Cinnamon Rolls

Cinnamon RollsAm Wochenende waren wir bei Frau Eventsofa und Herrn Codemonkeyism zum Frühstücken eingeladen und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Cinnamon Rolls beizusteuern. Die kenne und liebe ich, seitdem mein Mann mir als Reisemitbringsel mal ein amerikanisches Kochbuch verehrt hat. Man könnte auch Zimtschnecken dazu sagen, aber ich finde, dann stellt man sich so eine flache Scheibe vor, womöglich trocken oder aus Blätterteig. Und das hat mit der saftigen, fluffigen amerikanischen Variante nicht viel zu tun.

Als regelmäßiger Frühstücksbestandteil eignen sie sich nicht wirklich, weil sie zum einen ziemlich gehaltvoll sind und zum anderen recht aufwändig. Denn auch wenn sie eigentlich gar nicht soviel Arbeit machen, brauchen sie reichlich Zeit, weil sie zweimal gehen müssen.

Für den Teig braucht man ein Päckchen Trockenhefe, eine halbe Tasse warmes Wasser, eine halbe Tasse warme Milch, etwa 4 Esslöffel geschmolzene Butter, einen Teelöffel Salz,  ein Ei und etwa 500 Gramm Mehl (oder etwas weniger).

Die Trockenhefe mit warmem Wasser auflösen. In einer anderen Schüssel die Milch mit dem Zucker, der geschmolzenen Butter, dem Salz und dem Ei verrühren. Aufpassen, dass die Butter nicht zu heiß ist, sonst gerinnt das Ei. Ungefähr die Hälfte des Mehls hinzufügen und rühren, bis es glatt ist. Die aufgelöste Hefe hinzufügen. Dann soviel vom restlichen Mehl reinarbeiten, wie möglich. Auf einer bemehlten Fläche gute fünf Minuten kneten. Dann in  einer gefettenen Schüssel eine gute Stunde gehen lassen.

Anschließend kurz noch mal durchkneten und auf etwa 40 mal 20 cm ausrollen. Für die Füllung braucht man noch mal etwa vier Esslöffel geschmolzene Butter und etwa die gleiche Menge Zimtzucker. Erst den Teig mit Butter einpinseln, dann den Zucker darüber, danach von der Längsseite aufrollen. Die Rolle in 12 Stücke schneiden und in eine Form legen, die vorher ebenfalls mit Butter eingepinselt und mit Zimtzucker ausgestreut wurde. Dann abdecken und noch einmal eine gute halbe Stunde gehen lassen.

Bei 190 Grad etwa 25 Minuten backen. In der Zwischenzeit mit Vanille, einer halben Tasse Puderzucker und, na klar, wieder etwas geschmolzener Butter, einen Guss herstellen, mit soviel heißem Wasser glatt rühren, wie einem günstig erscheint. Bei mir ist es ein wenig zu dünn geraten. Nach dem Backen ein paar Minuten abkühlen lassen, bevor man den Guss aufträgt.

Das Ganze hat dann natürlich länger gedauert, als geplant, und deshalb kamen wir mit wirklich knurrendem Magen und schlechtem Gewissen bei unseren Gastgebern an. Aber die Krönung der Aktion war es, mit den warmen, duftenden Rolls in die S-Bahn zu steigen und die hungrigen Gesichter der Mitreisenden zu beobachten.

Cinnamon Rolls (1)

Offenbar werden wir gerade zum Koch-Blog. Das war zwar nie so vorgesehen, aber wir nehmen es jetzt mal, wie es derzeit kommt. Hoffentlich gilt auch hier das Mütter-Mantra: „Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase!“

 

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Bärlauchpesto

BaerlauchpestoNoch schnell, bevor die Saison wieder vorbei ist. Beim Spaziergang im Plänterwald stieg er mir wieder in die Nase, dieser Duft, der an Knoblauch erinnert und mir das Wasser im Mund zusammen laufen lässt: der Bärlauch ist da quasi ein Bodendecker. Da könnte man ihn in Hülle und Fülle ernten. Aber leider wächst er mit den Maiglöckchen kreuz und quer durcheinander, und die Blätter beider Pflanzen kann man leicht verwechseln. Und die Verwechslung könnte Folgen haben, denn Maiglöckchen sind giftig. Weil ich auf den Nervenkitzel verzichten kann, habe ich den Bärlauch beim Bio-Dealer um die Ecke gekauft. Für das Rezept habe ich mich am Testschmecker orientiert, weil es so schön simpel ist:

Man braucht 100 Gramm Bärlauch (das waren bei mir zwei Bund), 100 Gramm Pinienkerne und 100 Gramm Parmesan, dazu Olivenöl, Salz und Pfeffer.

Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und den Käse reiben. Beides zusammen mit dem grob gehackten Bärlauch in einen hohen Rührtopf geben und kleinmixen. Immer ein bisschen Öl dazugeben, bis man die Lieblings-Konsistenz erreicht hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Schmeckt am besten über selbstgemachte Nudeln oder Gnocchi.

Für nächstes Jahr hab ich mir vorgenommen, eine Wildkräuterwanderung mitzumachen, damit ich endlich die Glöckchen vom Lauch unterscheiden lerne. Dann gibt es ihn aus dem Wald frisch auf den Tisch.

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Vegetarisch grillen – heute: Schafskäse

Frau Jugel und ich haben uns schon am Anfang des Jahres überlegt, dass wir eine Reihe für alternatives Grillgut machen werden.

Es ist doch so, sobald es auch nur ansatzweise warm wird, wird hier im Osten alles auf den Grill gepfeffert, was mal zwei Augen und auch nur ansatzweise früher ein Sklett hatte. Und spätestens ab Mitte Juni findet man grillen zwar immer noch als gemütliches Zusammensein sehr klasse, aber ausser wirklich ausgewiesenen Carnivoren kann kaum noch einer Nackenkotlett, Würstchen oder gegrillten Fisch sehen. Dann müssen Alternativen her.

Nun haben wir zwar erst Anfang Mai, aber der Zufall in Form einer griechischen Freundesmutter hat mir eine große Menge an sehr gutem Fetakäse in die Hände gespielt. Also habe ich mir gedacht, ich könnte das Zeug doch auf den Grill geben.

Grillfeta

Dazu habe ich auf ein großes Stück Alufolie etwas Olivenöl gegeben. Darauf kommt ein nicht zu dünnes Stück Schafskäse – mindestens ein cm sollte die Scheibe schon haben, sonst  pappt das ganze schnell an. Da drauf dann frische Kräuter aus dem Garten. Bei mir waren es verschiedene Tymiansorten, Estragon, Oregano, Petersilie und Schnittlauch. Darauf noch etwas Meersalz und einen Schuß Olivenöl drübergeben. Die Alufolie nach oben hin biegen und ganz oben leicht auf lassen. Dann für 10-15 Minuten auf den Grill legen. Vorsichtig danach das Päckchen runterheben, auf einen Teller geben und öffnen. Sehr lecker, wirklich!

Eignet denn auch sich als alleinige Mahlzeit mit Brot oder aber einfach als Beilage. Und sollte was übrig bleiben, es schmeckt auch kalt.

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Das letzte Abenteuer – Smart fahren in Berlin

„Wie sieht´s denn hier aus?“ dachte der Kfz-Mechaniker meines Vertrauens, als er letzte Woche meine Reifen wechseln wollte and dafür den Wagen auf der Hebebühne hatte.  Dem langen Winter und dem daraus resultierendem armseligen Zustand der Dorfstrassen Tribut zollend, hatte sich eine Feder in der Aufhängung eines Rades zerlegt. Oder so. Auf jeden Fall mußte irgendein Teil bestellt werden und das sollte erst am nächsten Tag kommen.

Smart1Da ich aber an nämlichem Tag in die große Stadt zum Unterricht mußte, gab man mir einen Leihwagen, der extra für solche Fälle angeschafft worden war: Einen Smart. Und ich muß sagen, neben einem Trabbi ist dieses Auto so ungefähr das Seltsamste, was ich je gefahren bin – deswegen paßt der Wagen hier in diesen Blog.

Es fängt mit dieser Softtip-Schaltung an. Entweder, ich habe einen Automatikwagen oder einen Schaltwagen. Aber dieses „Runter mußt Du nicht schalten, hoch aber schon“ hat mich irre gemacht. Dazu kam, dass der Wagen sich ständig und in jedem Gang so anhörte, als ob er total überlastet sei. Und er hörte sich nicht nur so an, man hatte dauernd das Gefühl, die Schnauze vorne hebt ab und man legt gleich einen gekonnten Wheely hin. Und laut ist das Ding.

Smart2Dazu kommen die Ausmaße des Wagens – ich bin ja nun einen Mercedes Kombi (Codename „Der Panzer“) gewöhnt. Beim Smart war ich vorbei, bevor ich auch nur einmal aufgeschaut hatte. Kaum am Rücklicht, schon war ich schon wieder zwei Meter vor dem Auto. Das Gefühl hat man aber seltsamerweile nur von draussen. Sitzt man drinnen, dann meint man, das Ding hat einen Bug wie die Titanic, der hört gar nicht mehr auf.

