Satco: Crémant in Begleitung

Frau Stevenson hat gesagt, Crémant oder gar Champagner ist zu schade zum Mixen. Recht hat sie, der wird nicht gepanscht. Also gut gekühlt und pur. Ein bischen einsam, peut-être? Es fehlt die passende Begleitung. Käse mag ich nicht dazu. Dunkle Schokolade? Zum Rotwein vielleicht, aber jetzt gerade nicht erwünscht. Also Obst. Reife Erdbeeren werden einem ja gerade förmlich nach geschmissen.

„Die Erdbeeren unterstreichen den frischen Geschmack des Champagners.“ Sagte wer wo zu wem? Wusste Frau Stevenson sofort. Und ja, es stimmt. Auch bei dem Champagner, der sich nicht so nennen darf.

À votre santé!

Ein schönes Wochenende und wir sehen uns Montag.

 

 

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Kunst am Bau

Am Donnerstag hab ich mir mit meiner Tochter, völlig ungeplant, ein schönes Stück Berlin erlaufen. Wir haben einen Brunnen gesehen, bei dem wir uns nicht einigen konnten, ob das nun ein Drachen oder einen Leoparden darstellen soll; dann eine Schaukel entdeckt, die man wirklich nur zufällig finden kann und beim Überqueren des Mariannenplatzes bekam ich vor lauter rauschenden Pappeln Heimweh. Und dann waren da noch die Fassaden. Die großflächige künstlerische Gestaltung von Häuserwänden geht nämlich auch ohne Graffiti. In Berlin gibt es dafür viele sehenswerte Beispiele, dies ist nur eine kleine, völlig unrepräsentative Auswahl. Einfach, weil wir so dran vorbei liefen.

Einmal der Biker-Traum vom einsamen Ritt in den Sonnenuntergang, bitte. Sehr stilecht die vor dem Haus geparkten Motorräder.

 

Oder doch lieber die klassische Sonnenuhr? Die dafür aber in groß bis riesig. Leider war das Wetter sehr wechselhaft, und so schob sich dummerweise eine Wolke dazwischen. Schade, ich hätt ja echt gerne mit der Kurzen das Zeitablesen nach dem Stand der Sonne geübt.

 

Direkt gegenüber war die Kunst dannn zwar plastisch, aber doch sehr filigran. Allerlei Gestalten (auch Fußballspieler!) haben es sich an der Wand gemütlich gemacht und oben fliegt ein Drachen.

 

Das letzte Bild ist schon etwas älter, aber weil es nun mal so gut hier her passt. Fragt mich nicht, was die beiden da anstellen.

Vermutlich alles keine Anregungen fürs private Ein-Familien-Haus, aber als Hirn-Reboot zwischen all den grauen Großstadtwänden sehr geeignet.

 

 

 

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Zu Besuch in der Künstlerküche

Besitzer: Constanze und Dirk
Seit: 2006
Wo: Irgendwo in Berlin

Über Constanzes Bad und das Zimmer Ihrer Tochter Emilie hatte ich ja schon mal geschrieben.

Aber was mich damals als erstes gepackt hat, war ihre Küche. Ich weiß auch ehrlich gar nicht, wo ich beim Beschreiben anfangen und wo ich aufhören soll. Eigentlich sollte ich gar nichts dazu schreiben und sie einfach nur wirken lassen.

Wenn ich den Raum aber  mit zwei Worten beschreiben sollte, dann sind es diese beiden: gemütlich und rot.

 

 

 

 

Gemütlich schon alleine wegen dem Sofa, man sitzt darauf wie Gott in Frankreich und will gar nicht mehr aufstehen. Und hat den Blich auf die Kochzeile. Von oben hängen Töpfe, alles steht in Reichweite und ich möchte bitte auch so eine „Naturarbeitsplatte“, die so wirkt, wie gerade aus dem Wald geholt und bearbeitet. Rot, nun ja, das ist offensichtlich, denke ich mal.

 

Hinter der Glaswand ist übrigens ein behinderten gerechtes Badezimmer, in dem im Winter auch gerne mal alles steht, was draussen keinen Frost abbekommen darf. Obwohl die Küche selbst kein Fenster hat, kommt durch die Glasbauwand sehr viel Licht durch und verhindert, dass sie dunkel wirkt.

 

Die Kaffeemaschine ist ein wirkliches Goldstück – ich habe keine Ahnung, wo genau sie her ist, aber der Kaffee daraus ist baristamade-like.

