Zu Besuch im Junggesellen-Wohnzimmer

Besitzer: Ingo
Seit: 2007
Wo: Irgendwo in Berlin

Können wir mal bitte alle unsere Vorurteile rauskramen und unser geistiges Auge durch ein typisches Nullachtfuffzehn-Jungesellen-Wohnzimmer streifen lassen? Was sehen wir? Also ausser dem riesen Flachbild-Fernseher. Da hätten wir ein echtes, männliches Leder-Sofa, einen Holztisch, auf den ordentlich was draufpasst, weisse Wände, Deckenstrahler und als Deko eine einsame Kerze, damit man bei Damenbesuch den Romantiker geben kann.

Fertig vorgestellt? Dann schauen wir uns Ingos Wohnzimmer an und überlegen uns, warum Vorurteile Vorurteile heissen. Das einzige, was von der vorherigen Aufzählung bleibt, ist nämlich das Ledersofa – ob es nun „echt männlich“ ist oder nicht, vermag ich nicht abschließend zu beurteilen, aber es ist gemütlich und man kann Stunden darauf verbringen. Und mit den gesammelten Fernbedienungen spielen, von denen im übrigen keine zu einem irgendwie gearteten Fernseher gehört.

Sondern zu der, ich gebe es zu, eher der dem X-Chromosom zugeschriebenen Affinität für hochwertige Musik- und Lichtechnik. Wobei diese hier sich gut in das Zimmerkonzept einfügt, zwar sind die Boxen groß – weil gute Boxen das wohl sein müssen – aber die Dinger wirken so, als ob sie hier rein gehören.

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Selbstversuch: Eierfärben mit Pflanzenfarben

Spätestens seitdem das jüngste Familienmitglied laufen kann, gehören bunte Ostereier hier ins Repertoire. Und jedes Jahr wieder stolpere ich über saisongerechte Hinweise, dass man dafür keine Farbe aus der Tüte benötigt. Angeblich kann man mit Zwiebelschalen, Roter Beete und Spinat ähnlich farbenfrohe Ergebnisse erzielen. Wirklich? Wir werden sehen. Morgen ist Frühstück im Büro angesagt, ich habe versprochen, die Eier mitzubringen.

 

Man nehme: 20 Eier. Ich dachte, es wäre doch schön die Wirkung bei unterschiedlichen Ausgangsfarben zu sehen, und habe deshalb 10 weisse und 10 braune Eier gekauft. Zum Färben verwendet habe ich die Schalen von vier dicken Gemüsezwiebeln, zwei vorgegarte Rote Beete (rohe war nich zu kriegen), zwei  Hände voll Spinat und ein Glas Heidelbeeren. Diese wurden mit jeweils einem Liter Wasser aufgekocht und eine Stunde (ja, so stand es in der Anweisung) köcheln gelassen. Pflanzenteile rausfiltern und den Sud abkühlen lassen. Schuss Essig dazu. In der Zwischenzeit habe ich die Eier gekocht und ebenfalls abkühlen lassen. Dann auf die Farben verteilen und abwarten.

Erster Tipp nach 10 Minuten: einen wirklichen Effekt werden wohl nur die Zwiebelschalen und die Heidelbeeren erzielen. Die Anderen sehen blass und unansehnlich aus.

 

 

Fazit: ein mageres Ergebnis. Nur die Sache mit den Zwiebelschalen werde ich wiederholen. Zum einen geben sie ein gutes Ergebnis, zum anderen verwendet man bei dieser Methode etwas, was anderenfalls direkt  auf dem Kompost gelandet wäre. Im Nachhinein habe ich gelesen, es käme gut, die Eier gleich mit den Schalen zu kochen. Und die Schalen von roten Zwiebeln unter zu mischen. Zu spät. In den anderen Fällen würde ich nicht noch mal Lebensmittel zum Färben „aufbrauchen“, sondern zu den fertigen Färbemitteln aus dem Bioladen greifen. Auf das Gegacker der Kollegen morgen früh bin ich schon mal gespannt.

