Ein Arbeitszimmer für den Autor: Teil 4 (Das Theoretische)

Vor vielen, vielen Jahren habe ich in einem Magazin ein Bild von einem Zimmer des Apple-Chefs Steve Jobs gesehen. Es war ein fast völlig leerer Raum mit einer absolut minimalistischer Ausstattung, die über einen Computer nicht viel hinausging. Seitdem habe ich bei dem Anblick von völlig leergeräumten Zimmer einen gewissen Drang, sie so zu lassen.

Leider scheine ich sehr viel mehr Krempel zu besitzen als Jobs es hatte. So sieht der Inhalt des Arbeitszimmers im Exil aus:

“Irgendwo dadrunter ist ein Sofa.”

Dazu kommen noch Rechner-Zeugs und Aktenordner, die eine weitere Raumhälfte füllen. Gut, einiges von dem Zeugs werden wir aussortieren, aber spartanisch wird das neue Arbeitszimmer bestimmt nicht.

Was uns zu der Frage bringt, was überhaupt ins Zimmer hinein soll, nach welchen Prinzipen es aufgebaut wird und was wir sonst beachten müssen. Das klingt alles ziemlich abstrakt, aber ein Problem mit dem alten Zimmer war, dass ich zu sehr in Eile war, um mir diese Gedanken zu machen. Entsprechend das fail.

Benötigt werden drei große Elemente:

Ein Schreibtisch für mich uns im Achteck. Dabei soll es eine durchgehende Fläche geben, die rundherum läuft. Einige Leser haben Vorschläge eingeschickt, wie es auch anders gehen könnte. Danke dafür, aber ehrlich gesagt finde ich es so einfach cooler. So ist auch mehr Platz für das Gerät mit dem Bing.
Ein Schreibtisch für die Kinder, damit sie das Achteck nicht besetzen.Hindergrund ist die Familien-Regel, dass die Kinder weder Computer noch Fernseher in ihren Zimmern haben dürfen.
Ein großer Tisch für Brettspiele, Puzzle und Dinge, die auf einer Fläche ausgebreitet werden müssen. Im Moment wird dafür der Tisch im Eßzimmer benutzt, der chronisch überbelegt ist.

Nehmen wir die alte Skizze von dem Zimmer, legen einige Linien darüber und schauen uns das Ganze konkret an:

“Bauen nach Buchstaben”

Die Einteilung nach Buchstaben werden wir für das restliche Projekt beibehalten.

A-E: Der Hauptschreibtisch im Achteck. A und B haben Fenster und sind daher nur begrenzt nutzbar (mein Vorschlag, das Fenster bei B zuzumauern, stieß bei der Schönsten Germanin nicht auf Gegenliebe). Der Hauptsitzplatz wird vermutlich D sein, auch wenn C auf den ersten Blick passender erscheint. Zum Glück müssen wir uns noch nicht entscheiden.
F: Der Nutztisch. An dieser Wand kommen alle möglichen Kabel, Anschlüsse und Telefonleitungen an. Als Schreibtisch taugt er nichts, daher wird hier oben der Drucker stehen und unten die Tonne für das Altpapier und der Shredder.
G: Der Kinderschreibtisch. Hier steht erstmal der alte iMac. Dann muss ich auch etwaige Aufkleber mit rosa Einhörnern nicht immer sehen.
H: Der große Spieltisch. Eigentlich wäre es besser, ihn um 90 Grad zu drehen, damit niemand in das Licht aus dem Fenster gucken muss, aber unter dem Fenster steht eine hohe Heizung.

Auf dem ersten Blick sieht die Ecke zwischen F und G — wo bislang der Eckschreibtisch stand — verschwendet aus. Aber das ist, wie wir bald sehen werden, ein Feature und kein Bug, weil die Kabel und der NAS dort verschwinden können.

Bevor der Teppich herausgerissen wurde, haben wir den Aufbau mit Klebestreifen auf dem alten Teppich simmuliert. Das war nützlich: Ursprünglich wollte ich den Spieltisch (H) 90 cm breit sein lassen. Beim Testen wurde klar, dass das zu breit ist. Jetzt sind 80 cm geplant. Siedler von Catan passt trotzdem.

“Endlich einmal Katzen auf einem Teppich malen!”

