Da wird man reich beschenkt, und weiss es nicht einmal. Als wir in das Viertel ganz dicht am ehemaligen Grenzstreifen zogen, standen sie schon da, die Kirschbäume. An die 100 Stück werden es sein, in einer Doppelreihe gepflanzt, ganz dicht an der Stelle, wo bis 1990 die Mauer stand. Es sind so viele, dass es unmöglich ist, sie alle aufs gleiche Bild zu bekommen. Man nimmt das so hin und freut sich, wenn sie blühen, und fragt sich nicht, wie sie dahin gekommen sind. Oder wo das Grünflächenamt in seiner Weisheit die Bäume hergenommen hat und warum sie ausgerechnet zwischen Schrebergärten und Lidl-Parkplatz gepflanzt wurden. Erst jetzt, nach bald 10 Jahren bin ich zufällig auf die Quelle der Bäume gestoßen.
„Unter den Zweigen der Kirschbäume in Blüte ist keiner ein Fremder hier.“
Aus Freude über die Maueröffnung im November 1989 wurde in Japan spontan eine Kirschbaumpflanzaktion ins Leben gerufen. Der Fernsehsender TV Asahi hatte dazu aufgerufen und über 20.000 Japaner haben sich mit Spenden daran beteiligt, teilweise sollen Kinder sogar ihr Taschengeld geopfert haben. Die ersten Bäume wurden dann symbolträchtig an der Glienecker Brücke zwischen Potsdam und Berlin gepflanzt; mittlerweile sind es über 9.000 (!) Bäume in Berlin und Umgebung. Und ein Teil davon steht nebenan.
Was für ein Geschenk.
Wo die anderen Bäume stehen, erfährt man hier .
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