Hoher Besuch aus dem Netz hatte sich angesagt, Veganerin der Sorte „Du mußt für mich nichts extra machen!“ Hah! Wenn ich die Chance für einen Eintrag sehe, dann nutze ich sie auch. Nur leider sah das brandenburger Wetter die Sache anders und sandte uns eine Husche nach der nächsten. Was uns aber wiederum die sehr nützliche Lehre erteilte, dass das, was wir für unser erstes veganes Grillen vorbereitet haben, auch sehr gut als Buffet geht. Als da wäre:
Rosmarin-Kartöffelchen. Sollten eigentlich angekocht werden, auf Spieße gesteckt und dann auf dem Grill geröstet werden. So wurden sie gar gekocht und ganz zum Schluß in einer Pfanne mit Olivenöl und Rosmarin geschwenkt. Meersalz drüber und in der Pfanne aufs Buffet gestellt. War gerade bei den Kindern ein Hit.
Das Pita-Brot besteht aus 500gr Mehl, 15gr Hefe, 300ml Wasser, 3Tel Olivenöl, 1Tel Salz und einer Prise Zucker. Einfach einen Hefeteig herstellen und danach ich ca. 5-7 cm runde Platten verarbeiten. Die sollten ursprünglich auf den Grill. So kamen sie für 10 Minuten bei 200 Grad in den Ofen. Ging auch.
Die Maiskolben ereilte das gleiche Schicksal, statt auf dem Grill, landeten sie für 20 Minuten in einer geölten Auflaufform noch mal im Ofen. Gegessen wurden sie mit Rapsmargarine und Salz. Vorher wurden sie allerdings geteilt und in Zucker-Salz-Wasser gekocht. Achtung: Wenn man sie vorkocht und erst später verwendet, die Dinger nicht im Wasser belassen, das zieht ihnen Geschmack und Stärke raus.
Das Backofengemüse war das einzige, was dort auch hingehörte. Man nimmt alles an Gemüse, was man so hat. In meinem Fall waren das Spitzpaprika, Auberginen, Zuccini, rote Zwiebeln und Tomaten. Alles in etwa gleich groß schneiden, reichlich Olivenöl und Meersalz drüber. Etwas Knoblauch noch rein und bei 200 Grad im Ofen reichlich dunkel werden lassen.
Das ist Taboulé, ein orientalischer Couscous-Salat. Den habe ich, ich gebe es zu, einfach nur mit Wasser aufgegossen, da er einer fertigen Mischung aus dem Bioladen entstammte. War jetzt für mein Dafürhalten nicht so der Hit.
Diese beiden Dips waren ein wenig tricky. Der hintere besteht aus Kichererbsen aus der Dose, die ich püriert, mit Salz, Pfeffer, Koriandersamen und Kreuzkümmel und Soya-Sahne abgeschmeckt habe. Weil das aber irgendwie noch nicht paßte, kam noch etwas Orangen- und Zitronensaft rein. Das Ergebnis war ein sehr gespaltenes. Ich mochte es nicht, die anderen schon – wobei ich ehrlich kein Hülsenfruchtliebhaber bin.
Der Minz-Zitronen-Dip hingegen war gut. Soya-Schmand wird mit Salz, Zitrone, etwas Zucker und einer Handvoll Minze (ich hatte gerade Apfel und schwarze Minze zur Hand) püriert. Hier ist wichtig: Mindestens zwei Stunden ziehen lassen, dann wird er richtig gut, der Dip.
Guacomole ist ja nun kein wirkliches Ding. Der Trick ist, reife, gute Avocados zu bekommen, was nicht so einfach ist, wie es klingt. Diese hier hat Frau Jugel geschossen und ich habe sie nur noch mit Meersalz und etwas Zitrone angemacht. Ein Gedicht.
Eigentlich auch ein Klassiker: Aus großen Champingon-Köpfen den Stil rausdrehen und kleinhacken. Zusammen mit Rapsmargarine, Pfeffer und Salz sowie allen Kräutern, die der Garten hergibt zu einer Kräutermasse verbinden und in die Köpfe geben. Dann alles in Alufolie wickeln und auf den Grill geben. Oder halt den Backofen.
Ähnlich geht das Fenchelgemüse. Eine Fenchelknolle in dünne Ringe schneiden und auf Alufolie geben. Dazu Scheiben von einer großen Tomate, Rosmarin, Thymian, Salz und Pfeffer geben und alles in Olivenöl baden. Die Alufolie nett verschließen und rein in den Ofen/auf den Grill.
Das Highlight. Oder der Schwachpunkt. Je nachdem, wie man es sehen will. Marinierter Saitan. Da Saitan ja schon im Sud gekocht ist, hat er nun schon Geschmack angenommen. Also reicht es, in mit Öl und allem, was man an Kräutern so hat in Alufolie ein paar Stunden liegen zu lassen um in dann auf den Grill oder in den Backofen zu geben. Ich will es so sagen, er ist um Längen besser als Tofu. Aber dringend haben muß ich ihn nicht.
Und so sah das Ganze dann auf dem Teller aus.
Fazit: Für einen Nicht-Veganer war es schon eine ziemliche Arbeit, schlicht, weil das Einkaufen schon ewig dauert und man sich Gedanken macht, wie man was substituiert und keinerlei Ahnung hat, wie sich die Lebensmittel in der Verarbeitung verhalten. Und natürlich will man auch viele verschiedenen Dinge ausprobieren, wenn man schon mal dabei ist. Einige Dinge werden hier im Repertoire landen, andere bleiben ein abgehaktes Experiement für mich. Und wieder andere, wie den Minz-Zitronen-Dip werde ich dahingehend modifizieren, als das ich ihn mit normalem Schmand machen werde.
Aber satt geworden sind wir alle und geschmeckt hat es zum großen Teil auch.
2 Responses to Das vegane Essen, das mal ein Grillen werden wollte