…die Tomaten sind reif. Vom Wuchs her genau, wie vorhergesagt. Knappe 30 cm hoch, quasi Balkon-genormt. Die Früchte sind nicht groß, aber lecker. Sogar die Jüngste, die eigentlich nicht viel von Tomaten hält (außer als Soße), hat schon mehrfach herzhaft zugegriffen. Bisher beträgt die Ausbeute gute zwei Hände voll, und wir sind noch nicht damit durch. Im Gegensatz zur Verwandtschaft und Bekanntschaft, die Tomaten im Garten stehen hat, und bei denen ausnahmslos überall die Braunfäule zugeschlagen hat, haben die kleinen Balkonpflanzen gar nichts. Das werden wir nächstes Jahr definitiv wiederholen. Eigentlich könnten wir die ganze Balkonfront mit Tomaten und Basilikum bepflanzen.
Das vielleicht einfachste Öko-Experiment der Welt
Im Garten des Hexenhauses liegen seit einigen Jahren zwei angemalte Ziegelsteine herum, der eine schwarz, der andere weiß. An sonnigen Tagen, egal wie kalt, werden vorbeilaufende kleine Kinder angehalten, die Hand auf sie zu legen. Was lernt man dabei? Schwarze Dinge werden in der Sonne wärmer! Und was ist im Winter wohl besser, ein Haus mit einer schwarzen oder einer weißen Wand? Und wie ist das mit Dächern im Sommer?
Tatsächlich finden auch Erwachsene (oder zumindest dieser Erwachsene) erstaunlich, wie groß der Temperaturunterschied wirklich ist. Dabei ist es gar nicht mal, wie warm der schwarze Stein wird, sondern wie kühl der weiße bleibt. Kein schlechter Lerneffekt für zwei alte Steine und etwas Restfarbe.
Kindergeburtstag bei Kochs – ganz normal, nur größer (und süsser!)
Der Kleine Mann ist neun geworden und darf sich neun Kinder einladen (es kamen aber nicht alle). Die ganze Pommes-Burger-Fraktion wird hier einschlagen.
Die Beste Blondine hat schon vorab fleißig Muffins von geklauten nicht-EU-konformen Äpfeln gebacken und an mir bleibt der Rest hängen.
Fangen wir also mit dem Dessert an, das dauert meist am längsten.
Cola-Eiscreme: Nehmt Euch euer Lieblings-Mousse-Rezept und fügt Cola-Sirup nach Geschmack hinzu, das funktioniert am besten. Ob Ihr das Eis danach in der Eismaschine macht oder als Parfait einfriert, ist egal. Der Zucker auf dem Bild ist übrigens nur Deko, dieser Sirup ist so schweinesüß, da braucht ihr keinen Zucker mehr. Am meisten irritierte mich, dass dieses Eis bei den Großen besser ankam als bei den kleinen Monstern.
Vorweg dann noch einen kleinen Double Burger im Fladenbrot mit selbstgezogenen Tomaten. Das stapelt sich recht gut in der Springform, geht aber auch ohne.
Leider hatten wir vergessen, das jedes zweite Kind erst ruft: „Toll, ist der riesig!“, dann „Aber ich mag keine Tomate/Zwiebel/Gurke/Mayo/Senf!“ (nichtzutreffendes bitte streichen).
Aber es gab ja ein paar Erwachsene die damit überhaupt kein Problem hatten.
Jenseits der Stulle
Schule hat begonnen… immer noch. Und so gehört zu den ersten der täglichen Herausforderungen an die Elterntiere wieder die Komposition des Mitnahmefrühstücks, wahlweise Mittagessens. Und auch dabei gibt es Moden. Früher hatte man dafür Brotdosen, und Butterbrote in Pergamentpapier, heute gibt es Bento-Boxen. In Japan, wo das Verpacken zu einer eigenen Kunstform geworden ist, wird auch an das Essen zum Mitnehmen ganz anders herangegangen als hierzulande. Traditionell wurden auf diese Weise ganze Menüs in elegante Lackschatullen oder rustikale Bambuskörbchen verpackt. Heute darf es auch eine Plastikdose sein, gern mit Hello Kitty Motiv. Wobei die süße Katze dann auch gerne im Inneren der Schachtel wieder auftaucht. Zusammen mit all den anderen süßen Viechern. Ja, das kann man alles essen. Jetzt ist mein Ehrgeiz in Bezug auf derart aufgerüschte Dinge ja doch arg begrenzt, aber das Prinzip gefällt mir, abgesehen davon, dass man bei uns mit japanischem Essen immer offene Türen einrennt. Ich hab mir also mal Mühe gegeben, ein bisschen Farbe in die Büchsen zu bringen.