 

 

Wenn man auf der Couch sitzt, sieht man übrigens diese Tür kaum, zwar hängt da irgendwo in der Mitte der Wand eine Klinke rum, aber das es danach noch in andere Zimmer – das Atelier –  weitergeht, das merkt man erst, wenn irgendjemand die Tür aufmacht.

Das Gefühl, das man hat, wenn man hier bei Kaffee und Kuchen sitzt, hat was vom Puppenstubenland gepaart mit unglaublicher Lebensfreude. Ja, es gibt übersichtlichere Küchen, aber wenige, in denen man auch nach einer halben Stunde immer noch neue Dinge entdeckt. Aus einer und der selben Position.

Und beim Schreiben habe ich gerade den Gedanken bekommen, dass mir doch noch was gefehlt hat, als ich da war – der Napfkuchen auf dem Tisch. Den werd ich das nächste Mal mitbringen und dann werde ich wieder in das Wunderland „Küche Constanze“ abtauchen.

 

Wie würdest Du den Stil Deiner Küche beschreiben?
Wohl am ehesten persönlich, weil er unseren Bedürfnissen entsprechen muß.

Seit wann hast Du sie?
Seit gut 5 Jahren

Selbst designt, designen lassen oder eine Mischung aus beidem?
Alle Ideen haben wir entwickelt, bei der Ausführung hatte wir Hilfe

Was gefällt Dir an Deiner Küche am besten?
Sie ist groß, mit Platz für eine große Runde am Esstisch. Im Sommer ist der Ausgang zum Hofgarten perfekt. Man kann eben mal frische Kräuter aus dem Garten holen, und das mitten in Berlin…

Was ist Dir generell in einer Küche am wichtigsten?
Gute Bedingungen zum Kochen und für Geselligkeit, und zwar beides gleichzeitig.

Wenn Du könntest, wie Du wolltest, was würdest Du Dir für Deine Küche noch anschaffen?
Einen großen Wintergarten anbauen für die Orangenbäumchen und den Oleander im Winter.

Wie sieht für Dich das perfekte selbst gekochte Essen aus?
Frisch zubereitet aus frischen Zutaten, leicht und es soll nach dem schmecken, was es ist

Was hast Du gestern gekocht?
Noch ist Spargelsaison – natürlich Spargel mit neuen Kartoffeln

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Gimme Five – Kochbücher

Ich sammle Kochbücher. Immer und trotz der Rezepteschwelle im Internet noch. Ich kann in meinen Kochbüchern lesen, wie andere Leute in Romanen. Aber nicht nur ich. Es gibt noch andere, die das auch immer und wieder gerne tun.

Verbündete Birgit:

Mein Lieblingskochbuch ist derzeit ‚Fingerfood‘. Klebchen im Buch beweisen denn auch, es wird wirklich oft benutzt, obwohl das Format eher an ein Bildband erinnert. Die Rezepte sind gut nachzuarbeiten und immer mit einem gewissen Pfiff. Es macht aber auch Spass einfach mal nur durchzublättern.

 

 

Verbündeter Holger:

Eigentlich sollte ich sagen:“Such Dir doch eins aus.“ Ein paar alte (so 1850 fangen wir an) und viele schöne dienen eher der Inspiration. Ich halte mich ohnehin nicht an Rezepte.

Aber ich kaufe nicht mehr so viele, seitdem das Netz so schnell geworden ist. Auch wenn chefkoch.de inzwischen die letzte Adresse wäre, die ich empfehlen würde. Aber ich habe dann doch eines gefunden, oft und viel benutzt. Es ist eher ein neunzig Jahre altes Fachbuch, allerdings öfter aktualisiert.

 

Es ist auch für Profis gemacht, wenn der Hausfrau solche Informationen reichen:

Simone:

Was das Lesen und Gucken und Inspirieren-lassen angeht, liebe ich die Bücher von Jamie Oliver. Allerdings stoße ich beim Nachkochen regelmäßig auf Probleme. Wo z. B. bekommt man geräuchertes Paprikapulver? Und ganz besondere Vorsicht ist geboten, wenn er mit Zitrusfrüchten anfängt. Für’s Zitronen-Limetten-Minz-Sorbet braucht man nach seiner Methode Schale und Saft von 5 Zitronen UND von 5 Limetten. Naja, ich war mutig. Und meine Familie danach sehr tapfer. Und das auf Heiligabend.

 

 

Was immer klappt und vor allem durch eine pragmatische Herangehensweise besticht, sind die Rezepte aus dem Kochbuch von „Better Homes and Gardens“. Absolut unvorgeingenommen benutzten die auch schon küchenfertig gekaufte Zutaten, wenn es nur Zeit und Mühe spart. In der Hinsicht ein Augenöffner.

