Wie wollen wir trinken

Mit dem neuen Schuljahr kommen die alten Probleme wieder. Das Kind will ja nicht nur essens- sondern auch getränkemäßig versorgt werden. Und das finde ich persönlich schon schwieriger. Denn zumindest, was die Behältnisse angeht, hat man es bei fester Nahrung einfacher. Solange man keine elaborierten Gerichte mitgibt, reicht eine Brotbox und gut ist.

Getränkeflaschen zum Mitnehmen hingegen müssen vor allem eins sein: Dicht. Und nicht zu schwer, aber dennoch groß genug, damit ein drittklässriges Kind über den Tag kommt. Ach ja, und schön sollen sie auch noch sein – bitte kein rosa, kein Glitzer und bloss kein Hello Kitty, Mama!!!

Man kann natürlich ausgespülte, abgelegte Dr. Pepper-Flaschen vom Autor nehmen, aber ich versuche das auf Rücksicht auf die Kinder nur im Notfall zu tun. Sie sollen sich ja nicht für Ihre Flasche schämen müssen. Und da ich ja nicht die Einzige mit diesem Problem sein kann, hab ich eine kleine Auswahl zusammengestellt:

Quelle: Tupperware

 

Da wäre unsere gute Tupperflasche– leicht, handlich und mehr oder minder unkaputtbar. Wir haben sie noch in grün. Es gibt sie in zwei Größen, über die Jahre in mittlerweile einigen Farben und hört auf den Namen Sportsfreund. Das Ding ist so ungefähr das Praktischste seit geschnitten Brot. Allerdings hat sie auch einen entscheidenden Nachteil – jedes dritte Kind hat in der Klasse meiner Tochter so eine und wenn der Inhalt ausgetrunken ist, weiß man nicht mehr, wem welche gehört, es sei denn, am verziert sie mit netten Klebebildchen.

 

 

Quelle: Sigikid

 

Und noch ein Klassiker, die Sigikid-Flaschen. Die Dinger sind vor allem eins – unglaublich stabil. Für Kindergartenkinder gibt es nichts besseres. Bis zur zweiten Klasse hatte meine Tochter immer noch ihre Trinkflasche aus dem Kindergarten.  Gut, sie hatte Dellen, sie war zerkratzt, aber sie war immer noch dicht. Und wenn alle anderen in der Spülmaschine sind, dann krame ich sie manchmal immer noch hervor. Das Schöne ist, sie hält auch ohne Decke dicht, der ist mehr zum Sauberhalten des Trinkstückes gedacht. Allerdings muß man schon das farbenfrohe sehr mögen – aber das tun Kinder ja meist.

 

 

 

 

Quelle: ISEby

Farbenfroh sind die Motive der ISEby-Flaschen auch, sie sind allerdings etwas größer und statt aus Metall aus Kunststoff mit der Besonderheit, dass keinerlei Weichmacher verwendet wurden. Was ich an diesen Flaschen toll finde, ist daß man sie mit einem eigenen Motiv bedrucken kann, wenn man denn will. Damit werden sie dann garantiert unverwechselbar. Außerdem sind alle Teile einzeln nachkaufbar, was eine kluge Idee ist. Denn erstens finde ich es aus hygienischen Gesichtspunkten heraus gut, wenn ich alles mal getrennt in die Spülmaschine werfen kann. Und zweitens: Wenn ich das kann, dann können es die Kinder auch. Und dann ist irgendwann mal ein Teilchen weg, da wette ich 10 zu 1 drauf.

 

 

 

 

 

Quelle: Camelbak

Die Better Bottle von Camelbak ist weniger eine klassische Flasche , man bekommt sie dementsprechend auch in eher in Outdoor-Geschäften. Aber ich finde sie klasse, weil sie einen integrierten, stabilen Strohhalm hat und die Kinder nicht immer ihren Kopf nach hinten werfen müssen. Sie sind schön leicht (es gibt sie zwar noch in Stahl, nett bedruckt, aber dann werden sie schon wieder schwerer) und sie haben einen Haken an dem man sie gut ausserhalb der Mappe befestigen kann, wenn innerhalb mal wieder kein Platz ist. Außerdem sind sie abenteuererprobt, so eine Sturz von einem Klettergerüst kann ihnen nicht viel ab. Und – sie sind schön schlicht, wobei das eher was für Mama denn für Kind ist.

