„Du Schatz, „wir“ brauchen für morgen noch einen Kuchen für das Frühlingsfest im Hort. Ich treff mich heute mit meinen Freundinnen. Tschüssi !!!!“ rief die Beste Blondine und rauschte ab. So oder so ähnlich lief das dann gestern abend ab, wobei „wir“ grundsätzlich manchmal sagt: ich habe das versprochen, du machst (bitte).
Nun koche ich ganz gerne, mag auch diese Süßkramspielchen. Aber Backen ist was ganz anderes. Da muß man sich an Rezepturen halten, weil man ja nachher nichts mehr korrigieren kann. Man muß Dinge abwiegen, sich an Zeiten und Temperaturen halten.
Eigentlich.
Standardrezepturen hat man ja im Kopf, die dann auf die noch auffindbaren 347 g Mehl umzurechnen, haben wir ja noch in der Schule gelernt (im bösen sozialistischen Frontalunterricht, deshalb geht es auch noch im Kopf). Das man Mürbeteig mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen muß, verdrängen wir einfach. Danach muß man ungefähr 2/3 so ausgerollt kriegen, daß man das Blech bedeckt kriegt. Was die eigentliche Herausforderung ist.
Als kleiner Trick empfiehlt sich: auf dem Backpapier ausrollen, abgedeckt mit Frischhaltefolie. Anders kriegt man warmen Mürbeteig nicht auf 2 mm.
Dann unter das selbstgemachte Blaubeergelee, ca 300 ml (wer wird denn da noch Ansprüche stellen), noch ein paar Blatt aufgelöste Gelatine und eine Handvoll Beeren aus dem Froster werfen.
Den restlichen Teig als Gitter rollen, kann ja ruhig wie selbstgebacken aussehen.
So, das waren 15 Minuten, das wird einem das Kind ja wohl wert sein.
Und dann ab in den Ofen, so ungefähr 160-165°, da muß man jetzt auch nicht mehr mit der Korinthenkackerei anfangen. Zeit? Eine Hausfrau hat sowas im Gefühl.
Und heute nachmittag werden sie wieder nach dem Rezept fragen.
Was sag ich denen nur?