Die erste ist noch mehr oder weniger unser Alltagsstandard. Sowas nimmt die Kurze mit und bringt es auch (meistens fast) leer wieder zurück. Man beachte die Balkon-Tomaten!
Die zweite ist dann mehr so die mütterliche Variante mit viel Obst.
Aber dann. Das ist dann so das, was rauskommt, wenn ich mich asiatisch verkünstele. Teriyaki-Huhn mit Reis auf Salat, dazu Gurke, Kimchi und das tägliche Glückskeks-Horoskop.
Also der Keks sagt, es ist elegant. Na dann.
Es riecht nach Sommer
Der Sommer war in Berlin. Auf der Durchreise. Aber es war endlich mal warm, Frau Stevenson hatte sich angesagt und das musste gefeiert werden. Im letzten Sommer hatte Mariein ihrem wunderbaren New Yorker Urban Gardening Blog 66 Square Feet für sowas einen sommerlichen Punsch fabriziert, den wir schon damals unbedingt probieren mussten. Und der geht so:
Eine Flasche Riesling, gut gekühlt;etwa 375 ml herbe Zitronenlimonade (umfangreiche Tests haben ergeben, dass Sinalco Zitres gut funktioniert); ein Viertelliter Earl Grey, mit Eis gekühlt, drei Zweige frische Minze (leicht zwischen den Händen rollen), drei Scheiben Zitrone, 2 Scheiben Ananas und Eis.
Zusammen in einen Krug füllen und genießen. Draußen hat sich der Sommer schon wieder verabschiedet, aber im Glas, da war er noch.
(Thank you very much, Marie, and keep safe!)
Man muss den Sommer eben nehmen, wie der Sommer eben ist
Der Sommer hat beschlossen, doch noch mal kurz vorbeizukommen. Und wir erkennen eine Gelegenheit, wenn wir sie sehen. Also haben Simone und ich beschlossen, spontan mit dem jeweiligen Mann, Nachwuchs und Netzfreundschaften zu grillen anstatt vor dem Rechner zu sitzen und Artikel zu schreiben. Wir fanden, daß das ein guter Plan war.
Der ursprünglich vorgesehene Eintrag wird auf nächste Woche verschoben. Da muß er durch, der andere Eintrag.
Pixel Pixel Pixel
Bald werden Sie der Vergangenheit angehören: Die Pixel.
Schon jetzt ist es fast unmöglich auf einem modernen iPhone 4 einzelne Pixel noch zu erkennen. Die Auflösung der Bildschirme wird immer besser, so dass Filme und Bilder immer im besten Lichte preisgegeben werden. Allerdings ist das auch ein wenig so wie mit dem Hauptspeicher eines Computers, viel ist gut, aber im gleichen Zuge werden die Programme immer größer und verschlingen Unmengen davon.
Ist etwas sehr engen Grenzen ausgesetzt entsteht im Gegenzug so manche Perle. Das gilt auch für den den gemeinen Bildschirm mit geringer Auflösung. Das hatte auch schon Roy Lichtenstein erkannt mit seinen berühmten Rasterbildern. Seinerzeit inspiriert durch Comics gibt es inzwischen Künstler, die sich dem Pixel verschrieben haben. Ausgehend von der Ästhetik früher Computerspiele bildet zum Beipiel hello.eboy aus Berlin mit Pixeln alles ab, was unsere Umwelt zu bieten hat.
Interessant finde ich die Pixoramen, insbesondere die Stadtansichten, welche neben einigen Verrücktheiten der Künstler sehr gut die spezifischen Eigenheiten dieser Städte wiedergeben. Leider sind die Bilder online nur schwer einzuschätzen. Sie entfalten ihre besondere Wirkung erst mit der richtigen Größe. Gedruckt in A0 ist ein Pixel 1×1 Millimeter groß und man es ist faszinierend zu sehen, wie sich ein buntes und scheinbar aktives Bild entsteht. Da die Poster auch etwas von einem Wimmelbildern haben findet sich bei fast jeder Betrachtung ein neues kleines Detail.