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Linsen auf’s Brot oder Creme-Dip ohne Milch

Wir sind mehr oder weniger unter die Weekday Vegetarians gegangen (die Großen mehr, die kleine weniger). Was letztendlich nicht mehr heisst, als dass man zwar nicht komplett auf Fleisch verzichtet, aber deutlich weniger davon isst. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, und es gibt dazu auch allerlei theoretisches Gedöns, aber das ist eine andere Geschichte. Was die Hauptgerichte angeht, haben wir uns ganz gut arrangiert, denke ich, aber beim klassischen „Abendbrot“ hapert’s, wenn das eben aus der klassischen Schnitte mit was drauf besteht. Da war mir unser durchschnittlicher Kühlschrankinhalt zu langweilig und ich zog auf Abenteuer aus.

Am Ende habe ich 150 Gramm rote Linsen und zwei halbierte Knoblauchzehen mit Wasser (ca. 400 ml) aufgekocht und dann 20 Minuten köcheln lassen. Nebenher wurde eine halbe rote Paprikaschote mit einer halben Chilischote und ein paar Blättern Basilikom gehackt, so fein ich es eben hinbekam. Nachdem die Linsen abgekühlt waren, wurden sie mit drei Esslöffeln Olivenöl püriert, danach mit dem roten Gemüsehäcksel gemischt und mit Salz, Honig und Zitronensaft abgeschmeckt.

Und war es nun gut? Ich will es mal so sagen: es war lecker, aber nicht so, wie erwartet. Die Reduktion des Chilis auf eine quasi homöopathische Dosis hat sich gelohnt, denn es hat sogar der Jüngsten gemundet. Es war ein wenig zu flüssig, und taugt so daher nicht für’s Schulbrot, aber dafür werd ich es beim nächsten Mal mit weniger Wasser versuchen. In der vorliegenden Variante ist es immerhin ein super Dip für Leute, die keine Milch vertragen. Oder keine wollen.

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Ernte auf amerikanisch

Simone hatte da ja schon leicht angedeutet, daß ich noch was zum Thema Einkochen schreiben möchte. Das hat einen Grund. Ich bin nämlich seit heute Einkochexpertin für amerikanische Spezialitäten – oder besser für das, was man auch in den USA so einkocht. Das habe ich – und hier mache ich mal schamlos Eigenwerbung – seit heute schwarz auf weiss. Mit Bild.

Zugegeben, vielleicht ist die Zeitschrift „Wir ernten“ einen Tick zu spät für dieses Jahr rausgekommen, aber die Rezepte, nicht nur meine, sehen ausnahmslos wirklich sehr, sehr lecker und ausprobierenswert aus. Und ausserdem hat Simone mir so eine schöne Baguette-Vorlage gegeben – die kann ich nicht verstreichen lassen. Hier also einmal eine sehr klassische Peach Jam für das gute Selbstgebackene. Die Marmelade wird hier zwar auch so gemacht, aber manche Dinge sind eben so gut – da haben die Rezepte sogar den Weg über den Atlantik unbeschadet überlebt.

Also, Jam ist eigentlich eine Marmelade, nur das im Angelsächsischen Marmeladen immer aus Zitrusfrüchten gefertigt werden. Pfirsichbäume wachsen im Teilen der USA unglaublich gut und sind auch hier in guter Qualität zu bekommen. Amerikaner kennen keinen Gelierzucker, es wird mit Pektin gearbeitet, das bekommt man hier zwar auch, aber Gelierzucker ist schlicht einfacher zu handhaben und geschmacklich macht es nicht wirklich einen Unterschied, daher habe ich die eingedeutschte Variante genommen.

Zutaten für 6 Gläser á 230ml

10-12 sehr reife Pfirsiche – je nach Größe
2 Eßl. frischgepressten Zitronensaft
1kg Gelierzucker 1:1 oder 500gr Gelierzucker 2:1

Die Pfirsiche kreuzweise einschneiden, kurz überbrühen und abschrecken. Dann schälen und entkernen. Das Pfirsichfleisch kurz mit dem Pürierstab bearbeiten und dann mit dem Zitronensaft und dem Gelierzucker aufkochen.

