Was man zum Glücklich sein braucht

Ich habe ja das große Glück einen Vater mit Haus in Spanien zu haben, in dem ich gerade mit Kind Nummer Zwei nebst Serienjunkiefrau und -kind weile. Und wenn man ab und an dahin fährt, dann hat man so seine Rituale. Eines ist sofort nach dem Ankommen am Pool ein Glas Sekt zu trinken. Ein anderes: Den ersten Abend gibt es meine Version von Tapas. Immer.

Und dazu gehören: In ordentlichem Olivenöl eingelegte Anchovis, Pimentos mit Knoblauch, schwarze Oliven, grüne Oliven mit Jalapenos, Chorizo, Serranoschinken und Iberico Wurst vom Metzger gegenüber, grüne und rote Tomaten sowie Gurke vom Bauern, Aioli, Meersalz, normalerweise Butter (mußte diesmal leider ersetzt werden)  und frisches Brot. Und eigentlich noch Käse, aber der wurde dieses Mal vergessen.

Und nach diesem Abendessen gab es dann noch das letzte Ankommritual: Mein abendlicher Cocktail. Welcher das diesmal wird, verrate ich morgen.

Wenn man mich jetzt entschuldigen möchte, mein Pool, meine Liege und ein gutes Buch warten auf mich.

 

 

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Ein Arbeitszimmer voller Katzen

Wir erinnern uns, wir sind angetreten ohne Nippes, Staubfänger und ähnliches Gedöhns. Ungerüscht eben. Aber mit der Zeit haben sich in diesem meinem Haushalt Verräter breit gemacht. Kinder und Mann fangen an zu – ich wag es kaum auszusprechen – sammeln. Was bei Kinder noch ein natürlichen Trieb darstellt, hat bei meinem Mann ganz harmlos angefangen. Er sammelt – Katzen. Gut, sie wurden in sein schönes, neues Arbeitszimmer verbannt – jedenfalls die meisten davon – aber sie sind da. Und weil jedes Ding in seinem Leben einen Nutzen haben muss, werden sie jetzt hier ausgestellt, fotographiert in ihrem natürlichen Habitat.

Die Wurzelkatze. Sie war die erste, die irgendwann mal ihren Weg zu uns fand. Sie ist aus einer Wurzel oder einem Holz oder aus wasweissichnicht gemacht und guckt irgendwie ängstlich. Ich finde sie jetzt nicht wirklich schön in dem Sinne – aber alleine durch ihr Material hat sie was. Ja, und Staub müßte hier auch mal wieder gewischt werden, ich weiss.

Die Kabelbewachkatze. Sie thront über dem nach Frau Jugel benannten Kabelaufbewahrplatz und wacht darüber, dass auch wirklich jedes Kabel wieder zurück auf ihren Platz gehängt wird. Und ich schwöre, ich habe sie schon warnend fauchen gehört.

Die Schreibtischkatze. Sie sitzt gerade, während ich das schreibe links vor mir, schaut mich treuherzig an. Sie bewacht das TrackPad vom Autor und tut ansonsten so, als wäre sie lieb. Ist sie aber nicht, sie lenkt einen mit ihrem Blicken immer ab. Wirklich. Ich weiß, wovon ich rede…

Die Spanienkatze. Okok, an der bin ich schuld, ich habe sie dem Autor vom Flughafen aus Alicante mit gebracht, weil ich vergessen hatte, ihm sonst irgendwas mit zu bringen. Für sowas eignet sich eine Sammelleidenschaft ja sehr. Wobei sich die bunte Katze mehr und mehr auf dem Kinderschreibtisch wiederfindet. Gleich neben

Der Karieskatze. Die ist so süss, dass man schon beim bloßen Anblick des Tieres Löcher in den Zähnen bekommt. Sie gehört auch nicht dem Autor sondern den Kinder. die haben sie ausgesucht, weil sie so „niiieeeeedlich“ ist. Schüttel.

So, nachdem ich mich jetzt geoutet habe, starten wir hiermit jetzt die Top Five des Nippes. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?

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Der Geldbaum in der Krise

In meinem Küchenfenster steht eine wilde Pflanze. Man nennt sie Dickblatt oder Geldbaum und wer abergläubisch ist, der sagt, wenn die Pflanze eingeht, ist die Pleite nicht weit.

