Ich muss beichten.
Wir haben letzte Woche unsere Küche renoviert. Und ich habe, trotz Erinnerungen vom Autor und von Frau Jugel vergessen, die alte Küche zu fotografieren. Ich hab es mir dauernd vorgenommen und ständig ist irgendwas dazwischen gekommen. Seufz. Alles was ich habe, ist ein Foto während der Renovierungsarbeiten, auf dem man Teile des Erkers vorher sieht.
Vorher heißt, er war in einer damals sehr hippen Wischtechnik in einem noch hipperen Terracotta gestrichen, das aber eher an ein Orange erinnerte und dem Ganzen einen, nun, sehr individuellen Charme gab. An dem man sich schnell sattgesehen hatte (und zwar genau seit dem Zeitpunkt, an dem wir es gestrichen hatten und die Küchenbauer schon in der Tür standen, so dass keine Zeit mehr war, umzumalern).
Das ist unser Erker heute, in einem Creme gestrichen und einer Hängelampe über dem Eßtisch statt dem Ungetüm von Strahler aus Edelstahl. Die Blumen sind noch aus der alten Küche. Ich hab zwar schöne weiße Orchideen gekauft, aber irgendwie bringe ich es nicht übers Herz diese beiden ausgesprochenen Häßlichkeiten von Pflanzen zu entsorgen.
Alles, was jetzt braun ist, war beige. Das sah auch durchaus mal sehr gut aus. Leider ist dann die Dunstabzugshaube kaputt gegangen. Muss ich mehr sagen? Genau, das Beige war dann irgendwann eher ein dreckiges Schmutzweiß und der Grund, warum ich es nicht mehr sehen konnte und wir relativ Hals über Kopf renoviert haben. Übrigens nicht ganz ohne Probleme, unsere erste Version vom Braun betitelte Kind Nummer Eins als „Durchfallmäßig“ – womit sie nicht ganz unrecht hatte. Merke: Baumarktmitarbeiter sind auch samstagabends um 19:30 noch extrem freundlich und hilfreich, wenn man sie mit Süssigkeiten besticht ganz ohne Hintergedanken beschenkt.
Mein entschiedener Lieblingsplatz im Haus – hier koche, backe und wusele ich. Ich liebe einfach die Arbeitsfläche mit Blick in den Garten. Das war so, als die ganz alte Küche noch da war, dann als diese kam und bleibt auch so jetzt, wo sie renoviert ist.
Das Gewürzregal, ja, gleich neben dem Herd, der Herr Koch wird den Kopf schütteln, aber es hat eben nicht jeder zwei Küchen, um höchstmögliche Aromatik zu wahren:-) Und ich mag es gerne griffbereit.
Saftpresse, Herd, Spüle, Kochbesteck – alles da. Gut, ich frage mich, wie lange das noch alles in Reih und Glied steht, aber man kann ja mal hoffen.
Mein Arsenal an den nötigsten elektronischen Geräten: Küchenmaschine, Brotbackautomat und Friteuse – und ja, ich brauche das Zeug mindestens einmal die Woche. Wobei die Küchenmaschine beinahe täglich in Gebrauch ist und die Brotmaschine alle zwei Tage. Und damit fange ich jetzt gleich auch an – damit die Küche nicht ewig so aufgeräumt bleibt, wie sie gerade ist.