Die heisse Masse in heiß ausgewaschene Gläser geben und verschließen. Die Gläser weitere 5 Minuten in einem heißen Wasserbad belassen.

Wer sich die Mühe mit dem Überbrühen nicht machen will: Man kann auch die ganze Pfirsiche kochen, sie dann abschrecken, durchschneiden und durch ein Sieb geben. Das Fruchtmus wird dann erst mit Zitrone und Zucker aufgekocht. Ob das jetzt allerdings unbedingt weniger Arbeit ist, wage ich zu bezweifeln. Und feiner wird es mit der ersten Methode.

Wer ungerne Süsses ist, hier ein einfaches Vegetable Relish, in das man das Baguette dippen kann. Bei mir kommt es meist auf meinen „Statt Abendbrot Kleinigkeiten zum knabbern“-Tisch, wenn Freunde vorbeikommen.

Eigentlich sind Relishes für echte Burger und HotDogs gedacht und deswegen haben die Amerikaner eine Vielzahl davon. Das einfache Gemüse Relish kann man aus wirklich allen möglichen Gemüsearten machen, die man gerade zur Hand hat – und gerade Zucchinis können im Garten ja bekanntlich gerne mal überhand nehmen.

Zutaten für 6 Gläser á 450ml

8 mittelgroße Tomaten
6 mittlere Zucchini
je 3 große rote und grüne Paprika
2 mittlere Zwiebeln
4 Zehen Knoblauch
30gr jodfreies Salz
350gr Zucker
470ml Weissweinessig
230ml Wasser
3 Zweige Thymian
1/2 Tel Pfeffer

 

Tomaten überbrühen, schälen und entkernen Zucchini und Paprika entkernen, die Zwiebel schälen.

Jetzt kann man auf zwei Arten vorgehen. Entweder man würfelt das Gemüse per Hand sehr, sehr klein. Oder aber man hat einen manuelle oder elektrische Küchenmaschine, die das für einen erledigt. Ich ziehe letzteres vor.

Das so zerkleinerte Gemüse gibt man 3 Stunden mit dem jodfreien Salz vermischt in den Kühlschrank. Jodfrei sollte das Salz deswegen sein, weil das zugesetzte Jod das Gemüse eintrübt. Es hat keine geschmackliche Relevanz, sieht aber unschön aus.

Das Gemüse aus der Salzlake nehmen und sehr gut durchwaschen und trocknen lassen. Die restlichen Zutaten in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen lassen. Dann das Gemüse beigeben und einmal kurz aufkochen lassen. Von Herd nehmen.

Es gibt nun wiederum zwei Möglichkeiten, das Relish haltbar zu machen: Entweder man stellt den Topf sehr schnell ins Eiswasser, füllt das Relish in verschließbare, frostsichere Schüsseln ab und friert es ein.
Oder aber man füllt es heiß in Gläser ab, verschließt diese sehr dicht und lässt sie noch 10 Minuten im heißen Wasserbad kochen.

Ansonsten hätte ich noch eine Onion Marmalade, eine Zwiebelmarmelade, im Angebot. Die ist schon sehr speziell. So speziell, daß sie es nicht ins Heft geschafft hat. Falls aber Interesse besteht, poste ich es gerne noch mal.

Wenn ich damit fertig bin  allen, die es sehen wollen oder auch nicht, den Artikel zu zeigen.

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Ein Lob auf die LED-Lampe (mit Zahlen und Retro-Futurismus)

Ich möchte diesen Eintrag mit einem Geständnis beginnen: Ich hasse Energiesparlampen. Das Wortungetüm „Kompaktleuchtstofflampe“ sagt schon alles, was man über eine Lampe wissen muss, die teuer ist, Quecksilber enthält, erst nach Minuten hell wird (falls überhaupt) und aussieht wie eine verworfene Requisite aus dem Film Brazil. Zumindest gefühlt und zumindest in unserem Haus gehen sie genauso häufig kaputt wie „echte“ Glühbirnen, nur dass sie dann zum Fall für den Sondermüll werden.

So habe ich mir das 21. Jahrhundert nicht vorgestellt.

