Frühlingsbasteln – heute: Papierblumen

Mein Mann fragte mich die Tage, wer zum Teufel ich sei und was ich mit seiner Frau angestellt habe. Er erwischte mich nämlich bei einer Bekannten, bei der ich gerade kleine Papierblumen in grün und lila bastelte.

Bevor ich hier die Bilder und die Beschreibung poste, seien zwei Vorbemerkungen erlaubt: 1. Ich bin immer noch keine kreative Basteltante – es ist daher beim Ergebnis noch richtig Luft nach oben. Und 2. Das Papier ist jetzt nicht das eleganteste. Ich werde es nochmal mit zweifarbigem Uni-Papier versuchen. Wenn ich das irgendwo bekomme.

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Man nehme also ein quadratisches, am besten mindestens zweifarbiges Stück Papier – die Größe hängt von der gewünschten Blütengröße ab.

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Die untere Ecke nach oben falten, so dass sich ein Dreieck bildet.

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Die linke und rechte Ecke nach oben zu mittleren Ecke falten so das sich wieder ein Quadrat bildet und dann wieder zurück nach aussen falten.

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Die mittlere Ecke nach unten falten.

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Und danach mit etwas Versatz, so das sich ein Rand bildet, wieder nach oben falten. Die beiden äußeren Ecken wieder nach oben falten.

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Die so entstanden Tütchen jeweils öffnen und leicht nach aussen knicken.

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Die Spitzen der Tütchen nach unten falten und die Dreiecke an der vorherigen Faltung wieder zurückfalten.

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Die Außendreiecke aneinanderlegen, etwas zurechtrücken und am besten mit Heißkleber zusammenkleben.

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Insgesamt von fünf von diesen Tütchen jeweils an den Außenseiten zusammenkleben, so das eine Blume entsteht. Enteweder man lässt sie so alleine stehen und verziert sie mit Steinchen oder Draht oder aber man klebt von diese Blumen wiederum mehere aneinander und erhält dann eine Blumenkugel zum Aufhängen.

Viel Spaß dabei, den Frühling wenigstens in die Wohnung zu holen, wenn er draussen schon auf sich warten läßt.

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Alles so schön bunt hier

Weiße Wände waren für mich lange Zeit so das einzige, was überhaupt in Frage kommt. Keine Farbe, keine Tapeten, keine Paneele, nicht mal Raufaser – einfach weiß. Jetzt sind Renovierungen fällig, zuerst in der Küche, und mal abgesehen davon, dass der Zahn der Zeit dafür gesorgt hat, dass hier eben gar nichts mehr wirklich weiß ist, bin ich mir auch gar nicht mehr sicher, ob die Wände wieder weiß werden sollen. Man entwickelt sich ja weiter, erweitert seinen Horizont oder geht einfach nur mit der Mode, und irgenwie wirkt „einfach nur weiß“ gerade ziemlich uncool. Bloß, wenn nicht weiß, was dann?

Farbtafel 3 Farbtafel 2 Farbtafel 1

Um überhaupt mal ein paar ideen zu finden, über die man dann nachdenken kann, haben wir den nächsten Baumarkt überfallen. Anscheinend stehen wir mit unserer Ratlosigkeit nicht allein, denn sonst hätte man sich dort vermutlich nicht die Mühe mit dne Farbtafeln gemacht, auf denen man sich jeden mischbaren Ton heraussuchen kann. Und weil man dem Farbgeschmack der Kund noch ein wenig auf die Sprünge helfen will, gibt es schicke Kärtchen, auf denen zueinander passende Farbtöne zusammengestellt sind. Semi-individuelle Farbharmonie, sozusagen. Vermutlich sollen die Karten auch auch nur dafür sorgen, dass die Jungs an der Farbmischmaschine auch was zu tun haben. Weil alleingelassen würden farblich herausgeforderte Menschen wie ich am Ende nur wieder alles weiß streichen.

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Alles neu macht der März

Hecke Es gibt im Hause Stevenson genau zwei Arten, Veränderungen an Haus und Hof vorzunehmen. Die eine Art ist die sehr langfristige. Da wird schon mal gerne ein Jahr lang oder so geplant. Das Arbeitszimmer oder die noch zu legenden neuen Fliesen in der unteren Etage sind gute Beispiele dafür.

