Eine Reise durch die Welt des Tees – heute: die ostfriesische Teetied

Endlich ist das Wetter so, dass ich meinen ostfriesischen Tee anbringen kann. Das erste Mal, dass ich diesen Tee wirklich bewußt getrunken habe, war an einem sehr kalten, regnerischen Oktobertag im Witthus in Wenningstedt auf Sylt, das es schon lange nicht mehr gibt. Es war eine langgestreckte Scheune, sehr urig zurecht gemacht und ich bin da mit meiner Mutter zum Tee eingekehrt. Wir sassen auf langen Bänken und bekamen den Tee. Und er war so gut. Meine Mutter, die als junges Mädchen mal eine kurze Zeit an der Küste gewohnt hatte, weihte mich kurz darauf in die Geheimnisse der friesischen Teekunst ein.

Als Teemischung wird meist eine Mischung aus kräftigen Assam-Sorten genommen. Die gängiste Menge ist ein Teelöffel pro Tasse und einen für die Kanne, also ähnlich wie die Westfalen ihren Kaffee kochen. Die Teekanne wird heiß durchgespült, mit dem Tee befüllt damit der sich gut ausbreiten kann und drauf wird dann kochendes Wasser gegeben, so dass die Teeblätter eben bedeckt sind. Man läßt den Tee nach Geschmack 3-5 Minuten auf einem Stövchen ziehen und gießt dann erst die restliche Wassermenge (ebenfalls kochend) nach. Der fertige Tee wird dann durch ein Sieb in die eigentliche, ebenfalls vorgewärmte Servierkanne gegeben. Natürlich kann man auch aus der Brühkanne direkt in die Tassen schütten, aber nur, wenn die Tassenanzahl in der Kanne der der anwesenden Personen ist. Denn zieht der Tee länger als 5 Minuten, wird er sehr stark. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Quelle: Ke.We
Klassischerweise wird in eine kleine Tasse Ostfriesisch Blau oder einer Friesenrosen ein Stück Kandis (Kluntje) gegeben. Darauf kommt dann der Tee und es knistert und knackt in der Tasse – auf das Geräusch freue ich mich schon, wenn ich Schietwetter draussen nur sehe. Dann wird ein Löffel echter Sahne kreisförmig auf den Tee gegeben. Das sieht nicht nur aus wie eine Wolke, das heißt auch so. Und dann – ganz wichtig – nicht umrühren, sonst ist es einfach nur süsser Tee mit Sahne. Optimalerweise trinkt man den ostfriesischen Tee in drei Schlucken – erst die kühle Sahne, dann den herben Tee und dann den gesüßten Teil. Unglaublich lecker. Schmeckt nicht nur da, wo man am Mittwoch schon sieht, wer Sonntag zum Kaffee kommt.

Kleiner Tip, wenn man Tee bei Friesen zuhause trinkt – es wird solange nachgeschenkt, bis der Löffel in die Tasse gestellt wird. Da sind die sie gnadenlos, die Friesen.

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Waldspaziergang

Noch mal ein paar Bilder von unterwegs. Diesmal waren wir im Wald unterwegs. Ist schon ein paar Tage her, was man auch am besseren Wetter merkt. Die nahrhafte Ausbeute an Pilzen war sehr begrenzt, dafür waren die ungenießbaren umso schöner. Ich kenn mich ja mit Pilzen überhaupt nicht aus, und bin immer darauf angewiesen, dass ein Pilzkenner mitgeht und sein fachkundiges Urteil fällt. Reine Vertrauenssache und die Mahlzeit danach ist dann immer ein bisschen aufregend, wie Fugu essen oder so. Irgendwie hat man dann doch zu viele  Krimis gelesen. Wer sich mit Pilzen auskennt, darf gerne seine Meinung zu den abgebildeten Exemplaren abgeben. Besonders der mittlere in der Reihe würde mich interessieren, da habe ich wirklich überhaupt keinen blassen Schimmer.

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Kunst von unterwegs

Es war kalt heute, der Himmel grau und wir zu Fuß unterwegs. Gut, dass wenigstens die Wände ein bisschen Farbe hatten.

Noch eine Variante, diesmal mit „Bookshelf Born“. Das Bibliotheken-Schild hätte man sich eigentlich sparen können.

Früher hatte man Glück, wenn neben der Bushaltestelle eine Telefonzelle stand. Heute steht da Kunst.

Und hier wär ich dann fast reingefallen. Sah für mich aus wie Kunst. Bloss gut, dass ich ein schlaues Kind dabei hatte.