 

 

Bliebe noch ich. Wenn Simone nicht schneller gewesen wäre, wäre mein vorgestelltes Lieblingskochbuch auch Better Homes and Gardens gewesen. Es ist einfach *der* Klassiker der amerikanischen Küche. Und sowas gibt es auch in Deutsch. Es heißt „Das Goldene Kochbuch“ und ist mir dereinst von Standesbeamten geschenkt worden. Es ist sehr unspektakulär und raffiniert geht anders. Aber es enthält so in etwa alles, was man über Kochen und Backen wissen muß, ist gut geordnet und unglaublich gut für Grundrezepte aller Art geeignet.

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Wider der Obstschwemme

Der Kleine Mann war beim Kumpel, die gaben ihm dann auch noch einen Korb mit Kirschen auf den Weg. Ich durfte der Besten Blondine helfen, den Kirschbaum auf dem Nachbargrundstück abzuernten. Erdbeeren kamen auch noch ins Haus (weil sie gut aussahen) und Pflaumen , Bananen, Äpfel sind auch noch reichlich da. Wer soll das eigentlich alles essen, bevor es vergammelt? Naja, die Kirschen standen dann schon eine Weile in der Küche, waren auch nicht mehr so schön und beim Versuch des Entkernens tauchte das eine oder andere Tierchen auf.

Okay, bei Veganern funktioniert die Verdrängung sicherlich auch gut, sonst wären sie schon alle verhungert 😉 . Ich spar mir Einzelheiten zur Lebensmittelproduktion, aber es gibt Grenzwerte für den tierischen Anteil in Marmelade oder Ketchup.
Klassische Marmelade schied also aus, also wurden nur die Stiele entfernt, die Kirschen gewaschen und mit Gelierzucker angesetzt.

 

 

 

 

 

Da mir das zu langweilig war, kam nach einigem Stöbern im Barschrank noch der Maraschino hinzu, der schon vor Jahren mit uns zusammen umgezogen ist.

Das Ganze wurde dann durch ein feines Haarsieb gestrichen (es geht mit einer großen Kelle wirklich am besten). Der Stabmixer schied wegen der Kerne schon im Vorfeld aus.

Und schon hat man wieder ein paar Geschenke fertig.

Kleiner Tip: Die Gläser zum Abkühlen auf den Deckel stellen, sie dichten dann besser ab.

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Geschenke, die das Leben schrieb

Manche Geschenke zeigen erst nach Jahren ihre volle Schönheit.

Als wir vor 5 Jahren unser Haus kauften, verdiente das umgebende Land den Namen Garten nicht. Genau genommen gab es zwei Pflanzen (einen ausgewachsenen Walnussbaum und einen Feuerdornbusch am anderen Ende). Also was wünscht man sich zum Geburtstag? Klar: Pflanzengutscheine. Man hat ja auch schon so seine Vorstellung wie der Garten dann irgendwann mal aussehen soll. Rosen gehörten zum Beispiel nicht in die Planung.

Liebe Freunde finden aber manchmal Gutscheine total doof und so kamen neben den Gutscheinen auch einige neue Bewohner für den Garten. Unter anderem eine rote, einmalblühende und duftfreie Kletterrose mit dem schönen Namen ‚Pauls Scarlet‘. Leider musste der ganze Garten noch umgegraben besser gesagt gesiebt werden und so war nahe am Haus erstmal ein guter Platz. Und damit die Schönheit klettern kann bekam sie auch noch ein Gerüst aus Baumarktketten mit Gewindestangen.

 

Fünf Monate später kam dann die zweite ungeplante Kletterrose dazu. Also gleiches Spiel noch mal: Kette und Gewindestangen kaufen. Das Ganze am Dachkasten montieren und Rose dazu pflanzen. Ein Jahr später sah das Ganze dann schon so aus.

 

 

Und von Jahr zu Jahr wurde es immer besser. Bis sich Paulchen dieses Jahr selbst übertroffen hat. Das passiert mit Pflanzen, die man eigentlich nicht haben wollte. Danke, liebe Freundin.

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Cocktail der Woche – Bellini für Arme

Und wieder mal ein Artikel, der mit „eigentlich“ anfängt.

Eigentlich wollte ich einen Cocktail aus Milch und Baileys machen, aber dann sah ich beim Einkaufen gerade die etwas angedötschten, sehr weichen Pfirsiche und konnte nicht widerstehen.

