Nein, danke, das geht so.

Ich ackere mich ja beruflich durch beliebig viele Pressemeldungen und dabei wird man mit Zahlen und Statistiken so überhäuft, dass am Ende nicht viel hängen bleibt. Hin und wieder jedoch sind Daten so eindrucksvoll, dass man sie nicht so schnell vergisst.

5,3 Milliarden.

Wenn so eine Zahl auftaucht, ist es fast egal, was damit eigentlich gezählt wird, es ist einfach nur viel und vermutlich viel zu viel von irgendwas.

Im vorliegenden Fall jedenfalls ist es ganz sicher zu viel. Es geht nämlich um Plastiktüten. Pro Jahr in Deutschland. Das sind pro Kopf etwa 64 Stück. Die einzig richtige Zahl würde gegen Null tendieren. Und jetzt mal Hand auf’s Herz: wie viele davon waren wirklich notwendig?

Käufer sind bekanntlich Gewohnheitstiere, und von jetzt auf gleich sein komplettes Konsumverhalten auf „Nachhaltigkeit“ zu polen, ist ein wenig aussichtsreiches und daher frustrierendes Unterfangen. Aber in diesem einen Punkt wäre die Verhaltensänderung ganz einfach. Das haben die Iren schließlich auch geschafft. Dort ist der Verbrauch auf acht Tüten pro Jahr geschrumpft. Allerdings erst, nachdem eine Steuer von 22 Cent pro Tüte eingeführt wurde. Man könnte die Tüten auch ganz verbieten, wie in Los Angeles. Ich glaube nicht, dass man sie in ein paar Jahren noch groß vermissen würde. Ich ärgere mich jetzt schon immer, wenn ich feststelle, dass ich den Stoffbeutel für’s tägliche Kleinerlei nicht in der Handtasche habe. Denn mittlerweile komme ich mir richtig komisch vor, wenn ich mit einer Plastiktüte durch die Gegend marschiere.

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