Die drei hier gezeigten Poster von Berlin, London und Tokyo sind meine Lieblingsstücke. Berlin ist meine derzeitige Heimat, in London habe ich studiert und zu Tokyo habe ich eine besondere Beziehung durch meine Freunde dort. Mit der Erlaubnis der Künstler habe ich die drei Poster in Seoul im Jahr 2008 drucken lassen und in meinem Büro aufgehängt. Der Prozess des Druckens und Rahmens war natürlich ein Erlebnis. Als erstes musste der Teil der Stadt gefunden werden, wo die Druck- und Kopierläden ganze Strassenzüge säumen. Mit etwas Hilfe von einem Bekannten habe ich den Drucker überzeugen können, dass ich das Bild in Größe A0 haben möchte und dass es korrekt ist, wenn es so pixelig aussieht. Nachdem dieser Vorgang abgeschlossen war fand sich gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Rahmenmacher. Mit Händen und Füssen einigten wir uns auf einen einfachen Holzrahmen mit einer Platte auf die das Poster geklebt wurde. Interessanterweise wurden die Seiten mit schwarzem Klebeband verschönert, wie man schön auf dem ersten Bild sehen kann. Das hat dann alles einen Nachmittag gedauert und mit ca. 90 EUR pro Stück gar kein schlechter Preis für die Handarbeit.
Heute hängen die Bilder in meinem neuen Büro, wobei ich Tokyo für den Besprechungsraum abgegeben habe. Vor allen unsere japanischen Gastwissenschaftler und Besucher sind immer wieder überrascht.
Und so sieht das jetzt aus:
Zu Besuch in der Triobar – Wie man einen echten Cocktail der Woche macht
Die Mail fing ganz harmlos an. Mike schrieb uns, daß er unseren Blog gut findet, allein und nichts für ungut – ein wirklicher Cocktail würde anders aussehen. Er würde uns auch gerne zeigen wie das geht und ob wir Lust auf einen Cocktailkurs hätten. Sowas sagt man uns nicht zweimal, der nächste freie Termin war unser.
Und so stiegen wir an einem Samstag im Juli die Stufen hinab in die Tiefen der Triobar, den Magen, wie von Mike vorgeschlagen, gut gefüllt und den Wagen sicher zuhause geparkt. Auf der Bar standen nebeneinander gereiht Degustationsgläser, Wassergläser und davor Wasserflaschen, deren Form alleine schon ein Blogeintrag wert wäre.
Als alle sieben Schüler brav am Thresen sassen, wurden wir kurz nach Grund des Daseins, Lieblingscocktail und Lieblingsbar interviewt. Und dann ging es los. Nicht etwa mit dem Mixen – nein, nein. Wir fingen an mit einer Spirituosenverkostung. Je drei verschiedene Wodka, Gin, Tequila und fünf unterschiedliche Sorten Rum. Es wurde warm in der Bar. Sehr warm.
Und so war auch der allererste Tip des Barkeepers, nach jeden Schluck Alkohol immerimmerimmer einen mindestens genauso großen Schluck Wasser trinken. Und man soll es nicht meinen, wenn ich nichts anderes aus dem Kurs mitgenommen hätte – was ich natürlich habe, aber nur mal angenommen – der Trick hilft. Simone und ich sind zwar leicht angeschickert, aber mehr oder minder gerade und auf zwei Beinen da raus gekommen.
Natürlich haben wir nicht nur verkostet – wir haben zu jeder Spirituosenart eine kurze und manchmal auch längere geschichtliche Abhandlung bekommen, wer wann das Getränk erfunden hat, wo es getrunken wird und welche Ausprägungen es hat. Und es ist unglaublich, wieviele unterschiedliche Varianten eines vornehmlich geschmacksneutralen Getränks wie zum Beispiel Wodka es gibt.
Nach einer kurzen Pause und dem erneuten Auffüllen der Wasserflaschen ging es dann ans Mixen – in einem zweiteiligen Mixer, versteht sich. Planters Punch. In fünf Variationen. Solange, bis es auch dem letzten schmeckte. Danach kamen Tommy´s Margaritha, Heavenly Gimlet, Marlowes Gimlet (absoluter Favorit) und der speziell gewünschte Absint-Cocktail Green Beast – der nicht nur bei mir nach einem Schluck im Abwasser landete.
Nach und nach werden wir die Cocktails hier vorstellen, versprochen – wirklich fotographieren konnten wir sie nicht mehr, irgendwann bei der Spirituosenverkostung muß irgendwie der Scharfstellautomatik der beiden Kameras auf Wochenende geschaltet haben.
Alles in allem war es ein wirkich toller Kurs und wären wir nicht eingeladen gewesen, wir hätten ihn auch regulär gebucht. Vielen Dank, Mike, wir haben unglaublich viel gelernt, es war lustig und wir werden nie wieder soetwas Schnödes wie einen Rosé-Wein für einen Cocktail der Woche durchgehen lassen.
