Neue Fliesen für Frau Stevenson – Teil 2: Die Lesegallerie im Gäste-WC

Nicht nur die Fliesen auf dem Fußboden im Erdgeschoss mussten bei der Familie Stevenson jetzt daran glauben. Die Erbauer des Hauses hatten an den Wänden im Gäste-WC rundherum einen Fliesenspiegel fast bis Nasenhöhe hochgezogen, warum auch immer. Während wir das für die Wand mit dem Waschbecken noch einsehen — wenn auch nicht ganz so hoch — haben wird die Fliesen auf der gegenüberliegenden Seite, die hinter der Tür, auch herunterhauen lassen.

Was für ein Schatz: Eine leere Wand!

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Ausgangslage: Leere Wand im Gäste-WC, frisch verputzt. Die Tür ist ausgehangen. Oben ist noch die alte Wandfarbe zu sehen. Die Stirnseite zeigt die neuen Fliesen.

Leere Wände sind in unserem Haus ein kostbares Gut, denn sie werden sofort von Bücherregalen, Bildern, Bücherregalen, Spiegeln oder, nun, Bücherregalen besetzt. In diesem Fall ist der Platz beim besten Willen für Bücher zu knapp. Trotzdem, das Thema Lesen bleibt, denn was tut man sonst auf dem WC?

Daher sind wir auf folgende Idee gekommen:

Die Wand ist gerade groß genug für neun Rahmen, die DIN-A4-Blätter fassen, angeordnet in drei Reihen und drei Spalten. Jedes Familienmitglied sucht sich je eine Seite aus zwei Büchern aus. Diese werden fotokopiert und in die Rahmen gesteckt, ohne weitere Erklärung oder Beschriftung. Jedes halbe Jahr oder so kann man die Auswahl ändern.

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Tapezierte und gestrichene Wand mit neun gedübelten Schrauben für die Rahmen. Erster Test mit einer schnellen Kopie aus Fight Club von Chuck Palahniuk — aber darüber dürfen wir nicht sprechen.

(Wer aufgepasst hat, wird jetzt stutzen: Vier Leute im Haus und je zwei Rahmen macht acht, nicht neun. Den letzten Rahmen haben wir für die Katze reserviert mit einer Seite aus Ich bin hier bloß die Katze von Hanna Johansen.)

Kind Nummer Eins und Zwei waren erstaunlich begeistert von der Idee. Insgesamt kam für die erste Runde folgende Auswahl zusammen, aufgelistet von links nach rechts und von oben nach unten. Der geneigte Leser mag selbst raten, was von wem stammt.

Neal Stephenson – Cryptonomicon

Diana Gabaldon – Outlander

Connie Willis – Doomsday Book

Nora Roberts – Valley of Silence

Dugald Steer – The Complete Book of Dragons

Joss Whedon – „The Origin“, Buffy Omnibus 1

Hanna Johansen – Ich bin hier bloß die Katze

Soman Chainani – The School of Good and Evil

Jutta Richter – Ich bin hier bloß der Hund

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Fertige Gallerie, Tür ist für das Foto ausgehangen. Der große Leuchter trägt zum bewusst überdrehten Ambiente bei. Die passenden Gardinen fehlen noch — der Klopapierhalter übrigens auch

Das größte Problem bei der ganzen Aktion waren am Ende die Kopien: Es dauerte erstaunlich lange, um ein Gerät und eine Einstellung zu finden, die ein brauchbares Ergebnis ergaben. Möglicherweise wäre es geschickter, die Seiten einzuscannen, zu bearbeiten und dann auszudrucken.

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