Soweit das Was. Jetzt zu dem Wie, aus bitterer Erfahrung:

KISS — Keep It Simple, Stupid. Wie man an den Bildern gesehen hat, war der Aufbau des alten Zimmers raffiniert, ja, fast verspielt. Das lag zwar auch daran, dass ich mit Holzresten arbeiten und sparsam sein musste. Aber eben auch, weil ich mir toll dabei vorkam. Inzwischen bin ich älter und weiser, oder wenigstens älter. Aus Punkt 1 folgt:
Keine Maßanfertigungen mehr oder auf jeden Fall so wenige wie möglich. Das alte Zimmer wurde genau so aufgebaut, wie ich es damals brauchte: Passende Regale für den Röhrenmonitor — dumm nur, dass mit meinem Flachbildschirm der ganze Platz verschenkt ist. Auf der rechten Seite des Eckplatzes war genug Platz  für einen normalen Laptop — dass ich mal einen 15” MacBook Pro besitzen würde, konnte ich nicht wissen. Der Unterbau nimmt wunderbar Desktop- und Towergehäuse auf — die gibt es im ganzen Haus nicht mehr. Daher: Diesmal wird flexibler gebaut.
Weniger Bücher. Gemeint ist damit, dass es inzwischen nicht mehr notwendig ist, den Arbeitsplatz mit Nachschlagewerken zu umstellen — bevor ich meine Hand zum Regal hebe, suche ich es doch eher online (die Ausnahme ist der Duden). Mein Vater hat seinen Schreibtisch aus dieser Einsicht heraus minmalistisch eingerichtet, und es sieht wunderbar aus. Lieber Bilder von netten Menschen an die Wände.
Weg mit den Kabeln. Ich hasse, hasse, hasse, Kabelsalat auf dem Schreibtisch. Möglichst viel von dem Zeugs wird versteckt. Was leider zu einem Zielfkonflikt mit dem nächsten Punkt führt:
Offene Bauweise, besonders in Fußbodennähe. Überall Schränke fest einzubauen führte nicht nur zu dem Problem, dass der Zugang zu den einmal verlegten Kabeln für Nicht-Katzen kaum noch möglich war. Es war auch unmöglich, den Teppich sauber zu halten. Außerdem sollte man in einem Kellerzimmer immer genug Luft an die Wände lassen. Daher werden wir die Tischplatten auf Beine stellen, nicht auf fest eingebaute Unterschränke.

Dazu kommt noch ein übergeordnetes Prinzip: Es darf nicht zu teuer sein, was aber für alles in diesem Blog gilt. Entsprechend werden zum Beispiel die Schrauben aus dem alten Arbeitszimmer im neuen wiederverwertet.

“Ein Arbeitszimmer in Schrauben”

Fortsetzung hier
Bis zum nächsten Eintrag werden wir mit dem Ausräumen des Zimmers fertig sein. Dann fangen wir mit den ersten Baumaßnahmen an.

Veröffentlicht in Allgemein, Verbündete, Wohnen | 3 Kommentare

Pflanzen (fast) ohne Fehl und Tadel – die Fette Henne

Wie schon angekündigt, hier also mein besonderer Liebling: Denn die Königin der Herbstschönen, ist mir die Fette Henne und speziell die Sorte „Herbstfreude“, die ihrem Namen viel mehr als nur Ehre macht. Sie übertrifft ihn vielfach, denn die Freude währt vom Frühling bis in den Winter hinein. Wirklich schlecht sieht diese Staude eigentlich nie aus.

Im Frühjahr schieben sich die keimenden Triebe wie blaugraue Kugelknöpfe dicht an dicht aus dem Stock heraus. Bis zum Sommerbeginn entfalten sie sich ganz gediegen und ohne Hast zu graugrünen, dickfleischig gezahnten Blättern und der Stängel reckt sich. Die Pflanze wirkt in diesem Stadium insgesamt sehr ordentlich fast geometrisch und aufgeräumt. Sie schafft dadurch eine angenehme Struktur im Beet, die gut mit fein gegliederten Pflanzen wie genauso wie mit Gräsern harmoniert.

Erst im Hochsommer kommen die doldigen Blütenköpfe wie blasse Miniaturbrokkoli ans Licht. Bis zum Herbst wachsen sie, dehnen sich aus und gewinnen langsam Farbe. Ist es Anfang September noch ein Anflug in blass rosé, wird es eine Woche später ein rötliches Schimmern, das sich bis Oktober in leuchtendes Inkarnatrosa verwandelt. Für mich die schönste Farbe ist das dunkle Braunrot der Dolden im Abblühen, das im November das Ende des Herbstes und den Beginn des Winters ankündigt. Wie bei den Gräsern kann man die fast schwarzen Samenstände der Fetthenne dann den Winter über stehen lassen. Im zeitigen Frühjahr lassen sie sich umso leichter entfernen und mancher Ohrkneifer kann zwischenzeitlich in den hohlen Stängeln gemütlich überwintern, um dann im kommenden Frühjahr gleich wieder Jagd auf Blattläuse zu machen (wahrscheinlich wohnt die Minierfliege gleich im Nachbarstängel).