Wer auch gerne einen Schnupperkurs machen möchte – hier gibt es die Infos dazu.
Seit wann machst Du Cocktailkurse – für Profis aber auch für Laien?
Ungefähr 6,5 Jahre ist es her, das ich mit den Kursen für Profis angefangen habe und vorher rund 5,5 Jahren kamen dann die Laienkurse dazu. Diese Hobbymixkurse entwickelte ich eher auf Wunsch meiner Gäste der Bar,
als dachte ich dachte das sie sich mal so gut verkaufen würden. Doch heute erwirtschaftet meine Barschule mit Cocktailkurse für Laien & Cocktailnerds mehr Geld als mit den Profikursen.
Da meinte es das Schicksal wohl sehr gut mit mir…
Wie bist Du dazu gekommen?
Ich bin selber Autodiktat und weiß wie mühsam es ist, alles nur aus Büchern zu lernen,
da wollte ich einfach etwas anders machen und Menschen mit Liebe zur Bar zeigen,
wie es auch ein wenig leichter geht…
Was gefällt Dir an der Triobar am besten?
Die Triobar ist mein persönlicher Traum von einer Bar, wie ich sie immer gern mal gefunden hätte.
Ein Platz für Cocktailliebhaber, ein Spirituosenmuseum zum anfassen und ertrinken,
einfach ein Platz für Freunde der Barkultur.
Die Triobar ist ein Ort wo man sich voll und ganz der Lust für Cocktails hingibt und dabei die Regeln der sonstigen Bars gerne mal ausser Acht lässt.
Wenn Du könntest, wie Du wolltest – was würdest Du verändern?
Nichts – sie ist so wie ich sie immer haben wollte!
Ein wahrgewordener Traum
Der seltsamste Cocktailschüler, den Du mal hattest?
Schwer zu sagen, da ich schon einige Cocktailschüler hatte, die sich wohl etwas ausserhalb der üblichen Vorstellungen verhalten haben. Durchaus einige Barnerds neigen zu skurillen Verhaltensweisen oder leben ihre Leidenschaft mit viel, viel Hingabe…
Amüsant war eine ältere Dame (76 Jahre), die unbedingt ihre Damen-Bridge-Runde mit einem Cocktailabend überraschen wollte und sich dafür extra zum Cocktailkurs anmeldete.
Die Kursstärke war damals 8 Personen und so buchte sie einfach 8 Plätze um ganz sicher zu gehen,dass sie auch genügend Zeit habe, um alles nachfragen zu können und alles ausreichend proben zu können. Ich war echt baff, als sie mir dann sagte, das da sonst kein weiterer Teilnehmer zum Kurs käme.
Der Bridge-Abend war dann wohl ein voller Erfolg, da sich dann knapp 4 Wochen später die gesamte Damenrunde zum Cocktailkurs anmeldete.
Der seltsamste Cocktailwunsch, den Du erfüllen solltest?
Ich habe einen sehr lieben weiblichen Gast, der sich wünschte mal für einen Abend die Bar ganz für sich alleine zu haben, mit mir als Barmann hinter der Bar und einfach mal so einen ganzen Abend alles probieren zu dürfen auf was sie gerade Lust hätte. Den Wunsch habe ich ihr dann auch erfüllt und es war wirklich ein ganz besonderer Abend. Leider ist sie mit ihrem Mann inzwischen nach Stuttgart gezogen.
Hast Du einen eigenen Lieblingscocktail?
Das hängt oftmals sehr von meiner Stimmung ab, aber generell trinke ich Sazeracs sehr gerne.
Der Sazerac ist ein sehr alter Cocktail, der heute leider nicht mehr sehr populär ist, aber für mich stets die Referenzklasse in einer guten Cocktailbar ist.
Wenn ich eine von meinen eigenen Kreationen als meinen Lieblingscocktail nennen sollte,
dann wäre es wohl der Smoky Signals, ein sehr aufwendiger Drink mit geräuchertem Eis.
Was war der letzte Cocktail, den Du gemixt hast?
Das war am Montagabend in der Bristol-Bar in Frankfurt, während eines Gastauftritts als Bartender einer meiner momentanen Favoriten:
Mexican-Twist
Ein Klassiker der Barkultur im neuen Licht betrachtet
6 cl Don Julio Reposado Tequila, 10 cl Gurkenwasser, 2 cl Limettensaft, 2 cl Agavensirup, 1 Prise Chili & Salz
Renata, uns hat es geschmeckt!