Letztens wurde ich von meinem Schwiegervater angezählt, wie Frau Merkel vom IWF. Meine Küchenpflanze sehe aber gar nicht gut aus, da müsse ich was machen. Es war mir ehrlich noch nicht wirklich aufgefallen. Den Geldbaum, bei uns nur die Hecke genannt, haben wir zu Hochzeit bekommen. Er begleitet uns also seit zwölf Jahren und wenn man da so täglich drauf oder eher drüber wegsieht, fallen einem schleichende Veränderungen gar nicht so auf. Aber mein Schwiegervater ist in unserer Familie der mit dem grünen Daumen und natürlich hatte er recht. Unter der Pflanze lagen regelmäßig viele vertrocknete Blätter, und auch am Stamm sehen die Blätter nicht wirklich gut aus. Und so durcheinander gewachsen, irgendwie ins Kraut geschossen, genau wie die Finanzen der EU.

Also im Netz gesucht, was ich falsch mache, und stellte fest: Der Geldbaum mag es hell und trocken. Nicht viel gießen, sparsam düngen. Und eigentlich sehen Geldbäume gar nicht so „durchwachsen“ aus wie unserer. Die sollten eher nach oben wachsen, als in die Breite wie unsere Hecke. Wenn da so ein Durcheinander passiert, dann liegt das an einer zu hohen Temperatur im Winter. Alles, was nach unten und nach innen wächst, scheint schon ein Fehler zu sein. Könne man abschneiden, die Pflanze treibt dann wieder aus. Schuldenschnitt auf dem Fensterbrett. Und immer schön im Auge behalten, auf welche Form man eigentlich hinaus will.

Zweimal geschluckt. Meinen Mann angerufen, ob er abergläubisch sei. Ob ich unsere Finanzen oder unsere Ehe gefährde, wenn die Operation am Geldbaum schief geht. Nein, sagt er, ran ans Messer. Tief Luft geholt und los ging’s.

Als ich den starken Seitentrieb abschnitt, der fast direkt aus der Wurzel zu kommen schien, war mir, als würde ich die Griechen eigenhändig aus der EU werfen. Jetzt kommt das Resultat quasi zur Reha erstmal auf den Balkon in die Sommerfrische. Und im Winter dann ins Schlafzimmerfenster. Im nächsten Jahr sehen wir dann, ob wir die Krise überstanden haben.

Ich hätte dann jetzt jede Menge Ableger. Jemand Interesse?

 

Vielen Dank an die Gärtnerin vom Garten-Blog für mutmachenden Beitrag!

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Pretty Woman

Auf der Suche nach einem Sektcocktail stieß ich auf „Pretty Woman“. Und entdeckte dabei, dass es recht viele Drinks mit Namen gibt, die sich auf Filme oder Schauspieler beziehen. Vom „Shirley Temple“ und „Fred Astaire“ hatte ich sogar schon mal gehört, und ein „Elizabeth Taylor“ wundert mich nicht, aber ein „Black Pearl“? Muss ich mal probieren, später.

Heute sind wir bei den Erdbeeren, die den Geschmack des Champagners unterstreichen, nun ja, hier eben den des schnöden Sektes. Damit stehen schon mal zwei Zutaten fest. Die Durchführung sah dann so aus:

Vier Erdbeeren, zwei Teelöffel Puderzucker und vier cl Ananassaft sollten pro Drink zusammen mit vier Eiswürfeln im Mixer verabeitet werden. Ich hab ja keinen Mixer, und wollte den Pürierstab nicht überfordern. Also den Crusher abgestaubt, das Eis durch gejagt und das Ergebnis dann dem Mixer zugemutet. Das funktionierte gut. Mit gut gekühltem Sekt auffüllen, und mit Erdbeere garnieren.

Auf dem Klavier fotografieren (wo sonst?).

Schönes Wochenende und bis Montag!

 

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Gimme five: Wespenabwehr

Es ist ja nicht nur Apfel-, sondern auch Pflaumenzeit. Und spätestens dann kommen sie, die Wespen. Ja, ich weiß, sie sind in gewisser Weise auch Nützlinge und befreien unsere Gärten von allerlei Schädlingen, da sie ihre Larven mit ebenjenen Schädlingen füttern. Vom Blumenbestäuben mal ganz abgesehen.