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Cocktail der Woche – WhiskeyDrink zusammengewürfelt

Wenn man aus dem Fenster schaut, dann könnte man meinen, es sommert noch. Jedenfalls bis man rausgeht, dann herbstet es doch sehr. Also hab ich mir gedacht, ich mach einen Sommererinnerungsdrink, was mit Gin und Grapefruitsaft. Leider stellte ich dann fest, dass mein Gin auf mysteriöse Weise abhanden gekommen ist. Auf der Suche nach ihm bin ich über einen ziemlich billigen irischen Whiskey ganz, ganz hinten im Schrank gestossen. Und da aus hochwertigen Spirituosen jeder einen guten Trunk brauen kann, hab ich mich mal an die alte Flasche aus dem Supermarkt gewagt, von der ich gar nicht mehr weiss, warum ich die überhaupt gekauft hatte.

Also, über Eis in einen Shaker geben: Einen Teil Paddy´s Whiskey, einen Teil Läuterzucker und zwei Teile Grapefruitsaft. Schütteln, über neues Eis aufgießen und probieren. Ich will es so sagen: Es ist jetzt nicht der beste Cocktail vor dem Herrn, aber er ist durchaus genießbar. Finde ich.

Ich wünsche ein schönes Wochenende und bis Montag!

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Das Dings mit dem Bums oder Die Kunst des Plattmachens

In Prag sah ich es wieder, ein Ding aus einer anderen Zeit (und wer die 80er so feiert wie ihr, kann da auch nicht dran vorbei).

Mit ca 200 g recht handlich und ein Fall für PETA, das haben selbst tote Tiere nicht verdient.
Daraufhin schaute ich mich dann auch hier in der BRD etwas genauer um, ich kauf ja so etwas eher selten. Also eigentlich nur einmal im Leben. Aber dazu später mehr. So handliche Teile gibt es immer noch; ruinieren aber Brett und/oder Fleisch. Wer mal versucht hat, Fleisch damit ohne Löcher dünn zu klopfen, weiß was ich meine.
In die richtige Gewichtsklasse (so 1-1,5 kg) kommen wir dann mit diesen dreien:

für wenig Platz im Schrank, allerdings sehr schwer zu handhaben, da die gesamte Kraft aus dem Handgelenk kommen muss
Tückisch ist allerdings, dass sich bei rutschigen oder feuchten/fettigen Händen die Schwerkraft gnadenlos durchsetzt und das Teil sich senkrecht stellt.
Bei diesen Geräten (wir haben uns jetzt schon von 5 auf 65 € hochgearbeitet) ist das Problem die Nahtstelle,

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Heimbereich werden sie aber trotzdem gern eingesetzt und da nicht so oft beansprucht, dürften sie auch ein paar Jahre halten.

Wer, wie ich, Probleme gerne endgültig löst, muss dann wohl doch bei den Profis einkaufen. Oder da, wo es noch anderes aus der guten alten Zeit gibt (allerdings nicht online).
Immer noch im zweistelligen Bereich. Und wie ich dem Kleinen Mann sagte: „Das kannst Du mal Deinen Enkeln vererben.“

Da die Guten auch wissen, wie man es anstellen muss, wurde das Logo so platziert, dass es ohne Schleichwerbung gar nicht zu fotografieren geht, .
Gibt es im Profibereich aber auch von allen Mitbewerbern vergleichbar und soll dabei keine Wertung darstellen.

Okay,die Profitips natürlich:
Am besten auf einer stabilen Unterlage arbeiten, wer seiner Arbeitsplatte nicht traut, sollte immer die Stelle über einem Fuß o.ä. nehmen, da federt es nicht so.
So weit entfernt stehen, dass die Unterseite flach auftreffen kann (das ist reines Oberarm-Training, das Handgelenk ist nur anwesend).
Zum wirklich dünn plattieren sollte man das Fleisch zwischen zwei Gefrierbeutel legen (hilft auch gegen Spritzer an der Wand).

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Fundstück – Ein Ring ganz für mich alleine!

Eins vorab, mein Jetlag geht genauso schnell und so langsam weg, wie immer – pro Stunde ein Tag. Das Problem ist eher der Temperaturunterschied von knapp 30 Grad – wobei ich einsehe, dass das Jammern auf sehr hohem Niveau ist.