Die andere Art ist eine, nun sagen wir, kurzfristigere. Sowas in der Art wie „Weißt Du was, ich kann es einfach nicht mehr sehen, lass es uns ändern.“. Ein sehr gutes Beispiel dafür hat sich heute bei der Garteninspektion zugetragen. Eigentlich wollte ich nur Krokusse auf der Wiese fotografieren. Dann kam der Autor hinzu und wir sprachen darüber, wo genau jetzt das Gewächshaus hinkommen könnte. Vielleicht doch an die andere Seite? Aber dafür müßten Hecke und Rosenbogen weichen.

RosenstrauchWobei, die Rose nur einmal im Jahr blüht und ansonsten mehr behindert also sonstwas tut. Und außerdem – brauchen wir den Sichtschutz überhaupt noch? Wenn Hecke und Bogen weg wären, dann könnte man da eigentlich das Gewächshaus…

Um eine kurze Sache noch kürzer zu machen: Ungefähr 15 Minuten, nachdem wir angefangen hatten zu diskutieren, hat die Rose ihre ersten Dornenäste verloren und die Hecke ihre erstes Mitglied. Morgen werden noch die Wurzeln ausgegraben und entsorgt. Dann gibt es auch die Bilder mit ohne Hecke – als alles endlich fertig war, war es zu dunkel zum fotografieren.

Und dann? Tja, so ganz genau wissen wir das auch noch nicht. Ganz am Ende wird (endlich) mein Strandkorb hinkommen und irgendwo auch noch das Gewächshaus. Und der Rest wird sich zeigen. Wer wird denn auch schon so lange im voraus planen…

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Cocktail der Woche – New Orleans Rum Fizz

Ich bin leidenschaftliche Podcast-Hörerin. Und in einem meiner Lieblings-Podcasts kam ein Cocktail vor, der sich sehr interessant anhörte, da er mit Eiweiß gemacht wird, ein sehr alter Cocktail ist und in damaliger Zeit zum Frühstück serviert wurde. Der New Orleans Rum Fizz.

New Orleans FizzAllerdings hat er mehrere Schwierigkeiten: 1. Er ist auch bekannt unter New Orleans Gin Fizz oder unter Ramos Fizz. Wahlweise unter Ramos Gin Fizz oder Ramos Rum Fizz. Ich habe mich dann heute für Rum entschieden, weil mein Gin alle war. 2. Es kommt Orangenblütenwasser rein. Wohl dem, der einen auch nur mittelmäßig ausgestatteten türkischen Laden im Umkreis von 5km sein Eigen nennt. Ich bin nicht so glücklich. Die Apotheke konnte auch nicht weiterhelfen. Wohl aber der wohlsortierte Supermarkt in Form von natürlichem Orangenaroma (*keine* Bitterorange). Ich kann ja nix, wenn nicht substituieren. 3. Er ist zeitaufwändig. In der Literatur wird empfohlen, ihn lediglich zusammen mit genau einem guten Freund auf der Terasse zu genießen. Dieser gute Freund sollte ein Hund sein.

Aber ich wollte jetzt diesen Cocktail. Also habe ich mich rangewagt und

  • 6cl weißen Rum
  • 3cl frischen Zitronensaft
  • 4 Tropfen Orangenaroma
  • 3cl Sahne
  • 1cl Läuterzucker
  • 1 Eiweis

auf sehr, sehr viel Eis in einen Shaker gegeben. Das Pseudo-Highball-Glas hab ich der Anweisung folgend vorher in den Froster gegeben, weil man den New Orleans Rum Fizz immer ohne Eis trinkt, da er sonst verwässert. So, und dann wird geschüttelt. 90 Sekunden Minimum. Durchgehend bitte. Und nicht meckern, im Orginal wurde das Zeug mindestens 12 Minuten durchgerüttelt. Das Ergebnis mit seiner fast unzerstörbaren Schaumkrone wird dann in das Glas gegeben (ohne das Eis), mit ein wenig Soda aufgefüllt und mit dem Strohhalm getrunken.

