Die Geschichte vom Sofa

 

Unser Sofa war mal neu, elegant-grau und sehr bequem. Der Bezug fühlte sich an wie ein Leinen-Sommeranzug und darunter tummelten sich Federn über dem Schaumstoff, es war einfach nur kuschlig. Aber der Zahn der Zeit, er nagt. Der rote Farbfleck vor der Chaiselongue geht jetzt in die dritte Klasse und hat in der Zwischenzeit sehr interessante Experimente mit blauer Schuhcreme durchgeführt. Ja, auch auf dem Sofa. Fragt einfach nicht.

 

 

 

Außerdem haben wir alle zusammen so viele Filmabende auf dem besten Stück verbracht, dass sich in der Lieblingsecke eine Hinterteil-förmige Delle befindet. Die auch beim gründlichsten Aufschütteln und Abklopfen nicht verschwindet. Die Nähte haben sich verzogen und sehen abgeschabt aus und insgesamt sieht es aus wie Tante Daggis Lieblingsteddy: ziemlich abgeliebt. Es ist nicht mehr schön und soll so nicht bleiben. Was nun?

 

 

Weil es nur die Auflagen sind, die so sehr gelitten haben, das Gestell und die Rückenkissen aber noch ziemlich in Ordnung sind, sträubte sich bei mir alles dagegen, ein komplett neues Sofa zu kaufen. Schöne, neue, die lange halten, sind unendlich teuer, haben wir festgestellt. Und wenn also nur die Auflagen hinüber sind, sollen auch nur die ersetzt werden. Einen Polsterer hab ich gefunden, sogar in der Nähe, gute Kritiken von fern und nah hat er, aber eben wenig Zeit. Jetzt sind wir uns recht schnell einig geworden, wie die neuen Polster aussehen sollen: dicker, fester und schwerer, als die alten, damit sie nicht so schnell rutschen, der Stoff wird etwas dunkler. Und eigentlich sollten sie schon fertig sein…

Handwerker mit vollen Auftragsbüchern sind ja ein Segen. Für die Wirtschaft. Nicht für mein Sofa.

 

 

Fortsetzung folgt.

 

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