Gestatten: Die Pinocchio-Tomate

In den letzten Wochen bin ich immer mal wieder über die Bilder von Uli Westphal gestolpert, der mit seinen Mutatoes Obst und Früchte gezeigt hat, die nicht der Norm entsprechen.

Meist wurden die Photos von Artikeln begleitet, in denen immer das gleiche steht: Nicht normgerechtes Obst und Gemüse darf mittlerweile zwar verkauft werden (wer zum Geier ist damals mal auf die Idee gekommen, die Krümmung der Banane zu bestimmen), aber der Verbraucher will es nicht. Und somit landen die vollkommen genießbaren Lebensmittel im Müll.

Da fragt man sich doch, warum das so ist. Wir alle streben nach Individualität und Einzigartigkeit, aber unsere Gurke hat gerade zu sein, unser Kürbis glattwandig und unsere Erdbeere bilderbuchmäßig. Wenn nicht, weg damit. Was für ein elendiger Quatsch, dachte ich mir.

Zwei Tage später erntete ich in meinem Garten die hier

Pinoccio-Tomate

 

Und sie liegt immer noch bei uns, weil keiner es über das Herz bringt, sie zu essen. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum keiner diese Art kaufen will. Denn am Geschmack kann es nicht liegen, die individuellen Gemüse schmecken nicht besser und nicht schlechter als ihre konform gewachsenen Genossen.

Nur leider muß Pinoccio heute dran glauben – denn länger halten als die anderen tun sich die eigenwilligen Dinger leider auch nicht.

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