Und? Lohnt sich der Aufwand wenigstens? Ich will es so sagen: Selten habe ich einen Cocktail so schnell weggetrunken. Er ist leicht säuerlich, aber trotzdem sehr cremig und komplex. Er hat nicht zuviele Umdrehungen und läßt sich sehr gut trinken. Der New Orleans Rum Fizz hat es soeben in meine persönlichen Top 5 meiner liebsten Cocktails geschafft. Und das, obwohl Rum jetzt nicht wirklich zu meinen favorisierten Spirituosen gehört.

Ein schönes Wochenende und bis nächste Woche!

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Endlich.

Zaubernuss

Kaum haben wir mal mehr als zwei Minuten Sonne, ist hier im Dorf alles auf den Beinen. Kinder werden zu Fuß von der Verwahranstalt abgeholt, Menschen pusseln schon mal im Garten rum und überhaupt sieht man die Leute allerseits nur lächeln.

Und so war es auch gar kein Problem, eine mir wildfremde Frau auf dem Weg von der Kita heim über den Gartenzaun zu fragen, ob ich ihre Zaubernuss mal bitte fotographieren kann. Ganz im Gegenteil, sie war voll des Stolzes – leider hatte ich nur die kleine Kamera mit, man möge mir daher die schlechte Bildqualität nachsehen. Aber immerhin hab ich was Blühendes vor die Kamera bekommen.

Nicht ganz so weit ist meine Süss-Kirsche hinten im Garten. Aber auch sie kommt langsam aus ihrem Winterschlaf raus.

Kirschknospen

Ab jetzt geht es aufwärts. Ganz bestimmt!

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Heimweh nach Korea: Kimbap

„Kimbap!“ sagte das Kind auf meine Frage nach einem Essenswunsch für’s Wochenende. Dem Wunsch kamen wir gerne nach. Koreanisches Kimbap sieht von außen aus wie japanisches Maki-Sushi, ist auch innen sehr ähnlich, mit einem entscheidenden Unterschied: Kimbap enthält nie rohen Fisch. Zwar gibt es die Rollen auch mit Thunfisch, der kommt dann aber aus der Dose. Meist wird Kimbap jedoch mit Gemüse- und Omelettestreifen gefüllt, gerne auch begleitet von gekochtem Schinken und Käse. In Seoul gibt die Rollen buchstäblich an jeder Ecke ab 1.000 Won. Sie sind das, was koreanische Kinder statt Butterbrot in der Schule dabei haben oder auf Ausflüge mitnehmen. Und als schnelles Mittagessen haben sie mich auch oft genug über den Tag gerettet.

Selbst gemacht schmecken sie aber noch besser. Und dank der familieninternen Arbeitsteilung hält sich der Aufwand in Grenzen: Reis kochen und die Füllung vorbereiten ist mein Job, Reis würzen und die Rollen rollen ist der Vater-Tochter-Job.

Dafür wurdeb vier Tassen Sushireis gekocht und danach mit Salz sowie je einem Esslöffel Sesamöl und gerösteten Sesamkörnern gewürzt.

Für die Füllung eine Möhre in feine Streifen schnitzen und in wenig Öl anbraten. Die Streifen aus der Pfanne nehmen und auf Küchenkrepp ein wenig vom Öl entlasten. In die Pfanne kommen derweil zwei verquirlte Eier, im Idealfall mit Salz und etwas Mirin gewürzt, aber nur Salz reicht auch. Stocken lassen und versuchen, den Moment zu erwischen, kurz bevor die Oberfläche fest wird. Das ist der Zeitpunkt zum Aufrollen.

Außerdem Käsescheiben (Scheibletten, ja im Ernst!), Kochschinken und Salatgurke in Streifen schneiden, und ganz wichtig, den eingelegten gelben Rettich aus dem Asialaden.  Dann geht es ans Rollen.

Dazu jeweils jeweils ein Noriblatt auf due Sushi-Matte legen und einen knappen Zentimeter hoch mit Reis bedecken. Dabei an einer Längsseite einen etwa 3 cm breiten Streifen frei lassen. In die Mitte vom Reis kommt die Füllung in der jeweiligen Lieblingskombination, dann mit Hilfe der Matte aufrollen, alles also wie beim Sushi.