Und ja, ich weiß auch, wenn man nicht nach Ihnen schlägt, dann passiert – angeblich – nichts. Sie greifen – auch angeblich – keine Menschen einfach so an, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Dumm nur, dass das schon der Fall sein kann, wenn ich einfach nur mein Stück Fleisch oder die Kinder ihr Stück Kuchen essen wollen. Und obwohl von uns keiner allergisch ist, machen die Stiche der Biester keinen Spaß.

Also will ich sie nicht an meinem Terassentisch haben. Punkt. Ich bin nun aber auch nicht wirklich schnell mit Gift dabei, zumal man ja nicht immer weiß, wo genau das Nest ist. Und Insektenschutzmittel auf dem Tisch zu versprühen ist auch eher kontraproduktiv. Deswegen hab ich schon in früher Hausbesitzerzeit sämtliche Hausmittel für gegen Wespen ausprobiert. Hier meine Top Fünf:

Kaffeegranate

Man nehme eine feuerfeste Schale oder einen Aschenbecher und befülle sie mit Kaffee. Mehrere kurze Holzstäbe hineinstecken und anzünden. Der Kaffee fängt an zu glimmen und verbreitet einen ziemlich penetranten Kaffeegeruch den die Viecher nicht mögen.

Ablenkungsmanöver

Auf einen Teller oder in eine kleine Schale etwas Süsses wie Pudding geben und das Ganze dann etwas vom Tisch entfernt plazieren. Die Wespe an sich mag es auch lieber, wenn sie ungestört ihrem Leben nachgehen kann, als dauernd verscheucht zu werden.


Zitronenbombe

Wespen mögen weder den Duft von Zitronen noch den von Nelken. Eine mit Nelken gespickte Zitrusfrucht auf den Tisch gestellt hält sie davon ab, zu nahe zu kommen.

Basilikum-Artillerie

In die gleiche Kategorie gehört der Basilikum. Ein Topf davon auf den Tisch gestellt und die Tiere machen einen Bogen um den Tisch. Nelke funktioniert allerdings besser, finde ich.

Wespenfallen

Ich mache meine eigenen aus zwei alten Weinflaschen, in die ich etwas Brot, Zuckerwasser und Apfelsaft hineingebe. Die Flaschen hänge ich dann an einen Baum oder einen Zaun jeweils etwa 3m von der Terasse entfernt. Die Wespen sehen das Ziel dann sehr oft als lohnender an als unser essen. Ja, sie ertrinken jämmerlich, aber wenigstens sterben sie satt. Einige Quellen behaupten übrigens, die Fallen würden nichts nützen und nur gartenfremde Wespen anziehen – bei mir hat es bisher in 90% der Fälle geklappt.

Nur an manchen Tagen, da ist es dann wie verhext. Da hilft dann leider nur eins: Reingehen.

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Eben noch am Baum, jetzt in meiner Gefriertruhe

So, die Klaräpfel-Zeit ist vorbei. Aber mein Apfelbaum im Garten wirft vereinzelt auch schon seine Früchte von sich. Ich habe, wie gesagt, so gar keine Ahnung mehr, was das für eine Sorte ist (Hinweise sind hier sehr willkommen) aber sie schmecken sehr gut. Zu gut, um das Fallobst verrotten zu lassen. Mus haben wir immer noch zu Genüge und der Entsafter ist auch wieder bei der Freundin zuhause.

Was fällt einem aber sofort ein bei schwülen 33 Grad? Was Kaltes, genau. Und im Zusammenhang mit Baumobst, dann gerne ein Sorbet. Sorbets haben ja den großen Vorteil, dass man es aus mit allem nur Erdenklichen machen, keine Geschmacksrichtung, die nicht möglich ist. Sorbets haben aber auch einen Nachteil – man muß ziemlich hinterher sein damit, weil es sonst zu Stein gefriert. In früheren Zeiten waren Sorbets übrigens kein Nachtisch sondern ein Zwischengang zu Erfrischung – kann man auch mal ausprobieren, ist etwas seltsam für heutige Begriffe, aber durchaus gut.

