Hahn auf, Wasser kommt – die Regentonne

Das Dorf, in dem ich wohne, hat jedes Jahr die schon legendäre Große Brandenburger Frühjahrsdürre . Und weil wir nach nur 9 Jahren gelernt haben, haben wir letztes Jahr gedacht, wir schaffen uns mal eine große Regentonne an, damit wir nicht für die kleinste Gießkanne jedes Mal die Pumpe anwerfen müssen. Oder gar, Gott bewahren, gutes, teures Trinkwasser verschwenden.

Nun ist das ja nicht so einfach, wie man sich das gemeinhin so vorstellt. Und auch nicht so günstig. Als erstes braucht man einen festen, geraden Untergrund unter einer Regenrinne, wenn es sich einrichten läßt. Bei uns war sogar schon ein Fallrohr vorhanden. Also, so dachte ich in meinem jugentlichen Leichtsinn, flexen wir das einfach ab, Tonne drunter, Regentonne fertig. „Jaaaahaaa,“ sagte da der Autor, „und was machen wir, wenn es wirklich, wirklich, wirklich regnet? Über Tage hinweg? Dann läuft die Tonne über. Und weil sie ziemlich nah am Haus, sprich Keller steht….“ Er mußte nicht weiter reden, diese Andeutung eines vollgelaufenen Kellers habe sogar ich verstanden.

Also haben wir eines von diesen Fallrohren mit Ausguss gekauft, welchen man bei voller Tonne einfach hochklappen kann und dann geht das ganze Wasser in die Drainage (Merke: Bei starkem Regen über Tage hinweg immer mal wieder die Füllhöhe der Tonne überprüfen). Was soviel hieß wie: Fallrohr oben und unten abflexen, das Stück mit dem Ausguss einsetzen und mit Muffen fixieren. Das hört sich jetzt schneller an, als es wirklich dauert, aber wirklich schwer ist es auch nicht.

Dann kommt auf besagten, festen Untergrund erst der Sockel der Tonne und darauf dann die eigentliche Tonne. Den Sockel braucht man schon alleine deswegen, damit man eine normal grosse Gießkanne unter den Hahn schieben kann, sonst wird das ganze nämlich eine sehr schiefe Angelegenheit. Außerdem hat sich nicht nur der Deckel bewährt, sondern auch das Mückennetz, um unsere Regenwassertonne nicht zur Brutstätte sämtlicher fliegender Kleinstlebewesen zu machen, die in den umliegenden Teichen keinen Platz mehr gefunden haben.

Wie gesagt, wirklich günstig war das Ganze nicht, die Tonne in annehmbarer Qualität und Größe mit Sockel, Deckel und Hahn kommt je nach Anbieter zwischen 80 und 120 Euro. Das Fallrohr, vollverzinkt, nebst Muffen und allem berechnet sich nach Länge und Durchmesser, bei uns waren es noch mal so um die 100 Euro. Unsere Arbeitszeit, Blut, Schweiß und Fluchen rechne ich jetzt mal nicht mit ein.

Aber es hat sich gelohnt, denn: Auf der Liege liegenbleiben zu können, während die Kinder selbst an die Tonne, ohne das man jedesmal aufspringen und helfen muss – unbezahlbar.

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