Wir waren gestern eingeladen zu einem italienischen Frühstück. Nicht Buffett, nicht Brunch, nein ein echtes, ehrliches Frühstück.
Freunde von uns schwärmten schon seit zwei Monaten davon und so machten wir uns am Sonntagmorgen auf nach Glienecke-Nordbahn. Wir wurden denn auch gleich zu dem reservierten Tisch geführt, der direkt neben dem restauranteigenen Spielplatz lag. Mit gut erhaltenen Spielgeräten, sauberem Sand und – wichtig – Schatten. Die Vierjährigen Fraktion war ab dem Zeitpunkt nur noch sporadisch zu sehen, die Erwachsenen probierten dann schon mal den Prosecco.
Und dann fing es an. Es hätte mich schon wundern sollen, daß an den langen Tisch noch ein kleiner gestellt wurde – aber der Platz hat schlicht nicht gereicht. Nachdem der Kaffee kam, kamen die frischen, mit Pfirsichmarmelade gefüllten Croissants. Dann Foccacia mit Lachs und Käse. Danach verschiedene Brötchensorten mit Butter bzw. Marscarpone. Es folgten Schlag auf Schlag je ein Trog Rührei mit Schinken, mit Pfifferlingen und natur. Dann eine Käseplatte mit fünf verschiedenen Käsesorten (es waren so „wenige“ weil wir unser Augenmerk auf Nachfrage eher auf Schinken und Salami gelegt hatten), Salat, einen unglaublichen Teller Salami, Mortadella, Schinken in verschiedenen Ausführungen und diverse Marmeladen. Dazwischen gab es dann frisch gepressten Saft.
Und so aßen wir geschlagene eineinhalb Stündchen. Und als eigentlich kein Platz mehr war, orderte der Einladende eine „kleine Portion Erdbeeren mit Mascarpone“. Nur so zum Probieren. Das ist das, was wir bekamen – und das Bild wurde nach dem Genuss gemacht.
Aber es war nicht nur das unglaublich gute Essen, es war einfach, wie so ein gemeinsames Frühstück sein sollte. Jeder hat irgendwie von jedem gegessen und probiert, die Kinder sind rumgerannt (und sind von den Angestellten mit einem nicht enden wollenden Strom von Eis verwöhnt worden), wir bekamen die Ansage, wenn was fehlt – haha, bei den Mengen??? – ruft einfach rüber. Kurz, es war so, wie man sich einen Sonntagmorgen in Italien vorstellt. Gut, dass es warm war und die Sonne geschienen hat, hat nicht geschadet.
Ok, wir sind dann zum Auto gerollt und haben nachmittags eine Extra-Radrunde eingelegt, damit wir auch nur ansatzweise die Kalorien, die wir für die nächste Woche schon mal zu uns genommen haben, verbrennen.
Aber es war es wert!
Drink der Woche – Peached Wine
Ich weiß jetzt nicht, ob das schon ein Cocktail ist oder noch nicht. Aber er ist gut für relativ warmes Wetter. Oder wenn man sich mal im Wein vergriffen hat. Oder man es doch mal einen Tick lieblicher mag. Oder einfach mal was anderes will.
Wie auch immer, als ich bei meinem Vater war, machte ich mir einen Grauburgunder auf, der mein Fall so gar nicht war. Nun war die Flasche aber mal auf, verkochen wollte ich ihn wegen der unter 1,10m Fraktion nicht und wegkippen geht mir komplett gegen den Strich. Neben normalerweise sehr gutem Wein lagert mein Vater auch Spirituosen, die er geschenkt bekommen hat und die ihm selbst aber meist zu süss sind, unter anderem einen wirklich hervorragenden Pfirsichlikör einer kleinen privaten Brennerei im Münsterland.
Also hab ich mir zwei kleine Schuß 20%igen Pfirsich-Likör in ein Weinglas gegeben und mit besagtem Grauburgunder aufgegossen. Und was soll ich sagen? Dat Likörsche hat auf seltsame Weise seinen Weg ins Brandenburgische gefunden. Jetzt muss ich nur noch einen Wein finden, der mir nicht schmeckt, damit ich das guten Gewissens wiederholen kann.
Oder ich nehme den Grünen Veltliner, den ich gerade auf habe. Ausnahmsweise.
Ein schönes Wochenende und bis Montag!
P.S.: Zu meiner fotographischen Ehrenrettung sollte noch erwähnt werden, daß das Foto aufgenommen wurde, nachdem ich festgestellt habe, wie gut das Zeug schmeckt.