Man nehme also:

4-5 große Äpfel, gerne Fallobst
3 Eßl Zuckersirup
Saft einer halben Zitrone
2 Eßl Wasser

Die Äpfel schälen, entkernen, in Würfel schneiden und mit der Zitrone benetzen. Mit dem Wasser aufsetzen und ca. 15 Minuten sehr weich kochen. Noch heiß durch ein Sieb reiben, damit keine Stücken im Endprodukt sind. Je feiner das Sieb, desto feiner auch das Sorbet. Dann die Masse mit dem Sirup verrühren und abkühlen lassen. Danach kann man es in das Gefrierfach geben. Und jetzt kommt es – jede Stunde bis zum Genuss einmal umrühren, sonst wird das Zeug richtig hart. Das bedeutet auch, dass man es nicht über Nacht im Gefrierschrank stehen lassen sollte. Wie man es nicht machen sollte, habe ich hier mal für ein Photo demonstriert.

Aber geschmeckt und erfrischt hat es trotzdem.

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Auf dem Trockenen

Wettervorhersage für heute: 33 ° C und schwül. Völlig logisch, dass heute das Wasser abgestellt wird, oder? In unserer Straße werden die Wasseranschlüsse ausgetauscht. Das heißt: seit Monaten (nein, nicht gefühlt, wirklich in echt auf dem Kalender) sind die Gehwege an wechselnden Stellen aufgegraben. Irgendwo wird immer gebuddelt, oder gebohrt und wenn ich so die Straße runtergucke, sieht es aus, als ob es auch noch eine Weile so bleibt. Heute ist dann scheinbar bei uns der Austausch dran. Deshalb wird das Wasser heute von 8 Uhr bis 12 gesperrt, steht auf dem Quarantäne-Zettel an der Tür. Genauso logisch ist das der Tag, an dem ich frei habe und zu Hause bin.

Aber dank der Vorwarnung habe ich die Pflanzen auf dem Balkon schon morgens gewässert. Es stand auch irgendwo, dass man das eigentlich immer so machen sollte, weil die Verdunstungsverluste morgens geringer seien als abends. Aber ob ich mich daran gewöhnen kann?  Das Duschen wurde wurde vorgezogen und ich hab mir zwei Kannen Wasser kalt gestellt. Der Wasserkocher ist vorsorglich auch gefüllt. Ich habe kurz darüber nachgedacht, vorsichtshalber die Badewanne volllaufen zu lassen. Aber das schien mir dann doch übertrieben. Immerhin hab ich einen Eimer Wasser neben das Klo gestellt.

Hab ich irgendwas wichtiges vergessen?

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You’ve been Mangoed!

Es war so warm, und es erschien mir gemein, Arbeit in was leckeres zum Trinken zu investieren und das Kind nur zugucken zu lassen. Also gibt es heute was sehr erfrischendes ohne Alkohol.

Eine rosa Grapefruit auspressen, eine Mango schälen, gewürfelt zum Saft geben und pürieren. Einen halben Liter Buttermilch und einen Esslöffel Honig dazugeben, noch mal mit dem Pürierstab durchgehen.

Die Ränder der Gläser mit einem Zitronenschnitz einreiben, in Zucker tauchen. Vorsichtig eingießen, damit der Rand nicht kaputt geht. Minze oder Zitronenmelisse als Gründekoration. Lecker.

 

Schönes Wochenende, trinkt genug bei der Hitze!

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Our Server is Down!*

Es ist passiert. Das unfassbare. Die zentrale Backup und Speichereinheit hat einfach aufgehört zu funktionieren. Das Gerät ist ein sogenanntes NAS. Englisch für Network-Attached-Storage: Eine Platte am Netzwerk also. Vier Terabyte, da passt so einiges drauf.

