Usedom am 1. Advent

Eigentlich hatten Frau Jugel und ich ja vor, unsere Leser mit einem unglaublich detaillierten Bericht von unserem Wellness Arbeits-Wochenende an der Ostsee zu beglücken. Aber irgendwie kam bei beiden von uns nur ein:

„Hach, war das schön“

raus. Nach mehreren vergeblichen Anläufen lassen wir jetzt einfach die Bilder sprechen. Die reichen aus, um zu zeigen, wie erholsam und einsam es auf der Insel war.

Und ab Freitag widmen wir uns dann wieder Weihnachten. Versprochen.

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Allgemein | 2 Kommentare

Zwillinge im Küchenschrank

Der Plan war eigentlich anders. Chai-Tee wollte ich rösten und verpacken, als Geschenk für Lehrer, Nachbarn, weitläufig Verwandte. Eigentlich müsste auch alles da sein, dachte ich, jedenfalls konnte ich mich erinnern, alle Zutaten irgendwann einmal gekauft zu haben. Und machte mich im Gewürzschrank auf die Jagd. Bis auf kandierten Ingwer und Koriander in ganzen Körnern habe ich auch alles gefunden. Was ich aber nebenher auch fand, waren verschiedene Zwillingspärchen. Zutaten, die ich noch mal angeschafft habe, weil ich nicht mehr wusste, dass ich davon noch hatte. Oder anders gesagt: weil ich keinen Plan habe, was sich in dem entsprechende Fach befindet. Das ist geräumig und ob seiner Tiefe unübersichtlich. Und da ich sowieso gerade im Ausmiste-Modus bin, hat sich hier wie durch Zauberhand ein neues Projekt aufgetan. Als ob die To-Do-Liste nicht schon lang genug wäre.

Wenn ich fertig, zeig ich auch den Schrank. Und den Chai.

Veröffentlicht in Haushalt, Organisieren | 2 Kommentare

Butterbeer wie in den „Drei Besen“

Die „Harry Potter“-Bücher sind ja voll mit Speisen, Getränken und Süßigkeiten, die einen abwechselnd ins Grübeln bringen oder das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Man denke nur an Kesselkuchen und Schokoladenfrösche, Treacle Tart und Kürbissaft oder Eis-Mäuse und Lakritz-Schnapper. Und natürlich Butterbeer. Ich habe mich immer gefragt, wie dieses Standardgetränk für Hogsmeade-Ausflüge und Gemeinschaftraumpartys wohl schmeckt. Irgendwie wie warmes Malzbier mit Sahne? Es kursieren im Netz zahlreiche Rezepte mit unterschiedlicher Appetitlichkeit. Aus Umwegen bin ich auf das von 12Bottlebar gestoßen und kann mir sehr gut vorstellen, dass dies in etwa dem entspricht, was JK Rowling gemeint hat. Vor allem, weil es aus einem uralten Kochbuch stammt. Rowlings Vorliebe für alte Bücher ist bekannt, man denke nur an Culpepper’s Herbal, und ‘The Good Huswifes Handmaide for the Kitchin’ von 1588 scheint genau auf ihrer Linie zu liegen. 

Das ich trotzdem so lange gebraucht habe, das Rezept nachzukochen, liegt vor allem an der geringen Dichte von Bezugsquellen für Ale. Bis mir dann heute einfiel, im dicksten Adventsgedränge im Kaufhof am Alexanderplatz nachzusehen. Und klar, die haben welches. Mehrere Sorten. Wir haben uns nach viel bedenklich Gucken und Kopfkratzen für Fuller’s ESB entschieden, ohne eine Ahnung zu haben, ob das nun dem geforderten „Real Ale“ entspricht oder nicht. Allen Befürchtungen zum Trotz ist die Mischung auch nicht bei der Zubereitung ausgeflockt, sondern blieb schön sahnig. Allerdings konnte ich auch nach fünf Minuten rühren noch nicht feststellen, dass die Masse irgendwie dicker wurde.