Apropos Schädlinge, die wird man an der Fetthenne kaum finden. Im Gegensatz zu uns Menschen meiden selbst Schnecken diese Pflanze ganz konsequent. Echte Krankheiten gibt es außer der gelegentlich auftretenden Minierfliege auch nicht. Der Befall mit den im Blattinneren wohnenden Maden hält sich denn auch in tolerablen Grenzen. Mir gefällt die Vorstellung, dass sich die Tierchen eine kleine Wohnung in das dicke Blatt fressen. Das hat was von Schlaraffenland.

Fette Hennen mögen allgenein gern viel Sonne, in gewissen Grenzen auch Trockenheit und magere Böden. Heftige Regenfälle, während der späten Blütezeit nicht allzu selten, stecken sie ebenso klaglos weg. Zu gute Lebensbedingungen (fetter Boden, Düngung) quittieren sie mit einer gewissen Opulenz, die dann zum Auseinanderfallen der Horste im Spätjahr führen kann.

Was die Herbstfreude ganz besonders macht, ist ihre Ausdauer im Beet. Sie wird über die Jahre nur schöner, ohne zu wuchern. Da verkahlt nix und es gibt kaum Fehlstellen. Durch ihre leichte Vermehrbarkeit, kann man leicht große Flächen mit ihr gestalten. Meistens bricht man im Vorfrühling beim Entfernen der alten Stängel sowieso einige bewurzelte Knospen heraus, die, an anderer Stelle in die Erde gesteckt, neue Pflanzen bilden. So kennt man das von anderen Sukkulenten auch. Die Fetthenne wirkt im Grunde umso besser, je einheitlicher sie verwendet wird. Man sollte es wirklich mal probieren sie in Monokultur auf größerer Fläche anzubauen, wie Oehme und Van Sweden es vorgegärtnert haben. Eine gute Gemeinschaft für die Fetthenne sind alle Pflanzen die ebenfalls Sonne und eine gewisse Trockenheit gut finden. Ich denke an Zwergaster, Gräser, Lavendel, Dost, die schon erwähnten Verbena bonariensis (die ganz doll Schmetterlinge anzieht – wir haben kürzlich einen seltenen Perlmutterfalter auf ihr beobachtet), Echinacea purpurea „Alba“ aber auch Bergenie, Thymian oder Spornblume. Zwiebeln wie Tulpen oder Zierlauch sind ebenfalls perfekte Mitspieler.

 
Gezüchtet wurde die Herbstfreude übrigens im Jahr 1955 von der unter Pflanzenfreunden ziemlich renomierten Staudengärtnerei Georg Arends, die auch heute noch in Wuppertal existiert. Aufgrund ihrer vorzüglichen Eigenschaften wird die Herbstfreude oder „Autumn Joy“ auch in angelsächsischen Gärten seit langem überaus geschätzt und erhielt 1993 den Award of Garden Merrit der Royal Horticultural Society – sozusagen den Pflanzenoskar
 

PS: Den Titel des aktuell amtierenden Königs der herbstschönen Gärten, würde ich an dieser Stelle dem Niederländer Piet Oudolf zuerkennen. Piet hätte sich eigentlich schon mindestens zwei Gartenoskars für sein Lebenswerk verdient. Unter vielen anderen wunderschönen Gärten hat er sich auch die zukunftsweisende Bepflanzung der New Yorker Highline ausgedacht und dort die Fette Henne in den rotlaubigen Sorten „Matrona“ und „Red Cauli“ verwendet. Well done!

 

Veröffentlicht in Allgemein, Grünes | Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mango-Gewürz-Lassi zum Wochenende

 

Als wir letztens mittags vom Büro aus Essen waren, wurde ich mit der Mango-Lassi-Skala bekannt gemacht. Danach ist ein Gericht erst dann scharf, wenn man mindestens ein Lassi braucht, um das Brennen zu kompensieren. Gerichte, die zu akuten Schweissausbrüchen und hervorquellenden Augen veranlassen, haben dann so 3,5 Lassi. Und alles unter einem Lassi ist sowieso kalter Kaffee. Daher, und weil hier nachher tatsächlich noch indisch gekocht werden soll, gibt es heute Mango-Lassi, wobei dies hier ein wenig an Chai erinnert, wegen der Gewürze darinnen.

