„Mach doch mal eine Meinung nebst möglicher Geschenke über Valentinstag, ihr habt das da doch so mit“ sagte Frau Jugel letzte Woche zu mir.
Und tatsächlich, in meinem Bekanntenkreis bin ich eine der wenigen, die etwas an diesem Tag geschenkt bekommt. Es gibt Leute, die behaupten, der Autor verderbe die Preise, weil er sich weigert diesen Tag zu verweigern. Denn die allgemeine Meinung in meinem Umfeld ist eher, das sei ein Blumenhändlertag. Was schlicht falsch ist, der Tag geht wahrscheinlich zurück auf ein Gedicht von Geoffrey Chaucer aus dem Jahre 1383, was ein wirklich mal ein langfristiges Marketing bedeuten würde, wenn es denn wirklich nur eine reine Händleridee wäre.
Und nicht nur in der westlichen Hemisphäre wird der Tag begangen, in Japan schenken Frauen ihren Männern Schokolade, in Südkorea wird er ähnlich begangen. Selbst in China. Und niemand wird diesen Kulturen einen leichtfertigen Umgang mit der Geschichte vorwerfen wollen.
Nun stimme ich völlig überein, dass man nicht wirklich üppige und/überteuerte Blumensträusse oder Konfektschachteln schenken muß. Auch Schmuck tut nicht not – wobei ich gegen all diese Dinge wirklich nichts habe. Aber das ist nicht, worum es am Valentinstag geht. Es geht darum, einem Menschen zu zeigen, dass er wundervoll und liebenswert ist. Hier in Deutschland ist das meist auf den/die Angebetete bezogen, in den USA kann das auch gerne mal das Enkelkind oder ein sehr nahestehender Freund sein.
Und ich persönlich halte ja auch die generische Aussage, man brauche gar keinen speziellen Tag, um sich was zu schenken für eine billige Ausrede, aber das hab ich hier schon zu genüge ausgebreitet. Viel mehr gibt es wirklich nette Kleinigkeiten, mit denen man dem auserwählten Menschen zeigen kann, dass man an ihn gedacht hat. Und die kosten nicht viel, außer ein wenig Zeit und Gehirnschmalz.
1. All time favorite: Eine Karte. Seit ich den Autor kenne, bekomme ich jedes einzelne Jahr eine selbstgemachte Karte. Je nach äußeren Umständen einfach gehalten oder in stundenlanger Kleinarbeit erstellt. Aber immer persönlich. Und meine Kinder bekommen von ihren Großeltern – Amerikaner und damit groß im Karten senden – ebenfalls jedes Jahr Valentinskarten. Wenn überhaupt, dann ist der Valentinstag kein Tag der Blumen- sondern der Kartenindustrie.
2. Den Abend zu zweit verbringen. Das kann das klassische Essengehen sein. Oder Kino. Es kann aber auch einfach ein gemütlicher Abend auf der Couch ohne Unterbrechungen, Computer oder Kinder sein (wobei, wenn er die wegorganisiert, dann ist das schon fast wie Valentinstag und Geburtstag zusammen) mit einem Film ihrer Wahl nebst Knabbereien und Trinken.
3. Kleine Sachen. Wirklich kleine. Ein Rose morgens auf dem Laptop – kostet knapp zwei Euro und damit weniger als ein Glas Bier nach Feierabend. Einen Champagnertrüffel, liebevoll verpackt auf dem Kopfkissen. Ein Tasse Kaffee ans Bett. Was auch immer – kleine Zeichen bringen oft genauso viel wie die großen Gesten.
4. Und wenn alles vergessen wurde, hilft manchmal auch einfach ein „Ich liebe Dich“ zur ungewohnten Zeit.
Ja, was das angeht bin ich eine hoffnungslose Romantikerin.
Übrigens, ich lade den Autor dieses Jahr zum Mittagessen (da sind die Kinder noch in der Verwahranstalt und man spart sich den Babysitter, den man dringender an anderen Tagen braucht) zu seinem Lieblingsitaliener ein. Das ist kein Geheimnis und das darf er ruhig wissen – schließlich will Romantik gut durchgeplant sein.
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