Alu-Barren als Laptop-Stützen

Wer sich das erste Bild im letzten Eintrag zum Umbau des Arbeitszimmers sehr genau anschaut, wird etwas Merkwürdiges bemerken: Der Laptop scheint auf irgendwas zu stehen. Tatsächlich ist der MacBook Pro auf zwei Holzstückchen aufgebockt um die Kühlung zu verbessern. Das ist natürlich furchtbar unelegant und nur eine Zwischenlösung. Heute stellen wir die stilvollere Variante vor.

Zuerst etwas Hintergrund. Das Gehäuse eines MacBook Pros dieser Generation wird aus einem Stück Aluminium gefräst, wie Apples Werbefilm zeigt. Das ist gut, denn Aluminium leitet Wärme wunderbar. Der Tisch ist dagegen aus Holz und dummerweise dämmt das. Schlimmer noch, das Holz ist lasiert und versiegelt und wir haben keine Ahnung, was ständige Wärme mit dieser Oberfläche anstellt.

Wir suchen also nach einer Möglichkeit, den Rechner aufzubocken, damit auch Luft von unten an das Gehäuse kommt. Und noch besser wäre es, wenn die Stützen selbst die Kühlfläche vergrößern würden.

Schauen wir uns die Wärmeleitfähigkeit verschiedener Stoffe an, scheiden Helium, Graphen und Kohlenstoffnanoröhren aus praktischen Gründen aus, während Diamant, Silber und Gold zu teuer sind. Berylliumoxid ist giftig und vermutlich auch nicht so leicht zu bekommen. Bleiben also so langweilige Metalle wie Kupfer, Aluminium und Eisen.

Kupfer leitet von diesen drei Stoffen am besten, aber wir wollen auch nicht herausfinden, ob es durch die Galvanik das Aluminium-Gehäuse zersetzt. Daher bleiben wir bei Aluminium.

Es stellt sich nun heraus, dass man im 21. Jahrhundert kleine Mengen Aluminium über das Internet bestellen kann, Profile in Varianten wie Vier- oder Sechskant, als T-Profile oder Viereckröhren. Weil der Rechner in einem Achteck steht, gefiel mir der Sechskant am besten. Für zwei Stück mit einem Durchmesser (von Seite-zu-Seite, nicht Eck-zu-Eck) von 3,6 cm und einer Länge von 20 cm habe ich mit Verpackung und Versand 30 Euro bezahlt.

Tatsächlich sind die Schnittkanten etwas scharf und mussten mit Schmirgelpapier leicht geschliffen werden. Die Oberfläche habe ich mit Stahlwolle abgerubbelt, geputzt und dann nach einigem Nachdenken nicht weiter poliert — sieht eh keine Sau unter dem Laptop und sonst würden die Fingerabdrücke nur noch stärker auffallen.

Damit das Metall nicht die Tischoberfläche zerkratzt und um das Problem mit der Wärme und der Lasur zu beseitigen, kleben wir unter jeden Block drei schwarze Filzgleiter. Selbst mit dem Gewicht des Rechners bleibt damit ein Abstand von etwa zwei Millimeter zwischen der Tischoberfläche und den Barren. Damit sieht es so aus, als würden sie schweben, was ein cooler Nebeneffekt ist.

In der Praxis funktioniert die Wärmeleitung unerwartet gut: Selbst im normalen Betrieb, ohne Lüfter, wird die linke Stütze so warm, dass man sie Abends statt einer Wärmflasche mit ins Bett nehmen könnte. Der Effekt ist derartig ausgeprägt, dass ich mir die Sache mit dem Vierkantrohr nochmal überlegen würde, weil die Oberfläche noch größer wäre. Bislang sind an der Unterseite des MacBooks keine Kratzer, was mir auch ehrlich gesagt egal wäre. Wer das nachmacht, handelt natürlich auf eigene Verantwortung.

Sollte jemand die Möglichkeit haben, den Aufbau mit Gold oder Diamanten auszuprobieren, bitte lasst es uns wissen. Mit Fotos, natürlich.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein. Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

5 Responses to Alu-Barren als Laptop-Stützen

Schreibe einen Kommentar