Ein Arbeitszimmer für den Autor – Teil 11: Probleme mit dem Welteroberungstisch

Muahahaha!

– Wahnsinniges Gelächter von Schurken im Film

Schauen wir uns noch einmal die Skizze des Zimmers an: Heute geht es um die Tische A-E, die zusammen den World Domination Table ausmachen, den Rundum-Tisch, von dem aus ich die Unterjochung der Welt planen werde, sobald mein Mitgliedsantrag für die Evil League of Evil angenommen wird.

Raumskizze

 

Wie schon besprochen bestehen die Tischplatten aus vier Zentimeter dickem
Holz, aus je drei Brettern mit einer Breite von 20 cm, die nebeneinander gelegt und mit Fugenplättchen verbunden werden. Damit haben wir drei „Ringe“ von außen nach innen und fünf „Segmente“ A bis E. Getragen werden sie einmal von Latten, die waagerecht an der Wand geschraubt sind, sowie Beinen, die an den Schnittflächen stehen. Davon hatten wir im vergangenen Eintrag schon ein Bild, denn die haben wir zwischendurch schon vorbereitet. Wenn man mit der Schönsten Germanin genug Kochsendungen guckt, lernt man solche Tricks.

In einem idealen Universum wären die Winkel im Achteck alle 135 Grad, die Wände alle gleich breit und gerade und alles wäre ziemlich einfach. Aber in einer Welt, in der Firefly keine zweite Staffel bekommen hat, kann man das vergessen. Besonders unangenehm: Direkt an den Winkeln ziehen sich die Wände leicht, aber doch merklich nach außen. Wir werden also sehr genau messen und schneiden müssen. Das wird, um etwas Spannung aufzubauen, ein Problem werden.

Die erste Entscheidung besteht darin, ob man nach Ringen vorgeht — also zuerst die äußeren Bretter A bis E anbringt, dann die mittleren Bretter und schließlich den inneren Ring — oder aber erst das ganze Segment A aufbaut, dann Segment B, etc. Ich habe mich für das erste Verfahren entschieden nach der Überlegung, dass es so leichter sein würde, die Unebenheiten der Wand auszugleichen.

Damit die Spannung nicht unerträglich wird: Das war leider die falsche Entscheidung.

Ringe im Aufbau

 

Tatsächlich hat man bei diesem Verfahren mehr Gelegenheiten, Fehler zu machen, sei es bei der Messung oder beim Schnitt. Zwar sind die meisten Fugen gelungen, aber eben nicht alle, und diese Fehler setzen sich fort. Die richtige Lösung wäre gewesen, erst ein Segment zusammenzusetzen und dann gleich quer über alle drei Ringen zu schneiden. Curses!

Übergang, so gar nicht gelungen

 

Am Ende entspricht das Ergebnis zwar dem Gesamtziel. Aber nur, weil alles mit dem Elektrohobel und der Schleifmaschine ausgeglichen werden kann. Die Fugen werden wir mit Holzspänen und einem Sägemehl-Klebstoff-Gemisch verschließen (wozu es einen eigenen Eintrag geben wird). Auch die Löcher für die Kabel in den Ecken der Achtecke sind groß genug.

Ästhetisch ist der Tisch aber unbefriedigend — es ist gut, dass er geschliffen und unter je zwei Schichten Lasur und Klarlack begraben werden wird. In jedem anderen Zimmer wäre ich versucht, alles herauszureißen, die Teile rituell zu verfeuern und von vorne angefangen. Aber im Arbeitszimmer kann ich das Kosten dafür nicht rechtfertigen.

Wenigstens ist es stabil.

Jetzt müssen wir damit leben. Als nächstes ist der Sehr Große Tisch an der Reihe.