Aber für mich das Schlimmste war eigentlich, dass ich mich in diesem fahrbaren Untersatz für für Stadtbewohner nicht sicher gefühlt habe. Wohlgemerkt, ich spreche hier nicht von objektiven Crash-Test-Ergebnissen, ich rede vom subjektiven Empfinden. Auf einer zweispurigen Strasse zwischen Strassenbahn und LKW in einem gefühlten Kinderspielzeug – das muss man schon mögen.

Und das Gute? Naja, ich bin mit dem Teil in wirklich jede Parklücke gekommen. Zum Verbrauch kann ich nichts sagen, dazu bin ich ihn einfach zu wenig gefahren.

Fazit: Man kommt in der Stadt schon mit dem Smart überall hin, solange man in der Stadt bleibt, auf die Autobahn hab ich mit ihm nicht getraut. Und rein aus meinem ureigenen Sicherheitsempfinden würde ich weder mir noch meinem Kinde so einen Kleinstwagen zulegen.

Aber wie gesagt, ich fahr ja auch Panzer.

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Ein schäbiges Bett für die Schönste Germanin, Teil 2

Im ersten Teil haben wie die drei Einzel-Module des Bettes im Stil des Shabby Chic vorgestellt. Danach wurden sie durch die Längstlatten verbunden:

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Beginn der Lattierung, Blick auf die Katakomben (bestimmt griechisch für „Kammern der Katze“) noch frei. Die Verkleidung am Kopfende ist bereits montiert.

Wichtig ist dabei, dass die Latten nicht mit der Verkleidung verschraubt werden (s. unten): Da Latten schon mal gerne kaputt gehen, müssen wir sie leicht ersetzen können. Den ersten Hüpf-und-Sprung-Test von Kind Nummer Zwei hat das Bett zwar überstanden, aber trotzdem haben wir gleich zwei Ersatzlatten gekauft. Wie im ersten Teil besprochen wird das Holz im Innenraum nur gestrichen, wenn sich die Katze beschwert.

Die Latten werden dabei nicht gleichmäßig eingezogen, sondern entsprechend der Belastung: In der Mitte der jeweiligen Betthälfte und am Rand, wo man aus- und einsteigt, sind sie enger. Damit soll eine möglichst gute Belüftung der Matratze von unten gewährleistet werden. Das Zimmer hat eine Fußbodenheizung.

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Fertige Lattierung, Verkleidung montiert, aber Schraubenköpfe noch nicht gestrichen. Man beachte die Lücken in der Verkleidung am Kopfende rechts und (schlechter zu erkennen) links.

Schließlich ist es Zeit für die Verkleidung, die aus vier Zwei-Meter-Brettern besteht, die außen herum montiert werden. Die Höhe ist etwas tricky: Zu niedrig, und die Matratzen rutschen über die Oberkante weg, zu hoch, und man haut beim Einstieg gegen die Kante. Nach einigen Tests haben wir uns für eine Kantenhöhe von acht Zentimeter entschieden, gemessen zu den Querbalken (nicht den Latten). Die Verkleidung wird dann an die Balken wie auch die Quaderfüße geschraubt.

(Mensch, wird sich jetzt der eine oder andere Leser denken, das sind ja viele Schrauben. Im Rahmen des Schäbigtums habe ich beschlossen, sie versuchsweise als Design-Element einzusetzen, in Anlehnung an die Nieten bei Flugzeugen. Der Erfolg ist eher begrenzt, empfehlen kann ich das nicht.)

Wer mitgedacht hat, wird jetzt stutzen. Die Matratzen sind zwei Meter lang und einen Meter breit. Damit ist die Liegefläche zwei mal zwei Meter. Entsprechend sind die Querbalken und die eigentlichen Latten auch zwei Meter lang. Und dann werden außen als Verkleidung zwei Meter lange Bretter verschraubt? Bleibt da nicht irgendwo eine Lücke?

Ja. Wenn man genau auf das zweite Bild schaut, sieht man besonders in der Ecke am rechten Kopfende eine Spalte. Das ist allerdings ein feature und kein bug: Eine noch nicht ausgestandene Diskussion im Hause Stevenson ist der Einsatz von Wärmeunterbetten, die zu deutlichen Energieersparnissen im Winter führen können. Die Lücken würden es erlauben, Kabel aus dem Bettkasten zur Seite herauszuführen, ohne dass sie über die Kanten laufen müssen. Falls wir uns mal einigen können.