Wir waren ja in den USA, genauer Arizona, noch genauer Sun City. Die Stadt zeichnet sich durch viele Dinge aus. Eines davon möchte ich heute hervorheben (ein zweiter wird folgen). Da in der Stadt nur Menschen leben dürfen, in dessen Haushalt ein mindestens 55-Jähriger wohnt, haben sehr viele Menschen dort sehr viel Zeit — Zeit endlich mal dem mit Muße nachzugehen, wozu vorher keine Zeit war. Das kann eigentlich alles sein — vielleicht erinnert sich jemand an meine unsere Quilts, die von meiner Schwiegermutter gemacht wurden. Die fertigt sie unter anderem im Quilting Club dort an. Und so gibt es Clubs für alle möglichen Dinge wie Glasbearbeitung und Malerei. Und auch für Silberkunstwerk.

Und sie haben einen Laden, in dem man die Kunstwerke käuflich erwerben kann. Da die Leute dort größtenteils auf Non-Profit-Basis arbeiten, machen sie dort die ungewöhnlichsten Sachen. Als der Autor letztes Jahr dort allein war brachte er mir diese Kette mit – brushed silver. Ich liebe sie, sie ist schwer, sie ist schön und sie ist ein Einzelstück, denn sie wird aus Silber zusammengebürstet und es gibt sie so eben nur einmal.

Und so kam mir drüben fast vor Toresschluss die Idee, ich könnte mir doch einen passenden Ring dazu kaufen. Dachte ich mir so. Dumm nur, dass vor mir noch keiner auf die Idee gekommen ist. Solche Ringe gab es nicht. Was aber nicht das Problem war. Mir wurde versichert, dass die zuständige Person sich melden würde. Also ging am nächsten Tag das Telefon und es war gar nicht die Frage, ob es vielleicht möglich wäre mir einen Ring nach meinen Wünschen zu fertigen — innerhalb von zwei Tagen. Die Frage war nur, welches Teil genau ich denn haben wollte, ich solle doch mal vorbei kommen. Also Mann und Kinder eingepackt und ab dafür.

Dort angekommen wurden uns als allererstes mal die Kinder abgenommen, in die Geheimnisse des Silberkunsthandwerkes eingewiesen und mit einem eigenen Ring wieder entlassen, derweil der Autor und ich Ringart, -dicke und -größe bestimmten. Und wiederum einen Tag später hatte ich ihn – meinen Ring. Nicht nur, dass er durch die Art ein absolutes Einzelstück ist, er wurde auch für mich und nur für mich gefertigt.

Vielen lieben Dank, Terry!

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Ein Arbeitszimmer für den Autor: Teil 5 (Variante B)

Mit dem Jet Lag ist das so eine Sache: Man liegt um vier Uhr morgens hellwach im Bett, starrt an die Decke und grübelt über die Mysterien des Universums. Was ist der Sinn des Lebens? Warum sind die Simpsons gelb? Und wäre es wirklich eine gute Idee, den großen Tisch im Arbeitszimmer so gegen die Wand zu stellen, dass man erst einen riesigen Bogen laufen muss, um auf die andere Seite zu kommen?

Seufz.

Schauen wir uns nochmal den Aufbau an, wie er bislang geplant war, sozusagen die Variante A:

Variante A wie alt

Zur Erinnerung: G sollte der “Kindercomputertisch” werden, H der “Große Tisch” für Brettspiele und ähnliches. Nur: Wer auf der linken Seite von H sitzen will, müsste erstmal um die ganze Platte herumgehen. Macht kein Mensch. Außerdem sitzt man da nicht nur mit dem Rücken zur Heizung, sondern auch zum Fenster. Besser wäre es, wie vom Leser MK vorgeschlagen, H um 90 Grad zu drehen. Aber das ist wegen der Heizung nicht möglich. Auch andere Aufbauten sind nicht viel besser, egal wie sehr man sich um fünf Uhr im Bett dreht und wendet.

So kurz vor Tagesanbruch fällt einem dann diese Variante ein, die wir “B” nennen werden:

Variante B wie besser

Der Rundschreibtisch im Achteck aus dem Platten A bis E — in der Familie inzwischen nur World Domination Desk genannt — bleibt. Der Große Tisch schließt sich jetzt aber direkt daran an (F). Er hat in dieser Zeichnung eine Breite von 80 cm, aber die Simulation mit Latten auf dem Fußboden zeigt, dass es auch gut 90 cm sein können. Die Erfahrung im Esszimmer zeigt, dass die Schönste Germanin und ich uns dann mit Laptops gegenüber sitzen und Taubengeräusche machen können, wie damals zu Studententagen.