Man nehme also eine reife Mango (in Ermangelung einer solchen tut’s auch eine aus der Dose, die gut abtropfen lassen und danach mit dem Zucker sparen), einen halben Liter Joghurt, einen guten halben Liter Wasser, 3 Teelöffel Zucker und jeweils eine gute Prise gemahlenen Ingwer, Kardamom und Zimt. Alles zusammen kommt in ein hohes Gefäß und wird kleingemixt. Es soll dem Ganzen gut bekommen, wenn man ein wenig Rosenwasser beifügt, aber das war nun heute absolut nicht zu kriegen. Wohl bekomm’s!

 

Ein schönes Wochenende und bis nächste Woche!

 

 

Veröffentlicht in Allgemein, Cocktail zum Wochenende, Rezepte | 4 Kommentare

Recycling auf die feine Art

Am letzten Wochenende, dem ersten im Oktober, war dann endlich Sommer in Berlin. Da ich damit nun nicht mehr wirklich gerechnet hatte und mir bei dem Gedanken an soviel Sonnenlicht leicht unwohl wurde, hab ich mich nach drinnen verzogen. Allerdings in ein wirklich großes „Drinnen“, nämlich den Hangar 2 des alten Flughafens Tempelhof. Dort fand die  „CleanTechWorld“ statt, eine Messe zur Vorstellung von umweltfreundlichen Technologien. Einen Schwerpunkt bildeten verschiedene Konzepte der Mobilität, man konnte Elektro-Autos und -Fahrräder Probefahren, Tuktuks und Teslas bestaunen und sich zeigen lassen, was findige Ingenieure aus dem alten Satz „Aus alt mach neu“ noch alles rauskitzeln können.

 

 

Da gab es Wände aus Plastikflaschen und ein sehr geniales Planken-Deck aus gepressten Holzspänen. Der Stuhl wurde aus einem alten Weinfass hergestellt und das bohnenförmige Etwas auf den Planken nennt sich „Peanut“ und beherbergt in seinem Inneren eine Musikanlage…und bringt noch dazu gleich mal zwei erstaunlich bequeme Hocker mit. Nein, einen Ladenpreis gibt es dafür noch nicht. Auch nicht für die iPhone Schutzhüllen aus Schredderplatik und Reisstroh oder die beliebig kombinierbaren Flaschenhüllen bzw. Lampenhalterungen (ja, das Konzept habe ich auch nicht ganz verstanden, aber seht es Euch am besten selbst hier an). Insgesamt war der Entwickler sehr stolz darauf, dass seine recycleten Kunststoffteile jetzt „an die Qualität von Lego-Steinen“ herankommen. Und wer sich einmal im nächtlich dunklen Kinderzimmer einen Lego-Einer in die Sohle gerammt hat, weiss, wie ambitioniert dieses Ziel ist. Die faltbare Treppe aus Stoff war leider nur im Modell da.

.

 

Richtig gut gefallen hat mir der Toneimer für Bio-Abfälle in der Küche. Die Idee dahinter ist, dass der Abfall durch die Löcher im Gefäß und die luftdurchlässige Folie nicht mehr suppig vor sich hin gammelt, sondern eintrocknet.

 

Eimer, Treppe und Stuhl sind übrigens dem Wettbewerb „adream“ entsprungen, ausgelobt vom Freistaat Thüringen und der französischen Region Picardie. Womit dann vielleicht auch die Herkunft der Weinfässer geklärt wäre. Insgesamt war es ziemlich spannend zu beobachten, was da so präsentiert wurde und damit bei freiem Eintritt eine einladende Zuflucht vor der übereifrigen Sonne.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Allgemein | Hinterlassen Sie einen Kommentar

Eine Reise durch die Welt des Tees – heute: Arizona Sun Tea

Ich versuche ja seit Wochen endlich meine ostfriesische Teezeremonie online zu bekommen. Allein – die Sonne scheint und die Temperaturen sind nicht so, als das ich mich mit einer guten Tasse Tee einmummeln will. Irgendwie fühlt es sich gerade mehr nach Arizona Sun Tea an. Und wie gut trifft es sich da, dass ich vom letzten Besuch noch Fotos von der Herstellung des berühmten Sun Teas habe.

