Eigentlich könnten wir es uns mit den Regalen über den Kinderschreibtisch einfach machen: Rechts und links von der Pinnwand kommen „Regalsäulen“ und darüber als drittes Modul Querregale. Und fertig. Grob machen wir das auch so, probieren dabei aber etwas neues aus: eine „japanische“ Querstütze durch Latten unter der untersten Querreihe, eingelassen in die senkrechten Bretter. Das erhöht vielleicht die Stabilität und ist vor allem mal etwas anderes.
Dazu nehmen wir unsere beliebten (und vor allem billigen) 4 x 2 cm Latten und schneiden die Aussparungen sehr sorgfältig in die vier Senkrechten.
(Moment, was hat das mit Japan zu tun? Überhaupt nichts. Der Name ist nur irgendwie in meinem Kopf hängengeblieben. Ich haben nicht die geringste Ahnung von asiatischer Architektur, geschweige denn von japanischer Inneneinrichtung.)
Der einzige Trick dabei ist, und das kann man nicht genug betonen, sorgfältig zu messen und sorgfältig zu sägen. Die Nachtdienstregale konnten im Schlafmangeldelirium zusammengehämmert werden, das geht hier nicht.
Wir kommen diesmal mit besonders wenig Holz aus: Rechts und links in die Regalsäulen kommen Lautsprecher, meine alten aus Schülertagen, angeschlossen an den alten Verstärker, der vermutlich mehr Strom zieht als alle Computer in dem Zimmer zusammen. Die Querbalken und Latten sind alle zwei Meter lang, müssen also nicht zugeschnitten werden. Oben lassen wir wieder Platz für Aktenordner. Unfassbar, wie viele wir davon haben. Das kann nicht normal sein.
Für die Kabel haben wir ein Loch in die Tischplatte geschnitten — im Gegensatz zum Schlitz war das die richtige Entscheidung.
Und war das jetzt der Bringer? Na ja. Tatsächlich ist die ganze Konstruktion stabiler, als es mit dem üblichen Verfahren der Fall gewesen wäre. Auf der anderen Seite war auch der Aufwand größer. Die Latten übernehmen immerhin gleichzeitig auch eine Funktion aus Blende für die LED-Beleuchtung der Pinnwand.
Was uns zum nächsten Thema bringt: Licht. Denn das große Zeug haben wir fertig — Halleluja.
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