Das ganze Jahr über ist mir die Farbe der Eier, die auf dem Frühstückstisch landen, ziemlich egal. Nur zu Ostern, wenn gefärbt und bemalt werden soll, hätte ich als Ausgangsmaterial gerne weiße Eier. Da werden die Farben einfach leuchtender; egal, womit man färbt. Jetzt gibt es im Handel ja durchaus weiße Eier, die stammen aber in der Regel aus Käfig- oder allenfalls Bodenhaltung. Eier mit Bio-Kennzeichnung sind in der Regel braun.
Warum?
Erste Antwort: Der Verbraucher erwartet braune Bioeier. Die Farbe wird anscheinend eher mit Natürlichkeit assoziiert als Weiß. Und da die Eifarbe von der Hühnerrasse abhängt, und die Eierproduzenten sich nicht mal eben rechzeitig zu Ostern einen neuen, weiße Eier legenden Hühnerbestand zulegen können, gibt es eben auch zu Ostern nur braune Eier.
Zweite Antwort: Die Hühnerrassen, die weiße Eier legen, eignen sich nicht für die Bio-Haltung, weil sie über jeden Zaun kommen. Das Argument habe ich hier gefunden und es war mir komplett neu. Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht. Bei der Käfighaltung würde das Problem wohl nicht auftauchen: aus den Halteapparaten könnte auch das fluchtwilligste Huhn nicht ausbrechen.
Dritte Antwort: Gibt es doch. Beim Bio-Laden um die Ecke hab ich weiße Bioeier gefunden. Beim Blick auf den Stempel ( ich wollte ja sichergehen, dass die Null vornesteht) tauchte aber das nächste Problem auf: Die Eier kommen aus Dänemark. Nichts gegen die Dänen, und hoffentlich haben die weniger Eierproduzenten mit elastischen Vorstellungen von Ehrlichkeit, aber der Weg von Dänemark nach Berlin ist weit. Und eigentlich möchte ich bei so einem Produkt keine weiten Transportwege in Kauf nehmen.
Was tun?
Braune Eier färben, bei denen man weiß, wo sie herkommen. Die Farben sind gedeckt, aber sehr harmonisch. Farbbrillianz wird völlig überbewertet.
5 Responses to Warum gibt es keine weißen Bioeier?