Fortsetzung hier

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Klebereste, hartnäckig…weg

Manchmal glaube ich ja, die Frau Stevenson hat nicht genug zu tun. Denn anders lässt sich eigentlich nicht erklären, dass sie hier auf Silvester mit einem Korb voller Geschenke aus der Küche anrückte. Und das, obwohl wir uns ja grundsätzlich und überhaupt gar niemals gegenseitig etwas zu Weihnachten schenken. Weil man ja eben rund um die Feiertage schon genug zu tun hat. Gefreut habe ich mich natürlich trotzdem wie Bolle, denn wenn was sie macht, die Sabine, das macht sie gut. Besonders in der Küche. So füllen also jetzt Essig mit Chilies, Rosmarin und Himbeer-Bacardi sowie Antipasti und eingelegter Ziegenkäse meine Regale und ich kann es kaum erwarten, davon zu kosten.

Eins hätte ihr allerdings fast die Freude an der Herstellung all dieser Köstlichkeiten verdorben, und das war die Hartnäckigkeit, mit der die Reste vom Etikettenkleber sich weigerten, die Gläser zu verlassen. Am Ende hat sie an der Front aufgegeben, und sich auf die Qualität des Inhalts konzentriert. Sehr vernünftig. Den Rest schaffe ich dann schon.

Bloß wie?

Bei mir wandern Gläser, die ich wieder verwerten will, normalerweise einfach in die Spülmaschine und danach ist es gut. Das konnte ich mir hier natürlich knicken, schließlich waren sie voll. Auch der im Netz immer wieder gelesene Tipp mit dem Fön schied aus dem gleichen Grund aus, das hättet mir der Ziegenkäse vermutlich nicht verziehen. Acetonhaltige Lösungsmittel hab ich nicht im Haus. Langsam wurd’s eng, denn vielmehr Tipps fand ich nicht. Dann stand da noch was von Einreiben mit Öl. Hm, konnte ich mir nicht recht vorstellen, aber immerhin hatte ich das zur Hand und schädliche Nebenwirkungen waren wohl kaum zu erwarten. Und siehe das, nach fünf Minuten liess sich das meiste Klebezeug abreiben. Die letzten hartnäckigen Reste entfernte dann der Ceranfeld-Schaber, und alles war blank.

Nochmals vielen Dank, liebe Sabine, ich suche nur noch nach einem Grund, das Zeug zu vernaschen.

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Sylvester und Neujahr bei Kochs

Eine unserer Regeln lautet: Solange dem Kleinen Mann was dran liegt, geh ich Weihnachten nicht arbeiten. Wenn man das ganze Jahr über kein Geld verdient hat, holt man es in der letzten Woche auch nicht rein. Nach der bereits erwähnten Standardgans bei den Schwiegereltern ging es dann in den Urlaub ins Land der Ahnen der Besten Blondine.

McPom in Reinkultur. Auf das Tempo muß ich erstmal runterkommen.

Wir redeten am Stall über Hühner, der Bauer sagte nur: „Such Dir eins aus.“ und da stand dann unser Neujahrsessen.

Eigentlich sollte der Kleine Mann wenigstens dabei sein, um nicht nur theoretisch zu wissen, wo das Essen herkommt. Aber der hat lieber mit Kindern als mit Tieren gespielt. Und zum Schlachten zwingen wollte ich ihn nicht.

Er sah besser aus, als er schmeckte, trotz der 5 Monate auf dem Land (im Gegensatz zu 38 Tagen im Supermarkt) taugte er eher als Suppenhuhn. Etwas zäh, aber geschmacklich sehr gut.

Und zwischendurch haben wir Silvester die Familie allein gelassen und ein bißchen mit den Sterneköchen gespielt.

PS: Köche stoßen dann übrigens so gegen halb eins an, um 12 haben sie meist zu tun.

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Zwischen den Jahren

Eigentlich sollte hier ein Artikel zum Thema Sylvesterbräuche dieser Welt stehen. Aber erstens hat Frau Jugel sehr richtig angemerkt, dass mittlerweile jedes Käseblatt darüber berichtet, dass spanische Frauen in der letzten Nacht des Jahres rote Unterwäsche tragen und dabei Trauben essen.