 

 

 

 

 

 

Man nehme also  ein sehr grosses, verschließbares Glas und lasse es voll kaltes Wasser laufen – oder zumindest so kalt, wie es im Sommer aus dem Hahn kommt. Dann gebe man hochkonzentrierten Eistee in Beuteln dazu sowie zwei Beutel Tee nach eigenem Geschmack – Chai, Pfefferminz, Kräuter – was immer man gerade mag.  Das Glas zuschrauben und etwa 5-6 Stunden in die Sonne gestellt. In die pralle Sonne bitte. Ein Kaktus im Hintergrund muss nicht sein, macht sich aber sehr gut.

 

Das Glas wird dann reingeholt und nach weiteren 5-6 Stunden ist das Ganze so abgekühlt, dass man es guten Gewissens in den Kühlschrank stellen kann. Eiskalt und mit einem Schnitzer Zitrone eine unglaublich leckere Erfrischung an warmen Tagen.

Wenn es zu warm für einen ostfriesischen Tee ist.

 

Veröffentlicht in Allgemein | 6 Kommentare

Ferien!

In Berlin und Brandenburg haben die Herbstferien begonnen, die Kinder sind zu Hause und wegfahren wollen wir auch. Vielleicht. Es ist ja ein bisschen unfair, die Kleinen können durchatmen und die Großen…eher nicht. Deshalb gehen wir wieder in den Ferienmodus und treten im Blog etwas kürzer. Oder seltener. Oder beides. Nur falls sich jemand wundert.

Veröffentlicht in Allgemein | Hinterlassen Sie einen Kommentar

Sekt und Birne

Herzlich willkommen zu unserer fröhlichen Reihe „Sekt mit Irgendwas“. Weil wir doch so sehr beim Herbst sind derzeit, sollte sich auch der Absacke der Woche anpassen. Auf der Suche nach einer passenden fruchtigen Ergänzung kam ich über die Birne nicht hinweg, was eigentlich Blödsinn ist, den auch Äpfel werden schließlich im Herbst geerntet. Aber Äpfel sind so ein Ganzjahres-Synonym für Obst, dass sie schon wieder disqualifiziert sind. Also Birnensaft und Sekt, etwa halb und halb ins Glas, die Deko-Birne dazu…und es war echt erstaunlich lecker. Liegt vielleicht am Saft. Williams Christ von granini. Was mich daran erinnert, was Mike im Cocktail-Kurs über Säfte erzählt hat. Dass es nämlich bis zu den granini-Offensiven in den 70ern in Deutschland im wesentlichen nur gekelterte Säfte zu kaufen gab (also Apfelsaft, Traubensaft etc.). Womit wir ein weiteres Jahrzehnt unserer Zeitreise berührt haben. Irgendeine Idee zu den Sixties?

 

PS: Ja, es ist erst Freitag.

Veröffentlicht in Allgemein, Cocktail zum Wochenende | 2 Kommentare

Ab in die Provinz – Zeitreise inklusive

Da wir ja letztens schon so viel in den 80ern unterwegs waren, habt Ihr Lust auf noch mehr Antiquitäten? Denn wir waren heute ganz spontan in der Provinz (Untertitel: wer wurde schon in der Metropole geboren), einem sehr entspannten, kleinen Lokal drei Ecken weiter. Dort reist man noch weiter in der Zeit zurück und landet in den Fifties. Stilecht mit Nierentisch und allem Zip und Zap. Jetzt ist das nicht wirklich mein Lieblingstil, aber so in komplett hat das schon was ganz Eigenes. Heute Abend passte sogar die Musik (Bill Hailey), allerdings ist die sonst moderner, genau wie die (vegetarische) Speisekarte. Wobei, eine Speisekarte von 1955 fände ich mal interessant, und überhaupt, Sabine, wollte wir nicht schon lange mal ein Retro-Buffet machen?

Mit den Büchern lässt sich ganz gut mal eine Stunde Wartezeit vertrödeln. Wem das ziemlich psychologielastige Literaturangebot dann doch nicht passt, findet auch Zeitschriften und Comics, die sind allerdings aktuell und nicht antiquarisch. Über dem Zeitungsregal mahnt ein Schild:“Zeitungsklau ist fies und asozial!“. Das, finde ich, klingt schon wieder nach den 80ern.