Und wie schmeckt es nun? Also „warmes Malzbier mit Sahne“ kommt schon recht nahe, aber die Gewürze bringen noch mehr Dichte. Eine leichte bittere Note, die ich dem Bier, mein Mann dem Ingwer zuschiebt. Trotzdem lecker und mal sehr was anderes.

 

Veröffentlicht in Allgemein, Cocktail zum Wochenende | Getaggt , | Hinterlassen Sie einen Kommentar

Weihnachtsbasteln mit zwei linken Händen: Die Schneeflocke

Seit ich die Riesenflocke im letzten Jahr bei Frau Mädchenkram gesehen habe, juckt es mich in den Fingern. Bei der detailierten Anleitung kann doch auch nichts schiefgehen, oder? Sieht auch wirklich nicht schwer aus. Das beste daran ist, mann muss das Haus nicht verlassen, um die Einzelteile zu beschaffen. Weißes Papier, Klebstoff, Lineal und Schere, am Ende dan noch ein Tacker, mehr braucht es nicht.

Und ein knappe Stunde Zeit für alles. Jedenfalls für den ersten. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Nur fotografieren ließ sich die fertige Flocke nicht wirklich gut. Aber dafür gibt es ja auf Mädchenkram und bei Frau Kännchen schönes Anschauungsmeterial.

Veröffentlicht in Allgemein | 2 Kommentare

Weihnachtsbasteln für Handarbeitslegastheniker – heute: Weihachtskugeln

Wenn es in dieser Zeit ans Weihnachtsdekobasteln in Kindergarten, Schule oder Hort geht, dann bin ich ja meist diejenige, die sich eher um das leibliche Wohl, die Unterhaltung oder verschiedenste Botengänge kümmert.

Dieses Jahr hat eine Mitmutter eine Machtwort gesprochen und mich zwangsverpflichtet. Es gäbe so nette Sachen, die man schön selbst machen könne, die sogar ein Deko-Dummie wie ich hinbekommen würde. Ich war skeptisch und hatte sicherheitshalber  schon mal eine gute Rindersuppe auf dem Herd – so zum Freikaufen.

Als erstes, so meinte die Mitmutter, machen wir Weihnachtskugeln – sehen gut aus und sind leicht zu machen. Sagte sie. Man braucht

  • 8 schmale Papierstreifen (20cm), gerne verschiedenfarbig
  • zwei Sterne
  • 1 Draht (10cm)
  • 2 silberne, rote, goldene oder wie auch immer zu den Papierstreifen passende Kugeln
  • 8 Glaskugeln
  • wenn gewünscht ein Bommel, 2 weitere Papierstreifen oder beides
  • eine Prick- oder Stopfnadel

In alle Streifen werden mittels Stopf- oder Pricknadel an beiden Enden sowie in der Mitte ein Loch gestanzt.

Dann wird der Draht am unteren Ende umgebogen, eine der farbigen Kugeln sowie der Stern werden aufgespießt. Darauf kommen abwechselnd die Papierstreifen. Die Seiten, die nachher zu sehen sein sollen, liegen nach unten.

Auf den nach oben ragenden Draht werden die Glaskugeln gesteckt und darauf dann wiederum die Enden der Papierstreifen.

Dabei drauf achten, dass immer der Streifen genommen wird, der als nächstes oben liegt. Es entsteht, man soll es nicht meinen, eine Kugel. Danach kann man entweder einfach wieder einen Stern und eine Kugel drauf setzen und den Draht umbiegen, so das eine Öse entsteht. Oder aber man macht noch eine Schleife, in dem man als zwischen Papier- und Farbkugel noch zwei Papierstreifen in der gleichen Art dazwischen setzt, wie man die Kugel gefertigt hat.

Und das war meine erste Kugel. Ja, nicht so gerade wie bei anderen Leuten, aber für meine Verhältnisse wirklich gut. Einige der Exemplare hängen jetzt an meinem Fenster. Um der Wahrheit allerdings die Ehre zu geben – auch mein 6jähriger hat welche davon gemacht. Es ist also wirklich einfach.