 

 

Hat was von Kieselsteinen, oder?

 

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Eine Poster-Komposition in einer Kellertreppe

Folgende Situation: In einem Einfamilienhaus gibt es eine linksdrehende Treppe in den Keller, wo die Wände seit Jahren blank sind. Die Familie in diesem Haus hat zwar einen erstaunlichen Fundus an Postern. Dumm nur: Die Ehepartner in der Familie in dem Haus mit der linksdrehenden Treppe konnten sich in mehr als zwölf Jahren nicht darauf einigen, welche aufgehangen werden sollten.

Dieser Text handelt von der Lösung dieses Problems und der Schaffung eines Gesamtkunstwerks mit Elementen aus Star Trek, Star Wars und Nazi-Adlern, denen Tauben auf dem Kopf kacken. Ehrlich.

Zuerst ist es wichtig, den Entscheidungsprozess zu vereinfachen. Dazu wartet man, bis die Ehefrau für einen Nachmittag aus dem Haus ist, ruft die beiden Kinder her und erklärt ihnen, dass man Mama überraschen will und daher ganz schnell jetzt Poster aufhängen muss. Und ja, jeder darf mal mit der Wasserwaage spielen.

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Fundstück – Tree of charge

Gibt es eigentlich eine Statistik, wieviel Zeit der Mensch mit dem Suchen von Schlüsseln verbringt? Und mit dem Rumkramen nach MP3-Playeraufladekabeln? Oder Handyaufladekabeln? Irgendwelchen kleinen, aber wichtigen Strippen, weil sonst das Leben nicht funktioniert? Ich jedenfalls stelle mir ungefähr zweimal am Tag die Frage: „Wenn ich ein Kabel wäre, wo würde ich mich heute verstecken?“

Dazu kommen dann noch Sonnenbrillen, der gerade aktuelle Lippenstift und ein schreibender Stift – lauter Dinge, die sich zusammenrotten, verschwinden und einem so den Tag vermiesen können.

Doch Hilfe naht in Form des Tree of charge:


Quelle: Radius Design

Das Teil hat es in sich: Einerseits lassen sich alle möglichen Schlüssel, Botschaften und alles, was man gerade nicht braucht anheften. Andererseits – und das finde ich interessant – hat der Baum eine integrierte Ladestation für alles, was man eben so aufladen muß im Laufe des Tages. Und alles ohne störendes Kabelwirrwarr und drei verschiedenen häßlichen Ladegeräten, die sind nämlich unten in den Baumwurzeln versteckt. Extrem praktisch und formschön, wie ich finde. Und vor allem immer an seinem Platz.

Das Ding hat nur einen Haken, das Grün paßt so gar nicht bei mir rein. Wenn also der Baum bitte noch in anderen Farben auf den Markt kommen könnte, dann würde ich ihn mir sofort kaufen und eine Menge Geld sparen, das dann nicht in die Pfuibah-Worte-Kiste geht.

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Cocktail zum Wochenende

Gin Sour hat ja den Nachteil, dass er so unglaublich schnell verdunstet. In der Flasche ist auch nur noch eine klitzekleine Pfütze über und mein Läuterzucker ist alle. Verkommen lassen? Geht gar nicht, aber so eine pseudoleere Flasche nimmt ja auch Platz weg.

Wie gut, dass d.A. Tonic mitgebracht hat – wahrscheinlich hat er bei dem aufkommenden guten Wetter Angst vor Malaria. Daher lasse ich den Abend heute mit dem Klassiker Gin Tonic vor dem Kamin ausklingen.

Eiswürfel in ein Glas, klassischerweise sollte man wohl ein Longdrinkglas nehmen, aber ich mag die Tumbler lieber, geben. 2cl Gin drauf und mit Tonic Water auffüllen. Etwas Limette oder Zitrone an den Rand und sich fühlen wie Queen Mum dereinst. Und die ist mit Hilfe ihres Lieblingsgetränkes schließlich 101 geworden. Ohne je Malaria bekommen zu haben.

