wand. Durch sie, die angeschlossenen Tische rechts und links und dem Eigengewicht des SGT können wir sicher sein, dass nichts wackelt.

(Aufmerksame Leser werden bemerken, dass die Telefonkisten, Ethernetkabel und Steckdosenleisten nicht mehr auf dem Boden herumfliegen, sondern an der Wand hängen. Ja, hier wurde zwischendurch durchgegriffen, aber das besprechen wir in einem eigenen Eintrag.)

Fertig. Unermüdliche Freiwillige beseitigen Wolfs Spuren.

Das teuere Lehrgeld am Welteroberungstisch hat sich ausgezahlt: Der Schnitt stimmt, wenn auch nicht ganz ohne Fugen. Zum Glück haben wir jetzt Sägemehl ohne Ende … und drei Säcke Hobelspäne.

Blick vom Welteroberungstisch.

Am Kindertisch läuft das Verfahren genauso, wenn auch nur mit drei Brettern und ohne Winkelschnitt. Einen Tisch haben wir jetzt noch, den „Utility Table“ rechts vom SGT. Und dann geht es darum, die Oberflächen aller Tische zu glätten — wieder was für den Wolf.

Fortsetzung hier

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Zu Besuch in der Steampunk Villa

Der Autor ist ja in unserer Beziehung neben dem Entwerfen von Welteroberungs-Tischen auch für Geek-Sachen zuständig. Und so schickte er mir den Artikel aus dem WIRED-Magazin von Hugh Hart zu, der sich mit einer Steampunkvilla in New England, USA beschäftigte. Ich hab den Mund nicht mehr zu bekommen!

Zur Erklärung, Steampunk ist eine hauptsächlich in angelsächischen Ländern bekannte, noch recht junge Stilrichtung, die moderne und zukunftsorientierte Funktionen mit den Mitteln und Materialen des viktorianischen Zeitalters verbindet. Mittlerweile ist eine ganze Subkultur entstanden, die meinen meinen ganz persönlichen Helden in Bruce Rosenbaum hat. Er hat sein Haus aus dem Jahre 1901 in genau diesem Sinne ausgebaut und das in einer absolut unglaublichen Art und Weise.

Von aussen betrachtet sieht das Haus für New Englands Verhältnisse nicht so ungewöhnlich aus, wenn man sein Alter betrachtet. Sehr gut in Schuß, aber eben normal.

Angefangen hat alles im Jahre 2000, als Rosenbaum und seine Frau eingzogen sind. Die Renovierung – die im übrigen immer noch andauert, was mir sehr bekannt vorkommt, brachte sie immer mehr in die Richtung neue, moderne Technik in das alte Gemäuer einzubinden, was sie seither immer weiter perfektionieren. Seit 2007 haben die beiden ihre Passion zu ihrem Beruf gemacht und ModVic gegründet.

Fangen wir doch gleich mal mit meinem Lieblingsplatz, der Küche, an. Das ist schon deswegen ein guter Ort, weil mit diesem Ofen eigentlich alles begann. Nachdem er diesen alten Holzofen nämlich gesehen, restauriert und mit moderner Technik ausgestattet hatte, kam Rosenbaum von der Idee der richtige alten Sachen im futuristischen Gewand nicht mehr los. Ganz ehrlich, auf die Idee, ein Ceranfeld in so ein altes Stück zu setzen, muss man erst mal kommen. Direkt daneben steht ein ehemaliger alter Warmwassertank, der heute als Filteranlage dient. Und ganz ehrlich – ich finde die Küche als solches klasse – sehr nett auch das Detail des Hundefressplatzes links unten. Die Bar war übrigens mal ein Druckertisch aus des 1890er Jahren.

 

 

 

 

 

 

 

Mr. Rosenbaum hat mir übrigens glaubhaft versichert, es wäre gar nicht so aufwendig das alles sauber und blank zu halten. Nein, ganz bestimmt nicht.

Wie man moderne, technische Geräte in ein Altes einbindet, ohne das es wie gewollt und nicht gekonnt aussieht, verdeutlicht der Fernseher und der ganze Technik-Schnickschnack drumrum.