Und zweitens haben wir aus terminlichen Gründen unsere Weihnachtsshopping im KaDeWe auf heute verlegen müssen – und ganz ehrlich: Wir haben kurz an unser Blog gedacht, als wir an der Austernbar sassen. Mehr aber auch nicht. Dafür geht es im neuen Jahr mit frischen Elan weiter.

Ganz bestimmt.

 

 

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Was gibt’s Weihnachten bei Köchen?

Bild: Jürgen Howaldt via Wikipedia

Eine Frage, die ich sehr oft höre. Ich mach dann gerne mal was anderes. In einem Jahr war es eine Spezialität aus dem Land der Vorfahren der besten Blondine, eine Art Sauerkohlrouladen mit Polentabrei. Im einem Jahr haben wir mit dem kleinen Mann ein paar selbst gemachte Trüffelravioli gebaut. Im letzten Jahr haben wir ein Maishähnchen mit Trüffeln und Maronen gefüllt, dieses Jahr hat sich die Beste Blondine krossen (!!!) Krustenbraten gewünscht.

Und Weihnachten werden Wünsche erfüllt. Aber am liebsten Dinge, die man am Vortag vorbereitet und die dann ruhig 2-4 Stunden im Ofen bleiben können, sonst jedoch mit Ausnahme der letzten zwanzig Minuten keine Pflege benötigen.

Da Köche meist ab dem Martinstag genug Enten und Gänse gesehen haben, ist das sicherlich das Letzte, was ich am Heiligen Abend in den Ofen schieben würde. Das bleibt mir dann schon am ersten Feiertag bei den Schwiegereltern nicht erspart. Da wird die Tradition noch hochgehalten.

Bleibt eigentlich nur noch das Problem des Abwaschs, der muß dann doch noch erledigt werden, da wir am Weihnachtstag morgens zu den Schwiegereltern fahren und danach ein paar Tage Urlaub machen, denn für den Koch geht es dann am 30. wieder weiter mit dem Silvestermenü. Arbeiten, wenn andere feiern.

Watt mutt, datt mutt.

 

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Eine Kochschule für den Koch

So, ich habe es dann doch noch in diesem Jahr geschafft, die Kochschule zu eröffnen.
Mehr im Freundeskreis, die meisten Kollegen waren auf Weihnachtsfeiern von wildfremden Menschen und konnten deshalb nicht vorbeischauen. Und das war auch gut so, mit zwölf Leuten war es schon sehr kuschelig in der Küche, eigentlich ist die Obergrenze bei acht Personen.

 

Wir begannen mit den mitgebrachten Getränken, war ja auch gar nicht genug Platz im Kühlschrank. Danach gab es eine rosa gebratene Entenbrust auf Feldsalat mit Orangen-Walnußdressing, Schweinefilet unter der Lebkuchenkruste mit Spekulatius-Spitzkohl und Cranberry-Rotkohl (leider hat das Foto der Dampf im Ofen geschluckt) und eine Creme brulee zum selbstbrennen (leider haben das die Gäste geschluckt, bevor auch nur ein Foto gemacht werden konnte).

 

 

Ab jetzt, so hoffe ich, dass es häufiger Bilder wie diese in der Kochschule gibt, die Anfang nächsten Jahres dann auch ihre eigene Webseite bekommt. Versprochen!

 

 

 

 

 

 

 

Bis dahin bin ich über holger.moebius@web.de zu erreichen. Für Kochevents und Anfragen habe ich immer ein offenes Ohr!

 

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Cocktail der Woche – After Eight Likör

Diesmal hab ich ihn nicht für mich gemacht, obwohl ich After Eight liebe.  Und ich dachte mir, was ich mag, mögen andere auch, also hab ich als kleines Weihnachtspräsent für Geschäfts- und sonstige Beziehungen dieses Jahr den Likör gemacht. Bisher ist er sehr gut angekommen.