Mit dieser trivialen Information entlasse ich alle ins Wochenende.

Bis Montag.

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Zu Besuch in der Vorzeigeküche

Besitzer: Birgit und Holger
Seit: 2010
Wo: Irgendwo in Berlin

Erinnert sich noch jemand an Birgits und Holgers Bad? Das von dem ich sagte, eigentlich sollte Hochglanz und so nicht in unser Blog? Und ich schrieb, dass es das Bad zu einer professionellen Küche sei und dementsprechend auszusehen habe.

Das hier ist also die dazugehörige Küche. Und ja, gemütlich ist anders. Aber, so Birgit, es muß doch nicht jeder auf gemütlich machen und diese Küche ist nun mal eine ausgewiesene Arbeitsküche. Eine, und ich scheue mich nicht, es zuzugeben, auf die ich zumindest partiell sehr neidisch bin. Einmal auf die Geräte, aber auch auf das Konzept einer Lehrküche für Anfänger und Fortgeschrittene in lebensechter Umgebung.

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Udon

Udon sind dicke, japanische Nudeln, die mit allerlei bunter Begleitung in einer sehr würzigen Brühe schwimmen, aus der sie mit Stäbchen zu angeln sind. Tolles Spiel, fand meine damals vierjährige Tochter. Viel lustiger als Messer und Gabel. Und das Essen mit Stäbchen war plötzlich kein Problem mehr. Seitdem freuen wir uns immer, wenn wir sie auf einer Speisekarte entdecken. Aber eigentlich muss man dafür nicht essen gehen, das geht auch zu Hause.

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Wann ist der Garten am schönsten?

Meiner Meinung nach von Mitte April bis Anfang Juni.
Statistisch gesehen blühen die meisten Pflanzen in diesem Zeitraum.
Das Grün ist schon voll da, es hat aber noch diese unirdische Zartheit und Frische. Alles wächst mit atemberaubender Gechwindigkeit und Kraft.
Diese Erkenntnis trieb wohl auch die Initiatoren vieler Gartenfestivals an, denn die meisten lassen ihre Feten just in dieser Zeitspanne steigen. Wir haben mithin noch etwas Zeit unsere Pläne zu schmieden und zu überdenken welchen Einladungen wir gerne folgen möchten. Aber die Uhr tickt. Lesen fortsetzen

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Das dreckige Dutzend

Bild: Historical Stock Photos

Also, ich bin nun wirklich nicht die Hausfrau vor dem Herrn. Und schon mal dreimal nicht, wenn es um das Thema putzen geht. Unvergessen ist das panische Zusammentrommeln aller Freundinnen, die nicht mindestens ein Meeting mit dem Chef vorzuweisen hatten, weil sich meine Oma kurzfristig angesagt hatte. Frau Jugel war eine davon und sie spricht immer noch mit mir, was für ihre Loyalität als Freundin spricht.

Trotzdem, wenn man Kinder hat, fängt man ganz von selbst an, sich über gewisse Dinge Gedanken zu machen. Und wenn man dann noch ein Blog wie dieses schreibt und im Frühling über gewisse Einträge mehr als nur stolpert, dann holt man den Putzlappen freiwillig raus. Und putzt auch die Dinge, die man gemeinhin gerne mal vergißt. Daher hier ein paar Vorschläge, für Leute, die entweder zuviel Zeit haben im Leben, die der Frühjahrsputzvirus erwischt oder die nach dem Lesen dieses Artikels keinen Schlaf mehr finden, bis sie nicht auch diese 12 Punkte abgearbeitet haben.

Disclaimer: Ich bin nicht der Meinung, dass ein Haushalt klinisch rein sein sollte, antibakterielle Putzmittel halte ich für schädlicher als dass sie nützen. Aber westlicher Hygienestandard ist schon nett.

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