Veröffentlicht in Allgemein | 1 Kommentar

Wir bauen uns ein Beet – Teil 4 unter Überspringung von Teil 2 und 3

Wenn man so durch sein eigenes Blog surft, dann fallen einem ja doch doch Unterlassungssünden ein. Beispielsweise, dass es zwar einen Teil 1 von „Wir bauen uns ein Beet“ gibt, die Teile 2 und 3 aber fehlen und man gerade ansatzlos mit Teil 4 weitermachen wollte, ohne es so zu nennen, weil man leider Teil 1 schon wieder vergessen hat. Und leider auch versäumt hat, Teil 2 zu dokumentieren. Räusper.

Teil 2 wäre gewesen, zu zeigen, wie der Autor diese Holzbeete errichtet – die, die für die Kinder waren. Teil 3 war der beliebig erweiterbare Kübelgarten – immerhin einer in der Familie, der ans Blog denkt.

Nun also Teil 4, der eigentlich dieses Jahr so gar nicht mehr geplant war, aber es kann ja kein Mensch ahnen, dass das Wetter im Moment so derart gut ist, dass man noch schnell all die Sachen machen kann, die man auf „vielleicht noch dieses Jahr, sonst nächstes“ verbucht hat.

Was noch fehlte, war noch eine Art Verbindung zwischen dem Kübelgarten und den Holzbeeten; der Dreckhaufen machte sich irgendwie nicht so schön. Also mußte was geschehen und manchmal liegt die Lösung am Wegesrand. In diesem Falle ist das wörtlich zu sehen. Freunde von uns haben nämlich ihre Einfahrt neu pflastern lassen und hatten die alten Steine am Zaun gestapelt. Ich bin ja ein Fan von alten, gebrauchten, abgeschlagenen, irgendwie zusammengewürfelten Ziegeln – unser noch näher vorzustellender Kamin besteht aus ebensolchen.

 

 

 

 

Also hab ich gefragt, ob ich vielleicht die alten Steine….ich durfte und ich habe sie eigenhändig in den Kombi geladen, der Autor hat sie hier ausgeladen und dann wurde gebaut. Erstaunlicherweise dauerte das nicht so lange, wie man sich das vorstellen könnte – innerhalb von zwei Stunden war er fertig. Zugegeben, die Form ist nicht alltäglich und erinnert ein wenig an die 70er – oder an einen umgedrehten Totenkopf, je nach Obsession des Betrachters, aber ich finde es ausserordentlich gelungen. Nächtes Jahr werden dort Kräuter sprießen, ich spiele ja mit dem Gedanken, das komplette Beet mit verschiedenen Minzarten zu bestücken – dagegen spricht allerdings die Tendenz dieses Krauts sich ohne Sinn und Verstand zu vermehren. Ich muß da noch ein paar Gedanken reininvestieren.

 

Und so sieht das Gesamtkunstwerk jetzt aus. Das Grüne ist übrigens kein wucherndes Gras sondern Heckenabschnitt, der lt. d.A. verrotten soll und dabei Nährstoffe abgeben soll. Oder so.
Uns fehlt jetzt nur noch eine gute Idee für die Bepflanzung direkt am Zaun und dann sind wir mit der Ecke fertig. Bis uns was neues einfällt.

 

 

Veröffentlicht in Allgemein, Grünes | 1 Kommentar

Der Herbst ist gekommen, die Gräser schlagen aus

Unser Gartenbeauftragte Thomas hatte ja schon gesagt, dass Herbstgräser sich extrem gut machen im altweiberlichen Sommer. Das kann ich nur bestätigen. Überhaupt habe ich mir vorgenommen, meinen Garten ab jetzt etwas ökonomischer zu gestalten. Sicher, an Frühblühern wie die Stiefmütterchen werde ich nicht vorbei kommen, ich kenne mich. Ich bin jedes Jahr nach dem Winter nach Farbe ausgehungert.

Aber nach diesem ersten Farbenschock, so habe ich mir fest vorgenommen, werde ich weniger auf Blüher denn auf Gräser und Grünes oder aber mindestens Mehrjähriges zurückgreifen. Erstens weil ich gemerkt habe, daß ich Pflanzen, die hauptsächlich satt grün sind unglaublich mag. Aber auch, weil diese Saisonblumen mir auf Dauer einfach zu sehr ins Geld gehen.

Und mit einem Mix aus Herbstgräsern hab ich angefangen.

 

 

 

 

 

 

So schön kann sparen sein!

Veröffentlicht in Grünes | Hinterlassen Sie einen Kommentar