Im Ernstfall gehören ins koreanische Kimbap immer eingelegte Klettenwurzeln und oft auch Perillablätter, aber beides war gerade nicht zur Hand. Mrs. Moon hat uns damals erklärt, dass die Füllung im Idealfall so kombiniert wird, dass alle vier Elemente symbolisiert werden, aber wie das genau ging, habe ich vergessen.

Es war so lecker, wir waren so satt. Ich sollte das Kind öfter nach seinen Wünschen fragen.

 

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Ein Kerzenständer für ein ganzes Jahr

Das Deko-Gen der Familie ist an mir ja eindeutig vorbei gegangen. So gab es früher recht wenig Indikatoren in meinen Wohnungen/meinem Haus, die die Jahreszeit ansagten. Wer wissen wollte, wo wir im Jahr gerade standen, konnte schließlich aus dem Fenster gucken.

Das änderte sich, als meine Tochter anfing, sich aushäusig bei Freunden umzuschauen und mich mehr als einmal mit einem vorwurfsvollen Blick und dem Spruch

„Mama, wann macht Du denn bei uns im Haus endlich mal eine Schmückung?“ zu bedenken.

Was soll man da machen? Bevor das Kind sich dekotechnisch vollends minderbemittelt vorkommt, durchstreift man die einschlägigen Abteilungen diverser Kaufhäuser und Gartencenter.

Seinen bisherigen Höhepunkt erfuhr das Unternehmen „Das geschmückte Haus“ letztes Weihnachten – und jetzt hab ich Blut geleckt. Ab jetzt wird zumindest ansatzweise nach Jahreszeit ein wenig dekoriert. Und da ich in diesem Blog schreibe, habe ich mir überlegt, ich mache ein Projekt draus.

Kerzenstaender

Ich habe letztes Jahr zum Geburtstag von der besten Blondine der Welt einen Vierer-Kerzenständer bekommen, der mit einem herbstlichen Pottpurie gefüllt war. Weihnachten wurde das Teil unser Weihnachtskranz.

Adventskranz

Und jetzt wird es mein Frühlingsgesteck. Und dann mein Sommer…irgendwas halt. Danach wieder was herbstliches. Und dann sehen wir weiter.

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Cocktail zum Wochenende: White Lady

white ladyEine Dame in Weiß mit Stern auf dem roten Teppich. Morgen ist Oscar-Nacht und bei diesem Cocktail hört man doch förmlich Blitzlichter klicken, oder?

Frau Stevenson und ich wollen uns die Sonntagnacht um die Ohren hauen und live die Roben am Red Carpet belästern. Auf der Suche nach einem passenden Cocktail für diesen Anlass habe ich einiges gefunden, so wird scheinbar für jeden der Favoritenfilm ein eigener Drink empfohlen. Aber man soll ja nicht soviel durcheinander trinken und außerdem wollen wir uns nicht auf einen Lieblingsfilm festlegen. Deshalb haben wir uns für einen eleganten Klassiker entschieden: die White Lady.

Dazu braucht man 4 cl Gin, 2cl Cointreau und 2 cl frischen Zitronensaft. Alles zusammen auf Eis schütteln und in eine Cocktailschale abseihen. Dem Anlass entsprechend mit einer Scheibe Sternfrucht garnieren.

Das Ergebnis ist eher herb und zum Wachhalten geeignet. Wir werden sehen, wie lange wir durchhalten.

Schönes Wochenende und bis Montag!

 

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Spartipp: Nie wieder Notizblöcke!

Briefumschläge SteinAls ich Kind war, habe ich beim Einkaufen öfter Leute gesehen, meist ältere, die ihre Einkaufszettel auf alte Briefumschläge notiert hatten. Und in den Unterlagen der Großeltern fanden sich Briefe, bei denen scheinbar der Platz auf den Seiten nicht mehr gereicht hat. Statt ein neues Blatt Briefpapier anzufangen, wurde dann auf dem Umschlag weitergeschrieben (Merke: intime Details bitte immer im Innenteil unterbringen).