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Fertiges Bett mit weißen Kopfkissenbezügen; Schraubenköpfe jetzt weiß gestrichen. Das Kopfende liegt unter der Dachschräge, was zusammen mit der dunklen Farbe sogar noch gemütlicher wirkt als erwartet. Normalerweise ist das Bett natürlich mit Quilts der Ehrenwerten Mutter bedeckt.

Wie sieht das Fazit aus? Vom Aussehen ist es vielleicht eher primitiv als schäbig. Etwas Verzierung hätte dem ganzen Objekt doch gut getan. Es gibt einen Grund, warum so viele Betten Pfosten an den Ecken haben. Dafür ist es in unserem Schlafzimmer allerdings schlicht zu eng. Das Bett ist insgesamt 70 cm hoch, was sich nicht nach viel anhört, bis man davor steht. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber man wird nicht jünger. Wegen der Latten liegt man wie erhofft sehr fest.

Was uns zum Wichtigsten führt: Wir schlafen sehr, sehr gut darin. Selbst mit zwei Kindern und einer Katze. Was will man mehr.

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Gemüsewaffeln mit Quark oder Apfelmus

Was aus dem Waffeleisen kommt, ist süß und wird am besten mit Sahne und heißen Sauerkirschen verspeist. Stimmt’s? Stimmt nicht unbedingt. Bei uns gab es die herzhafte Variante mit aus einem bunten Kartoffel-Gemüsegemisch, dazu einen pikanten abgeschmeckten Quark.

Das Rezept ist diesmal nun wirklich nichts eigenes, sondern schlicht auf Chefkoch gefunden, bei Interesse bitter hier entlang. An Gemüse waren bei mir in der Hauptsache Möhren und Zucchini beteilig, und den Speck haben wir weggelassen.

Mein Kind war allerdings der Meinung, dass es sich hier ja nur um eine Abart von Opas Reibekuchen handeln kann, und verlangte statt Quark nach Apfelmus. Schmeckte hervorragend.

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Gänseblümchen im Haus

Eigentlich sitze ich hier vor dem Laptop, um endlich den Artikel über das unterirdische (rein von den Stockwerken her gesehen) Bad vom Koch und von der Besten Blondine zu schreiben.

Aber mein Blick wandert immer und immer wieder hierhin.

Gaensebluemchen

Die habe ich gestern geschenkt bekommen. Einfach so. Und ich freue jedes Mal ein kleines bißchen mehr, wenn ich die Gänseblümchen ansehe. Ich finde, er paßt zu Simones Artikel – sie bringen vielleicht nicht wirklich Glanz auf meinen Tisch, aber sehr viel Heimeligkeit und Freude. Und deswegen schicke ich jetzt einfach alle Lese mit diesem Blumengruß von der Wiese ins Wochenende und vertröste das Bad auf nächste Woche!

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Das Ende der Eimer

Vor zwei Jahren haben wir über die Eimer-Experimente im Hause Stevenson berichtet: Mittelgroße schwarze Kübel, die je ein Achtel Quadratmeter Mini-Garten bereitstellen. Im Zuge des erweiterten Gemüsegartens (Link zeigt noch Fotos mit den Eimern) werden sie jetzt nicht mehr gebraucht. Zeit für ein Fazit.

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Möhren im Eimer. Müssen noch deutlich ausgedünnt werden.

Die wichtigste Erkenntnis ist die enorme Verbesserung der Bodenqualität durch Gründünger. Wir haben das sehr schnell im Pädagogischen Gemüsegarten umgesetzt, wo inzwischen nach der eigentlichen Ernte sofort Buchweizen (wenn es ganz schnell gehen muss) oder verschiedene Kleesorten (Inkarnat-Klee oder Rotklee) ausgestreut werden. Besonders bei Klee haben wir es geschafft, dass zum Winter eine so dichte Matte von Pflanzenmaterial auf der Oberfläche blieb, dass die Erde geschützt ist und es bis in den Frühling hinein praktisch kein Unkraut gibt. Allein dafür hat sich das Experiment gelohnt.

(Wer mehr über Gründünger wissen will und einige ungewohnte englische Vokabeln wie winterkill nicht scheut, kann sich mit einem kostenlosen Buch des US-Agrarministeriums schlauer machen. Die Empfehlungen lassen sich nicht eins-zu-eins auf Deutschland übertragen, schon allein weil die USA deutlich weiter südlich liegen als die Bundesrepublik. Die Grundprinzipien und der wissenschaftliche Hintergrund bleiben aber gleich.)

