Simone hatte da ja schon leicht angedeutet, daß ich noch was zum Thema Einkochen schreiben möchte. Das hat einen Grund. Ich bin nämlich seit heute Einkochexpertin für amerikanische Spezialitäten – oder besser für das, was man auch in den USA so einkocht. Das habe ich – und hier mache ich mal schamlos Eigenwerbung – seit heute schwarz auf weiss. Mit Bild.
Zugegeben, vielleicht ist die Zeitschrift „Wir ernten“ einen Tick zu spät für dieses Jahr rausgekommen, aber die Rezepte, nicht nur meine, sehen ausnahmslos wirklich sehr, sehr lecker und ausprobierenswert aus. Und ausserdem hat Simone mir so eine schöne Baguette-Vorlage gegeben – die kann ich nicht verstreichen lassen. Hier also einmal eine sehr klassische Peach Jam für das gute Selbstgebackene. Die Marmelade wird hier zwar auch so gemacht, aber manche Dinge sind eben so gut – da haben die Rezepte sogar den Weg über den Atlantik unbeschadet überlebt.
Also, Jam ist eigentlich eine Marmelade, nur das im Angelsächsischen Marmeladen immer aus Zitrusfrüchten gefertigt werden. Pfirsichbäume wachsen im Teilen der USA unglaublich gut und sind auch hier in guter Qualität zu bekommen. Amerikaner kennen keinen Gelierzucker, es wird mit Pektin gearbeitet, das bekommt man hier zwar auch, aber Gelierzucker ist schlicht einfacher zu handhaben und geschmacklich macht es nicht wirklich einen Unterschied, daher habe ich die eingedeutschte Variante genommen.
Zutaten für 6 Gläser á 230ml
10-12 sehr reife Pfirsiche – je nach Größe
2 Eßl. frischgepressten Zitronensaft
1kg Gelierzucker 1:1 oder 500gr Gelierzucker 2:1
Die Pfirsiche kreuzweise einschneiden, kurz überbrühen und abschrecken. Dann schälen und entkernen. Das Pfirsichfleisch kurz mit dem Pürierstab bearbeiten und dann mit dem Zitronensaft und dem Gelierzucker aufkochen.
Die heisse Masse in heiß ausgewaschene Gläser geben und verschließen. Die Gläser weitere 5 Minuten in einem heißen Wasserbad belassen.
Wer sich die Mühe mit dem Überbrühen nicht machen will: Man kann auch die ganze Pfirsiche kochen, sie dann abschrecken, durchschneiden und durch ein Sieb geben. Das Fruchtmus wird dann erst mit Zitrone und Zucker aufgekocht. Ob das jetzt allerdings unbedingt weniger Arbeit ist, wage ich zu bezweifeln. Und feiner wird es mit der ersten Methode.
Wer ungerne Süsses ist, hier ein einfaches Vegetable Relish, in das man das Baguette dippen kann. Bei mir kommt es meist auf meinen „Statt Abendbrot Kleinigkeiten zum knabbern“-Tisch, wenn Freunde vorbeikommen.
Eigentlich sind Relishes für echte Burger und HotDogs gedacht und deswegen haben die Amerikaner eine Vielzahl davon. Das einfache Gemüse Relish kann man aus wirklich allen möglichen Gemüsearten machen, die man gerade zur Hand hat – und gerade Zucchinis können im Garten ja bekanntlich gerne mal überhand nehmen.
Zutaten für 6 Gläser á 450ml
8 mittelgroße Tomaten
6 mittlere Zucchini
je 3 große rote und grüne Paprika
2 mittlere Zwiebeln
4 Zehen Knoblauch
30gr jodfreies Salz
350gr Zucker
470ml Weissweinessig
230ml Wasser
3 Zweige Thymian
1/2 Tel Pfeffer
Tomaten überbrühen, schälen und entkernen Zucchini und Paprika entkernen, die Zwiebel schälen.
Jetzt kann man auf zwei Arten vorgehen. Entweder man würfelt das Gemüse per Hand sehr, sehr klein. Oder aber man hat einen manuelle oder elektrische Küchenmaschine, die das für einen erledigt. Ich ziehe letzteres vor.
Das so zerkleinerte Gemüse gibt man 3 Stunden mit dem jodfreien Salz vermischt in den Kühlschrank. Jodfrei sollte das Salz deswegen sein, weil das zugesetzte Jod das Gemüse eintrübt. Es hat keine geschmackliche Relevanz, sieht aber unschön aus.
Das Gemüse aus der Salzlake nehmen und sehr gut durchwaschen und trocknen lassen. Die restlichen Zutaten in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen lassen. Dann das Gemüse beigeben und einmal kurz aufkochen lassen. Von Herd nehmen.
Es gibt nun wiederum zwei Möglichkeiten, das Relish haltbar zu machen: Entweder man stellt den Topf sehr schnell ins Eiswasser, füllt das Relish in verschließbare, frostsichere Schüsseln ab und friert es ein.
Oder aber man füllt es heiß in Gläser ab, verschließt diese sehr dicht und lässt sie noch 10 Minuten im heißen Wasserbad kochen.
Ansonsten hätte ich noch eine Onion Marmalade, eine Zwiebelmarmelade, im Angebot. Die ist schon sehr speziell. So speziell, daß sie es nicht ins Heft geschafft hat. Falls aber Interesse besteht, poste ich es gerne noch mal.
Wenn ich damit fertig bin allen, die es sehen wollen oder auch nicht, den Artikel zu zeigen.
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