Und warum auch nicht? Kontoauszüge, Rechnungen, Post von der Krankenversicherung – so sieht im wesentlichen der Inhalt des Briefkastens regelmäßig aus, wenn man mal von der Werbung absieht. Alles in dezenten weißen oder grauen Umschlägen mit viel Platz drauf. Und wenn man Geschäftspost hat, dann ist es sogar noch mehr. Im Büro von Econitor werden die Umschläge nach dem Postlauf gesammelt und zum Bekritzeln freigegeben. Der Chef hat mir erzählt, dass er für die Firma, außer dem Briefpapier, eigentlich noch nie Schreibpapier, Notizblöcke oder ähnliches gekauft hat. Der Briefkasten liefert immer genug. Statt wie früher die Umschläge aufzufetzen, kommt jetzt ein Brieföffner zum Einsatz, danach landet das neue Schreibmaterial unter dem original Ostseekiesel auf dem Schreibtisch.

Und für meine Tochter ist es wieder völlig normal, dass Einkaufszettel auf Briefumschlägen stehen.

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Nun auch hier – Veggie-Day

Bild Gemüse RelishAh, springen die Wie-siehts-denn-hier-aus-Leute nun auch auf den Pferdefleischskandal auf, mag so mancher jetzt denken. Weit gefehlt, schon vor weit über einem Jahr schrieb Frau Jugel darüber, dass sie Weekday-Veggie ist. Und ich erinnere mich an Diskussionen, die wir beide damals geführt haben.

Denn bei uns wäre das so nicht möglich, ich gebe es zu, wir essen hier alle so gerne Fleisch, dass uns was fehlen würde – sei es die Salami auf dem Brot, sei es der Speck im Eintopf oder einfach nur das Schnitzel am Abend. Zudem drücken mir viele der führenden Aktionisten zu sehr auf die Tränendrüse, spielen sich als das Gewissen der geschundenen Kreatur auf und verdienen damit einen Haufen Kohle.

Aber wenn ein Skandal den nächsten jagt, wenn man freiwillig anfängt im Netz ein wenig zu suchen und nicht völlig gleichgültig Umwelt- und auch Gesundheitsaspekten gegenübersteht, dann fällt es immer schwerer, bestimmte Dinge zu ignorieren. Fakt ist, es gibt gute Gründe, Fleisch zu essen. Es gibt aber auch sehr gute Gründe, den Fleischkonsum einzuschränken.

Nun bin ich in dieser Familie ja diejenige, die Brut und Mann füttert, es würde also gar nicht auffallen, wenn ich an einem Tag der Woche komplett fleischlos auftische. Aber darum geht es mir nicht. Ich will auch bei den Kindern ein Bewußtsein dafür schaffen, dass es zwar ok ist, Fleisch zu essen, aber dass man schon wissen sollte, dass ein Schnitzel mal ein lebendes Wesen war und wie es auf den Teller gekommen ist. Und warum.

ObstsalatUnd so wurde der Familienrat einberufen, ich habe die verschiedenen Möglichkeiten von vegan bis Erhaltung des Status Quo aufgezählt und wir sind zu dem Schluß gekommen, dass wir den Veggie-Thursday mitmachen, bei dem es darum geht, bewußt einmal die Woche keinerlei Fleisch zu essen. Nur dass es bei uns nicht der Donnerstag sondern der Mittwoch ist, weil Dienstags, Donnerstags und Freitag die Kinder Training haben und danach tatsächlich einen großen Appetit auf Tier haben – was mir etwas sagen will. Und der Montag ist ungünstig, weil einfach noch viel vom Wochenende übrig ist.

Also der Mittwoch, jeder hat sich verpflichtet, selbst darauf zu achten, dass man sich nicht nebenher eine Wurstsemmel kauft (mit Ausnahme von Kind Nummer Zwei, der ißt in der Kita, was auf den Tisch kommt). Der Autor ist nicht begeistert, weil er ebenso wie ich bei sowas die fanatischen Vegetarierer vor dem geistigen Auge hat, die die fleischlose Kost zu ihrer neuen Religion ausgerufen haben und jetzt die Welt vor dem Untergang bewahren wollen. Aber auch er sieht die Notwendigkeit ein.

Und es läßt sich sehr gut an. Zwar ist heute der erste Mittwoch, an dem wir es praktizieren, aber ich hatte die Woche über soviel zu tun, dass ich nicht zum Fleischer gekommen bin und wir seit Sonntag quasi aus Versehen komplett fleischlos essen. Ups.

Ich werde dann mal im Sommer berichten, ob und wie wir es durchgezogen haben.

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