Aber — und das ist nun wirklich ein Vorteil — sie verbrauchen weniger Strom. Und da Strom nicht nur gefühlt ständig teurer wird, sondern auch ganz objektiv, und weil der Preis wohl nur noch weiter steigern wird, ist das ein sehr gutes Argument. Die alten Glühbirnen müssen weg.

Weswegen ich mich inzwischen in LED-Lampen verliebt habe.

Denn LEDs verbrauchen noch weniger Strom — zum Teil weniger als zehn Watt — gehen sofort an, enthalten kein Quecksilber, müssen nicht in den Sondermüll und sehen definitiv besser aus. Sie sollen auch länger halten als alle anderen Lampen, aber sicher weiß das keiner, weil noch niemand sie schon 25 Jahre im Einsatz hatte. Wie alle Halbleiter mögen sie große Wärme nicht. Während ich das kalte, weiße Licht der (relativ gesehen) alten LEDs mag — dann ist ein Blau auch wirklich ein Blau — sollten normal veranlagte Menschen gucken, dass sie eine warm-white-Variante holen. Einige Modelle sind dimmbar.

Bislang führten LED-Lampen ein Nischendasein. In einer längeren (und sehr lesenswerten) Zusammenfassung der New York Times über den Stand der Glühbirnen-Technologie werden sie mit der trophy wife verglichen, der jungen Zweit-Ehefrau zum Angeben:

really expensive, nice to look at, not much of a track record

Es ist der erste Punkt, der Preis, der die Leute abschreckt. Tatsächlich stockt erstmal der Atem, wenn man in einem Katalog wie den von Conrad die Preise sieht: Da stehen Summen von mehr als 30 Euro für eine (in Zahlen: 1) Glühbirne. Wenn es wirklich strahlend hell werden soll, wird es noch teurer. Nicht umsonst fordert die New York Times ihre Leser an dieser Stelle auf: Breathe — bitte weiteratmen.

Die erste Frage ist daher, ob sich eine LED rechnet. Nicht immer, muss selbst ich zugeben. Aber Dank der fallenden Stück- und steigenden Strompreise immer öfter.

Ein konkretes Beispiel aus eigener Erfahrung. Die Eingangstreppe zu unserem Haus ist Nachts nicht nur dunkel, sondern stockfinster. Das ist doof, wenn man das Schlüsselloch finden will, gefährlich, wenn man eine schwarze Katze hat und schlicht lebensbedrohlich, wenn zwei kleine Kinder überall Dinge stehen- und liegenlassen. Deswegen hängt dort eine Lampe, die besonders im Winter Stunde um Stunde an ist (Lösungen mit Bewegungssensoren haben sich nicht bewährt, schon allen wegen der örtlichen Katzendichte). Vor drei Jahren kam mir die Idee, dass dort vielleicht eine LED-Lampe hängen könnte.

Dabei reichte, so meine Überlegung, eine No-Name-Birne mit 38 Einzeldioden, die 1,8 Watt verbraucht. Sie ist damit nicht wirklich hell, aber für den Zweck hell genug. Und nochmal: 1,8 Watt Verbrauch.

Heute kostet dieses „Leuchtmittel“ etwa zehn Euro, aber damals 25 Euro, was gut zeigt, wie (relativ gesehen) billig LEDs geworden sind. Damals aber brauchte man einen blauen und einen grauen Schein. Wie erklärt man so etwas der Ehefrau? Mit knallharten Zahlen natürlich, denn die hat BWL studiert.

Und ab hier wird es kurz mal technisch.

[Zusammenfassung der nächsten Absätze für Leute, die in der Schule mit Mathe auf Kriegsfuß standen: Die hohen Anschaffungskosten können je nach Anwendung wegen der niedrigen Betriebskosten schnell ausgeglichen werden. Das ist alles.]