Der große Tisch, Variante B, in der Simulation

Am Foto sieht man, warum G für “Gerümpel” stehen kann: Hier laufen diverse Kabel und Leitungen ein, um die wir uns in einem späteren Eintrag kümmern.

Der Kindercomputertisch steht in dieser Variante an der Wand mit der Tür (H) — Tiefe 60 cm, Breite zwei Meter. Die Lage hat mehrere Vorteile: An der Heizung ist es am wärmsten, es gibt Tageslicht (wenn auch von der falschen Seite, da Kind Nummer Eins Rechtshänder ist), und wenn man am großen Tisch sitzt, kann man über den Kinder-Computer Filme gucken. Je größer der Monitor, desto besser.

Fachliche Untersuchung des zukünftigen Kindercomputertisches

Die neue Variante bringt auch neue Probleme mit sich. Zum Beispiel muss jetzt irgendwie ein Ethernet-Kabel von G nach H gezogen werden. Aber das dürfte alles lösbar sein: Einige Nächte werde ich noch wach liegen.

Fortsetzung hier

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Herbststrauß – vorher/nacher

Vor gut drei Wochen, als vom echten Herbst noch nicht viel zu merken war und die Sonne noch lachte, habe ich einen Blumenstrauß gekauft. Auf dem Markt, so mit jeder Blüte einzeln auswählen und so. Der hat die Küche so richtig aufleben lassen und hielt auch ziemlich lange. Aber irgendwann war der Lack natürlich ab: Sonnenblume, Dahlie und Rittersporn waren hinüber. Was übrig blieb, hatte trotzdem noch Farbe. Ein Zweig mit roten Beeren, Lampionblume und verschiedene Gräser zogen in eine kleinere Vase, jetzt ohne Wasser, um. Der belebende Effekt ist natürlich gedämpft, aber mir gefällt’s es immer noch sehr gut. Und das mir, die ich eigentlich so gar keine Trockenblumen mag. Und so darf es vermutlich noch lange bleiben; mindestens, bis der Advent dann zuschlägt.

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Heute bekämpfen wir den Jetlag

Frau Stevenson sollte heute eigentlich einen Artikel einstellen und war auch der Meinung, wenn man zwei Wochen im Urlaub war, dann sollte das kein Problem sein.

Leider hat Frau Stevenson nicht bedacht, dass sie nicht nur 9 Stunden Zeitunterschied in den Knochen haben wird, sondern auch 25 Grad Temperaturunterschied. Also werde ich mich jetzt sämtlichen mir bekannten Methoden zum schnellen Überwindung des Jetlags widmen und dann eine Einschätzung ihrer Wirksamkeit geben.

Sobald ich wieder aus den Augen gucken kann und mich aus meinem Zwiebellook gepellt habe.

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Zum Wochenende: Kir (Royal)

Fragte ich: „Meinst Du, ich kann als Cocktail zum Wochenende einen Kir machen? Das wäre dann aber wieder nur ein „Sekt mit Irgendwas“…“ „Ja schon. Aber das sind eben einfach wir.“ Sprach die Frau Stevenson und deshalb gibt es eben heute Creme de Cassis mit Sekt.

Ich hab mal versucht, streng zu sein, und habe alles, also Sekt, Cassis UND Glas vorher auf Eis gelegt, tat ihm gut. Was die Mischung angeht, habe ich zwei Varianten gelesen: entweder 1 cl Cassis auf 100 ml Sekt oder 5 cl Cassis auf 1/8 l Sekt. Ich hab mit dem ersten angefangen und dann solange ein wenig Cassis nachgegeben, bis ich zufrieden war. Geschätzt war das bei knapp 3 cl.

Wobei ich beim Nachschlagen des Namens wieder was gelernt habe. Ausgegangen bin ich davon, das ein Kir eben schlichter Sekt mit Johannisbeerlikör ist, und sich das Getränk nur dann mit dem Zusatz „Royal“ schmücken darf, wenn es mit Champagner zubereitet wird. Anscheinend war es aber so, dass die Mischung ursprünglich in der Region um Dijon als Cassis-Blanc bekannt war, und aus Weißwein mit Likör bestand. Nach einem Bürgermeister von Dijon namens Felix Kir neu benamst, wurde das Getränk auch überregional bekannt und beliebt. Und „Royal“ darf es sich wohl immer dann nennen, wenn es mit Champagner, Cremant  oder Sekt aufgegossen wird. So, der Bildung genug getan, zum Wohl!

Ein schönes Wochenende und bis nächste Woche!

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