 

 

 

 

Ich finde sie schön, meine Weihnachtskugeln. Ich werde sogar noch welche für den Baum machen. Ganz alleine.

Übrigens: Die Rindersuppe gab es trotzdem und hat viel Lob eingefahren. Ich hab die Mitmutter dann nach Weihnachten zum kochen lernen eingeladen. Sie sagt nämlich, sie könne das nicht.

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Allgemein, Wohnen | 3 Kommentare

Champagner und Matjes

Einen echten Cocktail haben wir diese Woche nicht zu bieten, aber wenn Cocktails etwas mit ungewohnten Kombinationen zu tun haben, passt unser heutiges „Abendbrot“ doch ganz gut gut in diese Kategorie. Frau Stevenson und ich befinden uns ja derzeit „auf Wellness“ in Bansin auf Usedom. Nachdem wir heute die drei Kaiserbäder zu Fuß abgelaufen sind, uns auf der Rückfahrt in der Bäderbahn haben durchruckeln lassen, dann schwimmen waren und zum Abschluss eine halbe Stunde in warmem Salzwasser zur Musik schweben durften, wollte sich keiner mehr zum Weg in ein Restaurant aufraffen. Daher wurde regionaltypisches Take-away zusammen mit dem vom Hotel spendierten Champagner serviert und auf dem Sofa genossen. Vor dem Fernseher.

Womit bewiesen wäre, dass ein schöner erster Advent auch ohne Kranz und Plätzchen zu haben ist.

 

Veröffentlicht in Allgemein, Cocktail zum Wochenende | Getaggt , , , , | Hinterlassen Sie einen Kommentar

Marmorkekse, die mal Schwarz-Weiß-Gebäck werden wollten

Ich erwähnte ja, dass die Sugar-Cookies in diesem Haushalt eine eher geringe Halbwertzeit haben. Nun, wir haben einen neuen Rekord erreicht. Nach zwei Tagen waren 70 Plätzchen weg. Alle. Gone.

Da aber Sonntag der erste Advent ist, mußten neue her. Für Experimente bleibt keine Zeit, also sollte es etwas Erprobtes sein. Sowas wie Schwarz-Weiß-Gebäck. Leider meinten die heute sehr, sehr seltsam aufzugehen – es kann daran liegen, dass ich aus irgendeinem, mir nicht mehr bekannten Grunde Backpulver beigefügt habe. Das sollte man nicht tun, die Plätzchen sehen erstens aus, als wären sie explodiert und zweitens hab ich deswegen nun leider kein erprobtes Rezept.

Also habe ich jetzt aus dem Teig Marmorkekse gemacht. Sie sind ok, aber das Rezept nicht wirklich postenswert – man will sich ja nicht blamieren. Und bevor nächste Woche Gäste kommen, wird noch mal gebacken.

Aber sie sehen nett aus, finde ich.

Veröffentlicht in Allgemein, Backen | 1 Kommentar

Ausmisten, oder: Scherben bringen Platz

Manche Fragen beanworten sich von selbst. Ich miste gerade den Wohnzimmerschrank aus und tue mich sehr schwer damit. Denn darin befinden sich neben den Sachen, die tatsächlich regelmäßig oder zumindest gelegentlich benutzt werden, hauptsächtlich Erbstücke, Geschenke und Andenken. Ich meine, es hat ja einen Grund, warum man diese Dinge mal für aufbewahrenswert gehalten hat. Weil man sich erinnern wollte. Oder weil man Geschenke nicht wegwirft. Oder weil man sie tatsächlich schön findet, aber sie im eigenen Haushalt nicht gebrauchen kann.

