Das letzte Abenteuer – Smart fahren in Berlin

„Wie sieht´s denn hier aus?“ dachte der Kfz-Mechaniker meines Vertrauens, als er letzte Woche meine Reifen wechseln wollte and dafür den Wagen auf der Hebebühne hatte.  Dem langen Winter und dem daraus resultierendem armseligen Zustand der Dorfstrassen Tribut zollend, hatte sich eine Feder in der Aufhängung eines Rades zerlegt. Oder so. Auf jeden Fall mußte irgendein Teil bestellt werden und das sollte erst am nächsten Tag kommen.

Smart1Da ich aber an nämlichem Tag in die große Stadt zum Unterricht mußte, gab man mir einen Leihwagen, der extra für solche Fälle angeschafft worden war: Einen Smart. Und ich muß sagen, neben einem Trabbi ist dieses Auto so ungefähr das Seltsamste, was ich je gefahren bin – deswegen paßt der Wagen hier in diesen Blog.

Es fängt mit dieser Softtip-Schaltung an. Entweder, ich habe einen Automatikwagen oder einen Schaltwagen. Aber dieses „Runter mußt Du nicht schalten, hoch aber schon“ hat mich irre gemacht. Dazu kam, dass der Wagen sich ständig und in jedem Gang so anhörte, als ob er total überlastet sei. Und er hörte sich nicht nur so an, man hatte dauernd das Gefühl, die Schnauze vorne hebt ab und man legt gleich einen gekonnten Wheely hin. Und laut ist das Ding.

Smart2Dazu kommen die Ausmaße des Wagens – ich bin ja nun einen Mercedes Kombi (Codename „Der Panzer“) gewöhnt. Beim Smart war ich vorbei, bevor ich auch nur einmal aufgeschaut hatte. Kaum am Rücklicht, schon war ich schon wieder zwei Meter vor dem Auto. Das Gefühl hat man aber seltsamerweile nur von draussen. Sitzt man drinnen, dann meint man, das Ding hat einen Bug wie die Titanic, der hört gar nicht mehr auf.

Aber für mich das Schlimmste war eigentlich, dass ich mich in diesem fahrbaren Untersatz für für Stadtbewohner nicht sicher gefühlt habe. Wohlgemerkt, ich spreche hier nicht von objektiven Crash-Test-Ergebnissen, ich rede vom subjektiven Empfinden. Auf einer zweispurigen Strasse zwischen Strassenbahn und LKW in einem gefühlten Kinderspielzeug – das muss man schon mögen.

Und das Gute? Naja, ich bin mit dem Teil in wirklich jede Parklücke gekommen. Zum Verbrauch kann ich nichts sagen, dazu bin ich ihn einfach zu wenig gefahren.

Fazit: Man kommt in der Stadt schon mit dem Smart überall hin, solange man in der Stadt bleibt, auf die Autobahn hab ich mit ihm nicht getraut. Und rein aus meinem ureigenen Sicherheitsempfinden würde ich weder mir noch meinem Kinde so einen Kleinstwagen zulegen.

Aber wie gesagt, ich fahr ja auch Panzer.

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