Weiße Wände waren für mich lange Zeit so das einzige, was überhaupt in Frage kommt. Keine Farbe, keine Tapeten, keine Paneele, nicht mal Raufaser – einfach weiß. Jetzt sind Renovierungen fällig, zuerst in der Küche, und mal abgesehen davon, dass der Zahn der Zeit dafür gesorgt hat, dass hier eben gar nichts mehr wirklich weiß ist, bin ich mir auch gar nicht mehr sicher, ob die Wände wieder weiß werden sollen. Man entwickelt sich ja weiter, erweitert seinen Horizont oder geht einfach nur mit der Mode, und irgenwie wirkt „einfach nur weiß“ gerade ziemlich uncool. Bloß, wenn nicht weiß, was dann?
Um überhaupt mal ein paar ideen zu finden, über die man dann nachdenken kann, haben wir den nächsten Baumarkt überfallen. Anscheinend stehen wir mit unserer Ratlosigkeit nicht allein, denn sonst hätte man sich dort vermutlich nicht die Mühe mit dne Farbtafeln gemacht, auf denen man sich jeden mischbaren Ton heraussuchen kann. Und weil man dem Farbgeschmack der Kund noch ein wenig auf die Sprünge helfen will, gibt es schicke Kärtchen, auf denen zueinander passende Farbtöne zusammengestellt sind. Semi-individuelle Farbharmonie, sozusagen. Vermutlich sollen die Karten auch auch nur dafür sorgen, dass die Jungs an der Farbmischmaschine auch was zu tun haben. Weil alleingelassen würden farblich herausgeforderte Menschen wie ich am Ende nur wieder alles weiß streichen.
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