Für ungefähr 800ml nimmt man 200gr Schokominzplättchen und läßt sie langsam, sehr langsam mit 200ml Sahne und 50gr Puderzucker zergehen. Wichtig ist wirklich, dass man die Masse langsam schmilzen läßt, sonst klumpt es nachher. Dann 500 ml  Wodka (ich habe, Mike möge mir verzeihen, diesmal ob der großen Menge an anzufertigendem Alk den von Aldi genommen) hinzugeben und abfüllen. Gut gekühlt hält er ein paar Wochen. Problematisch ist lediglich, dass sich im Flaschenhals bei guter Kühlung etwas Schokolade wieder vergestigt. Da hilft, mit einem Ess-Stäbchen einstechen und die Flasche gut schütteln. Über einem Eiswürfel genießen oder aber gleich zum Eiscreme verfeinern nehmen.

Ich wünsche einen schönen vierten Advent und bis morgen!

 

 

 

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Ein Arbeitszimmer für den Autor – Teil 10: Fußbodenleisten

Ein Detail am Fußboden fehlt noch: Die Scheuerleisten. Wir haben
bewusst die billigsten aus Holz gewählt, die an einigen Stellen
Astlöcher und Spalten haben, damit sie zu der Schreibtischoberfläche
passen. Gestrichen werden sie mit der gleichen Farbe, die auch die
Möbel bekommen. Der Rest wird durch zwei Stunden mit einer
Winkelschmiege und einer Klappsäge erledigt.


Ich habe hier zum ersten Mal die Leisten geklebt, statt sie zu
schrauben. Das Verfahren funktioniert zwar schon, geht allerdings
wieder davon aus, dass die Wände gerade sind. Gerade im Achteck ist
das ein Problem.

 
Jetzt können wir in die Höhe schauen: Es wird endlich Zeit für die
Schreibtische.

Fortsetzung hier

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Adventskränze, die zweite

Hier nun wie versprochen anderer Leuts Adventskränze – dieser Eintrag wird dann doch sehr fotolastig, aber wie will man sonst die Kränze beschreiben.

 

Kranz von Leser Christian

Simone und mir gefällt der Kranz, weil er so schön zurückgenommen ist. Übrigens wurde er von Christians Frau selbstgemacht. Sehr schön, wirklich!

 

Kranz von der Besten Blondine auf der Arbeit

Auch den mag ich wirklich gerne, schon alleine, weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, Blau mit Natur zu kombinieren. So in der Form hab ich das auch nie gesehen.

 

Gesteck der Besten Blondine zuhause

So langsam deucht mich, dass es dieses Jahr gar keine „Trends“ in Farbe und Form gibt. Der ist nun wieder total anders und eher monochrom gehalten. Ich mag sowas ja.

 

 

Frau Jugels Adventskranz in Seoul

So ungefähr die pureste Form des Adventskranzes. Sozusagen in Reinform.  Aber wenn man am anderen Ende der Welt lebt, dann ist man froh, überhaupt was zu haben.

 

Kommen wir nun zu drei Kränzen, die Frau P. aus M. für Opa und Sogutwie-Schwiegergroßeltern und -vater gefertigt hat. Ich hab die Dinger in natura zu zwei Dritteln gesehen und glaubt mir – sie sind riesig. Und unglaublich schön.

 

Kranz für den Opa

Ich mag ja die Idee mit dem Hirsch/Rentier/Elch. Und nicht nur, weil mir selbige niemals gekommen wäre.

 

Kranz vom Fast-Schwiegervater

Unglaublich massiv, rot und groß. Er steht jetzt auf einem großen Esstisch für acht bis zehn Personen und sieht kein bißchen klein oder verloren aus. Wirklich, wirklich schön.

 

Kranz für die SoGutWie-Schwiegergroßeltern

Der wiederum hat mich von den dreien am meisten beeindruckt. Er ist groß, kompakt und wirkt ganz und gar nicht überladen. Alle drei sind wirklich toll.

So, das soll es nun an Kränzen gewesen sein für dieses Jahr.  Vielen lieben Dank für die Einsendungen! Und für nächstes Jahr werden gerne noch Fotos angenommen.


 

 

 

 

 

 

 

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