Irgendwann ist der Schrank dann voll. Und die Perspektive ändert sich. Dann stellt man fest, dass man nicht durch drei Zuckerdosen ohne Anhang an eine liebe Person erinnert werden muss. Und missachte ich wirklich den Schenkenden, wenn ich mich nach Jahren von einem Kerzenleuchter trenne, den ich nie benutzt habe? Was die schönen, aber unbenutzten Dinge angeht, könnte man ja zumindest den Versuch unternehmen, sie in den Haushalt zu integrieren.  Hab ich versucht. Die hübsche Tee-Urne sollte jetzt endlich mal zum Einsatz kommen. Auf dem Weg zum Küchenschrank wollte ich sie nur kurz mal abstellen, passe nicht auf – Ergebnis siehe Foto. Dieses Platzproblem hat sich also gelöst.

Leider lässt sich diese Methode nicht unmittelbar auf den Rest des Schrankinhalts übertragen. Die interfamiliären Erklärungsprobleme wären dann doch zu groß, denn soviel Ungeschicklichkeit trauen die nicht mal mir zu.

Veröffentlicht in Allgemein | 2 Kommentare

Weihnachtsplätzchen der Welt – heute: Sugar Cookies

Aus der Reihe „Was mache ich mit meinen Kindern an einem verregnete November Sonntag?“ heute was aus der Abteilung „Es ist bald Advent, wir backen Sugar Cookies“

Sugar Cookies sind sehr traditionelle amerikanische Weihnachtsplätzchen, die, wie der Name schon sagt, aus lauter gesunden Zutaten bestehen.

340gr weiche Butter
400gr weißen Zucker
4 Eier
1 Packung Vanille Zucker
625gr Mehl
2 Tel. Backpulver
1 Tel. Salz
1 Eiweiß
buntes Plätzchendekorationsmaterial (und davon viel)

Butter und Zucker vermischen, nach und nach die Eier hinzugeben. Dann die anderen Zutaten und gut miteinander verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und im Kühlschrank übernachten lassen.
Am nächsten Tag den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und den Teig dann portionsweise auf einer bemehlten Fläche 2-3 cm dick ausrollen und beliebig ausstechen.

Die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und 8-9 Minuten backen – werden sie länger gebacken, werden sie sehr schnell sehr staubtrocken.

Auf einem Gitter abkühlen lassen, mit dem Eiweiß bestreichen und sehr bunt dekorieren.

Zugegeben nicht gerade die raffiniertesten Plätzchen auf dem Planeten – in diesem Haushalt haben sie aber eine Halbwertzeit von gerade mal einem Tag.

P.S. Und gerade als ich diese Artikel fertig hatte, habe ich gesehen, dass ich die Plätzchen letztes Jahr vorgestellt habe. In einem solchen Fall gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man flucht und verwirft oder man läßt sich eine gute Begründung einfallen. Meine ist ganz einfach: Die Dinger schmecken so gut, dass sie es wert sind, ein zweites Mal vorgestellt zu werden. Oder so.

Veröffentlicht in Allgemein | 1 Kommentar

Veganer „Milchshake“ á la Horchata

Eine Horchata herzustellen, braucht eigentlich eine Menge Zeit. Aus dem Spanienurlaub ist vielleicht die Horchata de Chufa bekannt, die man aus eingeweichten, kleingemixten Erdmandeln macht. In Mexiko dagegen ist die Horchchata de Arroz geläufig, hier kommt Reis zum Einsatz. Mir hatte es dieses Rezept mit Reis, Mandeln und Zimt angetan. Allerdings hatte ich auf die lange Zubereitungszeit (über Nacht!) keine Lust. Also habe ich zu teilweise vorgefertigten Bestandteilen gegriffen. Statt Reis habe ich fertigen Soja-Reisdrink benutzt, den ich zufällig im Haus hatte, weil ich seit Wochen gedanklich um die Vegan-for fit-Challenge herumschleiche. Gleiches gilt für das Mandelmus.

Von der Reismilch habe ich ca. 200 ml mit knapp zwei Teelöffeln Mandelmus, etwas Zucker und einer Prise gemahlenem Zimt gemixt und über Eiswürfel gegeben. Schmeckt sahnig-zimtig, gibt es bestimmt öfter.

Veröffentlicht in Allgemein | Hinterlassen Sie einen Kommentar