Es roch etwas brenzlich und es fehlte plötzlich das beruhigende Lüfterrauschen, das immer aus der Zimmerecke kam. Dabei war sonst alles auf den Ausfall der verschiedensten Teile vorbereitet. Damit uns der Strom keinen Strich durch die Rechnung macht, ist der Netzwerkspeicher mit einer Unterbrechungsfreien Stromversorgung abgesichert. Kleine Stromspitzen oder ein Ausfall von bis zu 30 Minuten: kein Problem. Zudem liegt immer eine extra Festplatte bereit, falls eine der vier im Gerät verbauten mal den Geist aufgeben sollte. Das hat auch schon zweimal gut geklappt. Immerhin hat es uns unter schwierigsten Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit und Hitze in Korea, aber dann auch hier immer beste Dienste geleistet.

Tja, und dann geht einfach das Netzteil, die interne Stromversorgung, kaputt. Das war nicht vorgesehen. Da darf man schon mal kurz erschrecken. Und dann kam noch die eine Frage aus dem Nebenzimmer: „Da sind doch unsere ganzen Bilder drauf?“ – Nochmal Herzkasper. Aber dann kam doch die Erinnerung, es gab ein automatisches Backup der Bilder in die Weiten des Internet. Schnell noch mal auf dem Server verifiziert und der Blutdruck ging wieder runter.

Als erstes habe ich das Gerät dann mal aufgeschraubt, was ziemlich einfach ging. Der Inhalt hat mich dann schon ein bisschen erschreckt. Von derartiger Verschmutzung hatte ich bisher nur in der Rubrik: Adminstratorenhorror (Achtung: Englisch) gelesen. Aber das war in gewisser Weise auch kein Wunder, denn laut Herstellerangaben, hatte ich den Lüfter im Gerät umgedreht, so das er die Luft in das Gerät gesaugt hat und nicht heraus, weil dadurch die Kühlung verbessert wurde.

Jetzt war die Frage: Was machen wir damit? Ein Blick auf Amazon zeigte schnell, daß ein neues Netzteil ca. 230 € kostet. Immer noch günstiger als ein neues Gerät (ohne Festplatten) für ca. 700 €. Einer Eingebung folgend, habe ich mich dann aber doch mal im Fachforum des Herstellers herumgetrieben und einen Hinweis auf einen möglichen Austausch durch denselben gefunden. Wirklich dran geglaubt habe ich nicht, ehrlich gesagt, denn nach fünf Jahren ist üblicherweise jegliche Garantie vorbei.

Immerhin kannte das Onlinehilfesystem noch mich und mein Gerät, obwohl ich da sicher auch schon ein paar Jahre nicht mehr hineingeschaut habe. Kurze Nachricht an den Support: „Hallo, mein Netzteil ist mit einem brenzligen Geruch ausgefallen. Den Lüfter hatte ich damals angepasst. Was soll ich tun?“ Und siehe da, kurz darauf kam sogar eine Nachricht zurück: „Hallo lieber Kunde, wenn Du uns deine Adresse sagst, schicken wir dir ein neues. Dein Support.“ Unfaßbar, die haben nicht mal mit der Wimper gezuckt! Also hab ich alles schön hingeschickt und zack hatte ich eine UPS Verfolgungsnummer um dann zuzuschauen, wie mein neues Netzteil aus Belgien nach Berlin kam. Ich muß es nochmal laut sagen:

„Danke NETGEAR, das war der beste Support, den ich bisher erlebt habe!“

Es war auch schnell eingebaut und jetzt flutscht alles wieder wie immer. Gelernt habe ich dabei auch noch etwas. Immer mal wieder die Geräte säubern (auch innen) und es sollte ein Plan existieren, wie die Daten gerettet werden können. Auf keinen Fall sollte man sich darauf verlassen, daß das NAS ewig funktioniert.

Einen kleinen Haken hatte die Sache aber dann doch. Der Support hat dabei nicht an mich gedacht.  Frau Jugel wird das sicher nicht gern hören (also nicht weitersagen): Aber wie bitte soll ich für den Kauf eines neuen NAS mit sechs Platten argumentieren, wenn das alte so einfach repariert wird?

* „Our Server is Down!“ ist übrigens ein hervorragender Comic für Eltern. Sehr empfehlenswert.