 

 

 

 

 

 

 

Leider habe ich keine Fotos vom Bad – da soll aber nicht gar soviel gemacht worden sein, eine ausser eine kleine Zeitreisendusche für den Hausgebrauch. Und die Kinderzimmer der beiden Söhne sind komplett Steampunkfrei – bis die Kinder das Haus verlassen haben, dann werden ihre Räume okkupiert.

Dafür hätte ich aber noch eine wirklich nette Sitzecke anzubieten. Da möche ich gleich meine Röcke raffen, das Hausmädchen nach dem Tee schicken und mit einigen Intellektuellen über Elliot disputieren.

 

Aber Rosenbaums eigentliches Meister- und auch Lieblingsstück ist sein Computer- und damit Arbeitstisch. Er ist in eine alte Orgel von 1880 integriert. Ich meine, wie cool ist das Teil hier bitte???

 

Ich kann gar nicht anfangen zu beschreiben, wie klasse ich das umgesetzt finde. Richtig genial finde ich persönlich ja die Idee, um Monitore Rahmen zu setzen. Ich befürchte, es paßt bei uns nicht ganz so rein, wie ich mir das vorstelle, zumal mein Laptop ja auch immer von A nach B getragen wird und ich gar keinen echten Desktop mehr besitze, aber gut finden kann ich das trotzdem. Diese Tastatur ist einfach nur grandios, so einen USB-Stick will ich auch und und sogar der Scanner paßt sich nahtlos ein.

 

 

 

 

 

 

 

Auf die Frage, wie man bitte auf solche Ideen kommt, meint Rosenbaum, meist würde es damit anfangen, daß er irgendwas braucht – zum Beispiel einen Herd. Dann fängt er an, nach etwas zu suchen, was Geschichte hat, aus anständigem Material gefertigt ist und das man gerne ansehen mag. Gemeinhin findet er dann irgendwann das Stück auf Antikmärkten oder ebay und nutzt dann sein Hirn, um beides – Nutzen und Schönheit – zusammenzuführen. Oft genug braucht er dazu die Hilfe von Experten, aber bisher hat er im Endeffekt immer noch das bekommen, was er sich vorgestellt hat.

Ich bin übrigens zu einer Haustour eingeladen, wenn ich das nächste Mal in Massachusetts vorbei komme. Und glaubt mir, sollte es mich jemals in diese Ecke verschlagen, Mr. und Mrs Rosenbaum sind die ersten, die ich besuchen werde.

Kleiner Teaser: Aus Amerika wurde mir auch ein PDF zugespielt – Wie man ein altes Haus renoviert und dabei verheiratet bleibt. Ich übersetze es und werde es als Ratgeber irgendwann in den nächsten Wochen hier online stellen.

Alle Bilder sind wurden uns dankenswerterweise vom Steampunkworkshop zur Verfügung gestellt.

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Pimm’s statt Bowle – Cocktail zum Jahreswechsel

Anyone for Pimm’s?

Bei uns schnellten da sofort zwei Hände hoch und es war in der Tat eine der schnellsten Entscheidungen im Blog, dass Sabine und ich zu Silvester Bowle und Punsch verschmähen werden und dafür Pimm’s mixen. Bei Sabine war wohl Wehmut der Grund, bei mir Neugier (Gurke im Cocktail?) und der leidige Brit-Spleen. Sei es drum, war lecker.

Man nehme also ein Longdrinkglas (das wir nicht haben, aber Standard-Ikea muss dann eben reichen), und fülle es zumindest zur Hälfte mit Eiswürfeln, Orangen, Zitronen- und Gurkenscheiben. Dann kommen ca. 6 cl Pimm’s dazu, der Rest wird aufgefüllt,  wahlweise mit

  •  Ginger Ale
  • Tonic
  • Zitronenlimo oder
  • Sekt.
Wer uns kennt, hat vermutlich ohne zu Zögern sein Kreuzchen beim letzten Punkt der Liste gemacht, aber…weit gefehlt. Frau Stevenson hatte nämlich anlässlich des Jahreswechsels den väterlichen Cremant-Vorrat geplündert und weigerte sich partout, den edlen Tropfen zu verwässern. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Testreihe sind wir dann zu dem einmütigen Ergebnis gelangt, dass uns die Variante mit Tonic am besten schmeckt.
Wird sicher wiederholt, spätestens zur Eröffnung der Freiluftsaison.
Ein schönes Wochenende und bis Montag!

 

 

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