Mühe allein genügt nicht, Frau Sommer!

Beim Messerblock ist es fast gleichgültig, aus welchem Material er ist. Wichtig ist, daß die Messer immer mit dem Rücken nach unten gelagert werden, damit sie nicht auf der Schneide liegen.

Auch sollte man sich vorher darüber im klaren sein, wieviel Messer an Ende darin Platz finden sollen. Da ohnehin nie alle Messer hineinpassen werden, sollte man sich überlegen, welche Messer man oft benötigt und gerne in Reichweite hätte. Leider ist man bei Messerblöcken meist sehr stark eingegrenzt, wenn man nicht die firmeneigenen oder mitgelieferten Messer nutzen will. Zufällig fand ich ausgerechnet bei einer für ihre Salatschüsseln und Verkaufspartys bekannten Firma einen Messerblock, der aus vielen kleinen Plastikstäbchen besteht. Wenn man die jetzt noch oben abrunden würde, würde ich auch noch einen zweiten kaufen.

Ich habe das aber auch schon als Selbstbau mit Holzspießen gesehen.
Magnetleisten sind schön, sie sollten aber in Reichweite des Arbeitsplatzes sein. Ansonsten sollte man darauf verzichten.

Und daß die Messer nicht in die Spülmaschine gehören, sollte sich ja inzwischen rumgesprochen haben. Die Salze greifen den Stahl an, das heiße Wasser macht Plastegriffe spröde und schädigt Holzteile.

Der Wetzstahl ist auch wichtig, allerdings sollte man sich zeigen lassen, wie so etwas richtig geht. „Diamonds are the Girls best friends“ gilt auch hier. Diamantbesetzte Wetzstahle gibt es inzwischen selbst in skandinavischen Möbelhäusern in akzeptabler Qualität. Keramik nutzt sich schneller ab und geht beim runterfallen gerne kaputt, besonders auf Fliesen. Stahl ist solide und kann wieder vererbt werden.

Wetzsteine unterliegen der persönlichen Philosophie und werden als Reliquien verehrt.
Ob Schiefer, Granit, Kalk, ob mit Öl, Wasser oder trocken, wichtig ist dabei die Übung. Wer nur einmal im Jahr schleift, wird darin nie ein Meister werden. Die alten Küchenmeister, die im ersten Lehrjahr nichts anderes gemacht haben, werden mit einem Ziegelstein mehr Erfolg haben als ein Anfänger mit einem 600-€-Stein. Und wer lieber elektrisch schleift, sollte sich ein langsam laufendes Walzenschleifgerät zulegen, die „normalen“ Schleifscheiben laufen zu schnell. Dadurch glüht der Messerstahl aus und wird spröde und brüchig.
Das erinnert mich an die Geschichte, als bei einem koscheren Menü der Rabbi mit einem Bunsenbrenner die frisch geschliffenen Messer des Küchenchefs „reinigte“. Rumpelstilzchen hätte daneben entspannt ausgesehen. Und die Messer kamen mit auf die Rechnung.

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