Einer meiner Lieblingscocktails, wenn ich in einer Bar bin, ist ja der Bellini. Zu Hause bin ich allerdings ehrlich gesagt zu geizig guten Champagner oder auch nur Crémant für einen Cocktail zu verschwenden. Also kaufe ich trockenen Prosecco und stelle ihn kalt. Pro Cocktail schneide ich bei ein bis zwei sehr reifen Pfirsichen – wie gesagt, es können auch die am Samstagnachmittag aus dem Angebot sein – die Haut ein und überbrühe sie mit kochendem Wasser, damit sich die Haut gut löst. Die geschälten und entkernten Pfirsiche püriert man, wer es ganz ganz fein haben möchte, passiert sie noch durch ein Sieb und gibt von dem Ergebnis dann je nach Geschmack zwei bis drei Eßlöffel ins Sektglas. Hernach alles mit dem Prosecco auffüllen und genießen.

Und genau das werde ich jetzt tun.

Ein schönes Wochenende und bis Montag!

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Fundstücke – Schlafen wie Dornröschen für Erwachsene

Ich liebe Himmelbetten. Wahrscheinlich deswegen, weil ich nie eins hatte – 50% meiner bisherigen Schlafzimmer waren in der Mansarde und beim Rest konnte ich mir nicht einfach mal so einen am Bett angebrachten Himmel leisten. Dabei geht es mir noch nicht mal so um das romantische Schischi drumherum, sondern eher um dieses besondere, fast schon abenteuerliche Gefühl.

Und zwar auch mit 40 noch. Ich schlafe immer noch unterm Dach juchee, aber ich hab noch nicht aufgegeben, irgendwann mal eines zu besitzen. Daher, für alle Prinzessinnen und Abenteuerer unter uns, hier ein paar Betten zum Träumen:

Quelle: Fiorenza Four Post bed by Constatini design

Das ist doch genau so ein Bett, in das die schüchterne, unglaublich gut aussehende, aber verarmte Adelige von einem reichen, gemeinen, aber auch unverschämt gutaussehenden Schurken vom verzweifelten Vater verkauft, geworfen und übermannt wird, im wahrsten Sinne des Worte. Das 16te Jahrhundert, wie es in unserer Phantasie bitte schön sein sollte.

Quelle: Yasumi bed by Cinius

Und hier hätten wir das Ganze dann in Asiatisch. Die unglaublich ätherische, fragile und natürlich anmutige chinesische Gōngzhǔ wird vom mongolischen Eroberer, sehr männlich und auch hier gutaussehend, geraubt und für den Rest der Männerwelt verdorben. Jede Wette, in China träumen die Mädchen nicht anders als hier.


Quelle: Cabana by Kare

Bei diesem Bett sehe ich sofort die Hochzeitsnacht eines bekannten, ungemein attraktiven und extrem reichen Vampirs und seiner – noch – menschlichen frisch Angetrauten vor mir. Durch das offene Fenster hört man die Wellen, ein Wind fährt leicht durch das Fenster und genug Federkissen zum Zerfleddern sind auch da. Hach, seufz.


Quelle: Asha bed by Xam

Und hier haben wir dann das Modell, in dem die moderne, toughe, unglaublich gut aussehende junge Frau aufwacht, nachdem sie von dem nicht minder attraktiven, idealistischen, charismatischen und klugen Haudegen entführt wurde, damit der böse Vater/Onkel/sonstige Anverwandte von seinem bösen, die Welt zerstörendem Tun abläßt. Natürlich wird die Protagonistin von den heren Zielen überzeugt und kämpft fortan auf allen Fronten für die gute Sache.

Wie gesagt – man wird ja mal träumen dürfen…
Weswegen ich mir die Preise noch nicht mal angeschaut habe.

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Zu Besuch in Seoul: Wo Wanderer wohnen

Einen Teil unserers Familienlebens haben wir in Seoul verbracht. Anderthalb Jahre in einer riesigen, wuseligen Stadt in einer Wohnung mit herrlichem Blick auf den Namsan (ein Berg in der Mitte von Seoul). Da findet man natürlich Freunde. Leider sind die meisten Ausländer dann doch moderne Nomaden und werden von Ihren Firmen immer wieder in andere Länder geschickt. Einige jedoch bleiben länger und so hatte ich die Gelegenheit in eine moderne koreanisch geschnittene Wohnung zu schauen.

Mein Gastgeber ist aus Deutschland und hat Stationen in New York und Hong-Kong hinter sich. Gerade den chinesischen Part sieht man der Wohnung dann doch an der einen oder anderen Stelle an. Aber fangen wir von vorn an.