Wir können die anfallenden Kosten pro Stunde Betriebsdauer mit einer Gradengleichung beschreiben. Was man in der Schule in einer Form wie „y = a*x+b“ gelernt hat, lautet hier so:

[Gesamtkosten] = [Kosten je Stunde]*[Betriebsstunden]+[Kaufpreis]

Für den Faktor „Kosten je Stunde“ braucht man den Strompreis in Euro je Kilowattstunde (kWh) und den Verbrauch in Watt. Blödes Beispiel: Bei einem Strompreis von 0,22 €/kWh und einer klassischen Glühbirne mit 100 W haben wir

0,1 kWh * 0,22 Euro/kWh = 0,022 Euro

Lassen wir eine 100-Watt-Birne 24 Stunden brennen, kostet uns das am Tag also 0,53 Euro. Das klingt nicht viel, bis man sich klar macht, dass wir damit pro Jahr für eine einzige Birne 192,72 Euro an Stromkosten zahlen würden. Dafür kriegt man viele, viele Gummibärchen.

Wenn man nun zwei Birnen vergleichen will, um die Ehefrau zu überzeugen, muss man zwei Gradengleichungen aufstellen und dann ihren Schnittpunkt suchen — ab da lohnt sich die LED-Lampe. Das kann man mathematisch machen, oder auf einem Stück Papier mit Bleistift und Lineal, oder bestimmt auch mit dem Computer. Dann muss man sich überlegen, wie viele Stunden das Ding am Tag angeschaltet ist. Damit kann man sagen: Nach X Tagen lohnt sich diese Lampe, auch wenn sie erstmal teuer ist. Liebling.

Bei uns lohnte es sich selbst für den schlimmsten Fall nach zwei Jahren. Die Ehefrau war überzeugt, wir haben die LED gekauft und über der Tür eingesetzt, wo sie seitdem von oben die Stufen, das Schlüsselloch, eine wundersame Menge Spielzeug und oft genug auch eine Katze bestrahlt. Ja, für das Leben haben wir gelernt, nicht für die
Schule.

Persönlich halte ich ein anderes Problem für wichtiger: Das Licht einer LED-Lampe ist erstmal gerichtet, statt sich wie bei einer klassischen Glühbirne (oder einer Energiesparlampe) überall hin zu verteilen. Als Spots sind LEDs wunderbar, weswegen sie jetzt Stück für Stück auch in die Lichtleisten unseres Hauses wandern. Als
Ersatz für die Lampe über dem Esstisch im Moment noch weniger.

An dem Problem wird gearbeitet. Einige Lösungen sind zum Teil noch ziemlich futuristisch, oder zumindest retro-futuristisch —

— aber sie funktionieren. In diesen Wochen hat Philips mit einem Ersatz für 75-Watt-Birnen einige Aufmerksamkeit erregt, der zwar auch gut auf die Brücke der Nostromo passen würde, aber immerhin nur 17 Watt verbraucht. Preis in den USA: 40 Dollar (ohne MWSt). Der Preis des 60-Watt-Modells in Deutschland: 55 Euro. Gut, hier werde selbst ich wohl noch warten … denn die Konkurrenz schläft nicht, auch wenn sie den Enterprise-Look bevorzugt.

Um das alles zusammenzufassen: LED-Lampen können sich eignen, wenn sie ständig im Einsatz sind, das Licht gerichtet ist und die Umgebung nicht heiß wird. Und wenn man etwas haben will, dass wirklich aussieht wie das 21. Jahrhundert.

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Brot: sowas wie Baguette

Schule hat begonnen! Mit diesem wahlweise aufatmendem oder bedauernden Seufzer starten wir in die nächste Runde. Vermutlich, wenn alles so läuft, wir uns das erhoffen, wird Frau Stevenson demnächst interessantes zum Thema Einkochen zu berichten haben. Sowas wie Marmelade. Die braucht natürlich „was drunter“, denn die schmeckt nicht mal in der allergrößten Not ohne „Drunter“, also Brot. Das ist nicht wirklich mein Spezialgebiet, aber irgendwo muss man ja anfangen.

Genommen habe ich: knappe 700 Gramm gemischtes Mehl (Dinkelvollkorn, Weizenvollkorn und das normale Weisse; die Reste mussten einfach weg), etwa einen halber Liter  warmes Wasser, einen Teelöffel Zucker, knapp zwei Teelöffel Salz und einen Würfel Hefe.