Die zweitwichtigste Erkenntnis ist, dass man durchaus einen Mini-Garten aus Kübeln aufbauen kann. Nur, es macht nicht wirklich Spaß. Zunächst muss man ständig gießen, auch wenn die Kübel draußen stehen — offenbar ist der Wurzelraum zu sehr eingeschränkt. Das begrenzt auch die Ernte bei größeren Pflanzen. Bei Kartoffeln haben wir als Faustregel gefunden, dass man bei selber Sorte und fast gleicher Lage in der selben Zeit eine halb so große Ernte einfährt wie im Freiland (gemessen am Gewicht). Kleinere Pflanzen wie Radieschen und Karotten sind dagegen kein Problem.

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Kartoffel in Eimer. Um wenigstens etwas aufhäufen zu können, muss man die Erde am Anfang hoch auf den Seiten auftürmen.

Der Einsatz von Biokohle (biochar) in einigen Tonnen war zumindest nicht schädlich. Da die Idee, einen Vergleich zwischen Eimern mit und ohne den Zusatzstoff anzustellen, im Chaos des vergangenen Jahres verworfen werden müsste, können wir nicht wirklich mehr dazu sagen. Hintergrund zum Nutzen von Biokohle findet man online bei der International Biochar Initiative.

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Dunkle, lockere und gut riechende Erde aus einem der Eimer.

Schließlich ein Wort zu Würmern, den Hilfstruppen im Gemüsegarten. Man muss sie natürlich per Hand in die Eimer setzen, was wegen des Pädagogischen Komposthaufens kein Problem war. Den Winter 2011/2012 überlebten offenbar keine Würmer, den vergangenen — der bei uns nicht besonders kalt, dafür aber ziemlich lang war — dagegen ziemlich viele.

Am Ende können wir die Eimerwirtschaft für Leute empfehlen, die keinen eigenen Garten haben oder Dinge ausprobieren wollen, ohne gleich in die laufende Produktion einzugreifen. Es ist wohl niemand überrascht, dass ein großer, echter Garten mehr Spaß macht und einen höheren Ertrag abwirft.

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Work in progress – der Garten

Wir erinnern uns, wie ich im März von unserer Hauruckaktion berichtet habe, in der Hecke und Rosentor weichen mußten. Und dann passierte – nichts. Denn zwei Tage nach dieser Aktion fing der Boden wieder an zu frieren und wir konnten genau gar nichts machen. Und unser Problem ist anscheinend auch, dass wir tatsächlich im Garten stehen müssen, den Spaten schon in der Hand, um herauszufinden, was wir eigentlich wollen.

Dann wird aber sofort gearbeitet. Sonntag war im Nordosten der Republik das Wetter das erste Mal so, dass wir wieder voll durchstarten konnten und haben uns auf Schritt Eins unseres neuen, weitläufigen Gartens geinigt. Es sieht da übrigens so aus, wie es aussieht, weil es eben mitten in der Arbeit ist – wenn wir fertig sind, dann ist auch unser Garten aufgeräumt und es gibt Photos, die weniger chaotisch sind.

Work in Progress

Also, so sah es aus, als wir endlich alles raus- und runtergerissen hatten. Den Tipp mit der Hebelwirkung hätte man uns wirklich eher geben können. Jetzt graben wir die Wurzeln eben auf die harte Tour aus. Aber es ist schon Wahnsinn, wieviel größer der Garten jetzt wirkt.

Work in progress 2

Vergrößert haben wir auch den Gemüsegarten und vor allem meinen Kräutergarten. Die Pflanzsteine standen hinten am Zaun und bilden jetzt die neue, erweiterte Begrenzung des pädagogischen Gemüsegartens. Im übrigen hat sich diese Art der Kräuteranpflanzung wirklich als effektiv erwiesen, ich hatte selten eine so gute Ausbeute wie im letzten Jahr. Heuer werde ich also ein paar zusätzliche Kräuter anpflanzen können. Welche das werden und warum – da gibt es dann einen ganz eigenen Eintrag zu.

Garten in Progress - 3

Auf die linke Seite kommen jetzt noch mehr Beete und rechts vor der Schaukel, die nächste Woche den Weg alles irdischen geht und wo jetzt noch Rasen ist, wird ein weiteres großes Beet angelegt. Es hat sich rausgestellt, dass der Autor seine Gemüsebeete liebt, ich es liebe mit selbstgezogenem Gemüse zu kochen und die Kinder es lieben, es zu essen. Wie gesagt, geplant war das alles so nicht, von daher kann sich immer noch mal wieder etwas ändern.

Es bleibt spannend im Garten Stevenson.

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