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Über Schläuche

Der Gartenschlauch ist ein gutes Beispiel für ein low interest Produkt.
Man weiß, dass man es braucht. Man kauft es irgendwann, ohne groß nachzudenken, besitzt es und gut. Werbung oder Markenimage spielen eine Nebenrolle. Auch das Design ist bei einem Schlauch eher sekundär.
Diese Eigenschaft teilt der schlanke Wasserträger mit Kollegen wie Türstoppern, Pfannenwendern oder Schnürsenkeln. Ich finde sie alle hätten ein klein wenig mehr Aufmerksamkeit für den Job, den sie machen, verdient. Nebenbei bemerkt, die Bergarbeiterschnürsenkel von dem Versandhandel, der mit M anfängt sind wirklich top. Einfach unverwüstlich, auch im Baustellenalltag. Wenn ein paar Stahlkappenschuhe verschlissen ist, nehme ich diese Schnürsenkel raus und hebe sie für den nächsten Einsatz auf. Doch zurück zu den Schläuchen.

Als Gartenberater achtet man natürlich auch auf Gartengeräte, die die Kunden besitzen. Man möchte ja helfen. Was den mobilen Wassertransport angeht, ist in 95% der Fälle ein Halbzollschlauch mit Kupplungen, Hahnstücken und Sprühdüsen eines namhaften Ulmer Herstellers, der mit ardena aufhört (oder noch billigere Kopien davon) im Einsatz. Mein Innenleben bei diesem Anblick entspricht vermutlich dem, was der Koch fühlt, wenn er Menschen mit einem Buttermesser Filets parieren sieht. Nicht die G-Firma, der Dünnling ist das Problem.

Natürlich ist ein Halbzollschlauch im Baumarkt verlockend. Er sieht genauso aus wie das dickere Dreiviertelzollpendant, kostet aber nur etwas mehr als die Hälfte. Diese Relation spiegelt sich jedoch auch in der Leistungsfähigleit wider. Sprich: es passt auch nur die Hälfte an Wasser hindurch. Bei Fernsehern, Dunstabzugshauben und Kraftfahrzeugen ist doch schon lange ein Trend hin zu XL spürbar. Warum, um Gottes Willen, nicht beim Gartenschlauch?
Ich träume schon ganz lange davon, etwas los zu werden und bin Sabine und Simone ausgesprochen dankbar, dass sie mir an dieser Stelle die Gelegenheit dazu geben.
Dieser Satz lautet:

LEUTE, WENN IHR IM GARTEN NACHHALTIG ERFOLG UND FREUDE ERLEBEN WOLLT, DANN BRAUCHT IHR EINEN ¾ ZOLL-SCHLAUCH UND EINEN GIESSSTAB.

So das war´s, danke.

Im Ernst, durch diese Utensilien erhält jede Pflanze in der gegebenen Zeiteinheit die doppelte und somit die richtige Wassermenge. Der Gießstab produziert einen samtig weichen Wasserstrahl, der mit natürlichem Regen vergleichbar ist, ungefähr so wie eine Gießkanne. Wenn man dann noch mit Regenwasser aus der Zisterne gießen kann, führt man seine Pflanzen vermutlich zu den höchsten Wonnen. Bei mir kriegen die Kunden, die einen Garten über 50.000,- Euro (netto) beauftragen zum Abschluss des Projekts immer einen Gießstab geschenkt. Einer dieser Kunden, sagte ein paar Wochen später zu mir: „… allein für den Gießstab hat sich der Garten schon gelohnt.“ (Ende des Zitats). Das sind die Momente, die gut tun.

Übrigens gibt es die Anschlüsse des bekannten Ulmer Herstellers inzwischen auch in einer absoluten Profiqualität aus Edelstahl. Von der Fa. GEKA, die in Gärtnerkreisen aufgrund Ihrer legendären Klauenkupplungen fast abgöttisch verehrt wird. Genau so wie Schläuche der Marke „Goldschlange“. Man kennt Sie aus dem Katalog der mit M anfängt. Beide Produkte sind wirklich über Generationen vererbbar.
Für unsere Zwecke jedoch, reicht der übliche gelbe Schlauch völlig aus. Der ist Industriestandard und dadurch auch auf sehr hohem Qualitätsniveau genormt. Nur eben die Dicke, ¾ Zoll wie gesagt. Man würde sich doch mit einem 42er Fuß auch keinen 39er Schuh kaufen, oder?

Bilder: Wikipedia

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