Das Mehl in eine Schüssel sieben, eine Mulde in die Mitte drücken und da die Hefe reinbröseln. Den Zucker dazu und mit etwas vom Wasser und vom umliegenden Mehl eine Pampe zum Vorteil rühren. Der darf eine Viertelstunde Blasen werfen. Danach das Salz aufs Mehl streuen und alles zum Teig kneten, dabei nach und nach das Wasser zugeben. Vermutlich braucht man das Wasser nicht ganz. Geknetet wir mit der Hand oder mit den Knethaken vom Mixer, je nach Laune.

 

Den Teig zugedeckt warmstellen und mindestens eine halbe Stunde gehen lassen. Danach durchkneten und teilen, in längliche Fladen ausrollen, die dann aufrollen und auf dem Blech nochmal eine halbe Stunde gehen lassen.

Danach bei 220° eine knappe halbe Stunde backen. Und jetzt, Frau Stevenson, warte ich auf’s Süße oben drauf!

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Cocktail der Woche – Marlowe´s Gimlet

Einer meiner neuen Lieblings-Cocktails. Genau wie Williams Prey hat er genau zwei Zutaten, einzeln sind sie nett, zusammen unschlagbar.

Ein Gimlet besteht klassischerweise aus Gin und Lime Juice. Und dieser hier hat seine Geschichte in den Büchern über den berühmten Privatdedektiv Philip Marlow. In „Der lange Abschied“ von Raymond Chandler heißt es: „Richtiger Gimlet besteht zur einen Hälfte aus Gin und zur anderen aus Rose’s Lime Juice und aus sonst nichts. Aber das schlägt sämtliche Martinis haushoch.“ Und wesentlich erotischer weiterhin: „(…) Sie hatte sehr große dunkle Augen. Ihre Fingernägel waren so rot, wie ich es noch nie gesehen hatte. … Der Barkeeper setzte den Drink vor mich hin. Mit dem Lime Juice hat er ein blaßgrünlich-gelbes, etwas trübes Aussehen. Ich probierte. Er war süß und scharf, beides zugleich. Die Frau in schwarz beobachtete mich. Dann hob sie ihr eigenes Glas in meine Richtung. Wir nahmen beide einen Schluck. Ich wußte auf einmal, daß sie dasselbe trank.“

Wenn das mal keine Empfehlung ist. Allerdings bevorzuge ich meinen micht halb/halb sondern aus 4cl Bombay Saphire Gin und 2cl Rose´s Lime Juice, weil er dann nicht so süss ist. Mit Eis in den Shaker, lächeln und in fließenden Bewegungen schütteln.

Für alle alles Selbstmachter: Es hoffnungslos, den Drink aus frischem Zitronensaft mit Zuckersirup hinzubekommen – es schmeckt einfach nicht so gut. Ich bitte übrigens die Bildqualität zu entschuldigen, es war der zweite Cocktail am Tage des Photos.

In diesem Sinne hoffe ich auf besseres Wetter in der nächsten Woche und träume beim Gimlet in der untergehenden Sonne.

Ein schönes Wochenende und bis Montag!

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Spinat ohne Seemann

Ich mag Spinat. Und das der vielgerühmte Eisenwert nur durch Schlamperei im Labor bzw. ein verrutschtes Komma zustande kam, ist mir ziemlich egal. Bei Popeye gibt es den ja immer aus der Dose, das stelle ich mir allerdings ziemlich widerlich vor und die Variante hat sich hierzulande glücklicherweise ja auch nicht wirklich gehalten. Aber ich bin ja auch kein Seemann. Aufgewachsen bin ich mit dem „Blubb“, und ich kannte das grüne Zeug auch nur auf diese Weise, bis mir (Achtung, Klischee, aber wirklich so passiert!) eine italienische Kommilitonin in der Hinsicht die Augen öffnete. Pasta con Spinaci war damals ein echtes Aha-Erlebnis.

      

Mit tiefgekühltem Blattspinat funktioniert das zur Not auch, aber frischer ist leckerer. Die Zubereitung ist immer wieder verblüffend, finde ich: man nehme den allergrößten Topf, den man findet und fülle ihn mit tropfnassen Spinatblättern. Und dann kann man auf dem Herd gar nicht so schnell gucken, wie der zusammenfällt: hastenichgesehen, ist nur noch ein bisschen grüner Bodensatz übrig. Da wird schneller Volumen vernichtet als an der Börse. Den leckeren Rest macht man mit der Sahne bekannt, gibt ein bisschen Knoblauch, Pfeffer und Salz dazu (und nach Geschmack Muskat). Käse drüber, fertig. Es ist immer zuwenig Spinat. Aber für eine Popeye-taugliche Menge bräuchte ich einen Waschkessel.