Koreanische Wohnungen haben immer einen Vorraum in dem ein kleiner Absatz den Teil der Wohnung der noch draussen ist, von dem inneren trennt. Dort ist es auch geboten die Schuhe auszuziehen, denn in Korea wird nur auf Strümpfen die Wohnung betreten. Entsprechend leicht an- und auszuziehendes Schuhwerk ist von Vorteil – ebenso wie die Sauberkeit und  Löcherfreiheit der Socken. Die Wohnung selbst teilt sich in drei Teile, die um das große Wohnzimmer mit abtrennbarer Wohnküche angeordnet sind. In Wohnungen dieser Größe gibt es zwei Badezimmer, wobei eins im Bereich des Schlafzimmer ist und mit einem Umkleidezimmer mit Kleiderschrank verbunden ist. Ein kleiner Flur verbindet den privaten Bereich .

Der zweite Bereich im hinteren Teil der Wohnung ist auf der Blickachse von der Eingangstür und hat links ein Arbeitszimmer und rechts direkt neben dem Wohnzimmer ein großzügiges Gästezimmer in dem ein toller chinesischer Schrank nebst Spiegel steht. Koreanische Wohnungen werden selbst unmöbliert immer mit Gardinen und Vorhängen vermietet. Meistens blickdichte barocke Stoffe, wie der rote Satinvorhang im Gästezimmer. Passend dazu eine gerade noch akzeptable Tapete in gleicher Farbe mit einem Pflanzenmuster.

Am Ende des Ganges, wo der Spiegel mit einem kleinen Vorhang abgedeckt ist geht es rechts um die Ecke in ein kleines Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und Badewanne mit Whirlpool. Alle Zimmer sind individuell mit Klimanlagen und Fußbodenheizung ausgestattet. Das ist auch notwendig, da es im Sommer bei 30 Grad und 95% Luftfeuchtigkeit unerträglich wird und auch die Winter hier durchaus deutliche Minusgrade aufweisen.

Die Wohnung hat, was nicht immer üblich ist, einen schönen Blick über einen eher flach bebauten Teil der Stadt und ist in der nähe eines buddhistischen Tempels gelegen, der einen morgens mit Betgesängen aus dem Schlaf holt.

Insgesamt eine schöne Bleibe, auch wenn die Bewohner, wie viele andere auch, zu wenig die kleinen Fenster öffnen, da die Luft in Seoul so mit Staub belastet ist, dass innerhalb kürzester Zeit ein schwarzer Film über allem liegt, der wirklich schwer wegzubekommen ist. Ich erinnere mich noch an unsere Wohnung, wo man nur kurz nach dem Putzen mit weißen Socken (ja, es gibt Besucher, die kommen mit weissen Socket nach Seoul) über das Parkett gehen konnte.

Der diesige Blick auf die Stadt ist normal im Sommer, wo die Sonner immer nur durch diese Wolkendecke brennt. im Winter gibts dafür blauen Himmel, Sonnenschein und Eiseskälte.

 

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Heim- oder Fernweh: koreanisches Junk-Food

Als Halbtags-Büroarbeiter hab ich mittags regelmäßig das Problem, das ich noch am Schreibtisch sitze, wenn die Kollegen Essen gehen. Wenn ich dann aufbreche, sind alle wieder an der Arbeit und ich darf eine Münze werfen, ob ich was schnelles unterwegs einwerfe oder bis nach Hause durchhalte. In beiden Fällen eine einsame Mahlzeit. In Korea ist das anders. Dort kann man leicht den Eindruck bekommen, dass mittags niemand zuhause isst. Alle gehen Essen. Mit Kollegen, Freunden oder Nachbarn, niemals allein. Zum Beispiel Cheese Ramyon („Tschi-se Ram-jon“). So ein typisches schnelles Essen, wie es sie in Korea in tausenden kleiner Eateries zur Mittagszeit gibt. Besonders pikant, wenn wie hier der allgegenwärtige Kimchi gleich mit in die Schüssel kommt. Im Gegensatz zu manch anderer liebgewonner Speise lässt sich das aber nachbauen. Man braucht dazu

 

einmal Instant-Nudeln mit Suppenpulver, ein Ei, eine Frühlingszwiebel, Scheibletten und liebe Freunde, die selbstgemachtes Kimchi vorbeibringen.

Die Nudeln mit dem Pulver laut Packung zubereiten (lauter gesunde E’s und Geschmcksverstärker). Das verquirlte Ei eine Minute mitstocken lassen. In die Suppenschüssel umfüllen, den Käseersatz auflegen, Kimchi dazu und Zwiebel darüber.

Scharf, ungesund und das Aroma ist nicht jedermanns Sache. Für mich ist das Heimweh-Flavour.

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