 

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Aus gegebenem Anlass – Brombeerpizza

Gegenüber haben wir ein verwildertes, noch nicht verkauftes Grundstück. Das waren früher mal Gärten. Und trotz des Wetters kann ich mir da jeden Morgen so ungefähr zwei Kilo Brombeeren holen. Pflaumen kommen später, der Eintrag dazu auch.

Ich koch ja auch mal, manchmal back ich auch. Und fand bei einer Bekannten dann eine gute Idee. Da sie sich ihrerseits auf andere Quellen beruft, habe ich mir eine davon ausgesuchtund es natürlich wieder ganz anders gemacht:

Nur halb so viel Teig (auf Wunsch des Possums auch mal alle Zutaten gewogen)

125g Mehl
75 g Butter
60 g Zucker
1 Ei

(Hab ich natürlich nicht getan, ich hab die volle Menge gemacht und zwei gebacken.)
Und dadurch wurde es eher ein Flammkuchen als eine Tarte. Brombeerpizza.
Ausrollen zwischen Frischhaltefolie, dadurch bekommt man ihn dünner hin, ohne allzu viel Mehl zuzugeben. Denn das Mehl macht ja dick.

Dann ca. 350-400 g Brombeeren darauf verteilen. Am besten etwas festere, kleinere nehmen, dafür dann etwas mehr. Sieht wenig aus, reicht aber, sonst hat die Tarte zu viel Feuchtigkeit.
Im vorgeheizten Ofen bei 180° Umluft ungefähr 14-16 Minuten backen

Anschließend 200 g weiße Schokolade darüber reiben. Die Restwärme des Kuchens reicht zum schmelzen. Und noch warm essen.

Kleiner Tip: Ich hab die Reibe und die Schokolade vorher in den Kühlschrank gelegt, damit sie nicht vorher in der Hand schmilzt. Die mit der Schokoladencreme probier ich morgen aus.
Vom Rest der Wochenendernte noch Beerengrütze mit Grapefruitsaft und für die Beste Blondine noch ein wenig Brombeersirup gekocht. Weiß gar nicht, wofür…

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Cocktail der Woche -Williams Prey

Mein Sohn war die Tage in den Brombeeren meines Onkels und brachte einen Topf Beute mit nach Hause. Nicht genug für Marmelade, aber zum Wegnaschen zu viel. Also erinnerte ich mich daran, was mir Mike, der Cocktaillehrer, sagte – man braucht nicht viele Ingredenzien für einen guten Cocktail.

Ich kochte mir daher nachmittags zwei Handvoll Brombeeren mit 2 Eßl Zucker auf, ließ sie 10 Minuten köcheln, gab das Ganze durch ein Sieb und stellte den Sirup kalt. Abends gab ich 50ml davon zusammen mit 50ml Bacardi Razz und genug Eis in den Shaker. Mit fließenden Bewegungen gut durchschütteln und dabei lächeln, das ist ganz wichtig. In ein Cocktailglas geben und beim Vater im Strandkorb in der untergehenden Sonne genießen. So sollte der Sommer sein.

Ein schönes Wochenende und bis nächste Woche.

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Heimkino

Ferien, es regnet, man würde ja gerne raus, aber es geht nicht. Was tun gegen den drohenden Hüttenkoller? Bei uns zieht da immer das Film-Event auf dem Sofa. Ein Familienmitglied darf den Film aussuchen, der Rest das drumherum. Diesmal gab’s die Legende der Wächter (wer ist bloß auf DIE Idee gekommen?). Dazu Nachos mit drei Soßen: selbstgemachte Käsesauce, eine gekaufte scharfe Sauce und die heissgeliebte zerdrückte Avocado mit Zitrone, Knoblauch, Pfeffer Salz. Für das Kind eine Hand voll sorgfältig ausgewählte Gummitiere, jeder eine Limo und ab geht’s. Das macht sogar bei mittelprächtigen  Filmen Spaß. Ins Kino gehen kann ja jeder.

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