Heute ist Halloween, ich bin mit einer zu Dreivierteln amerikanischen Familie gesegnet und wo ich durch muss, müssen meine Blogleser auch durch – wobei ich das Fest wirklich mag (allen, die damit so gar nichts anfangen können, sei diese Abhandlung des Autors sehr ans Herz gelegt). Daher widme ich heute erst dem Kürbis, dem „Jack O´Lantern“, und morgen dann dem, was es bei uns auf der Party alles so gegeben haben. Grusel- wie auch essensmäßig.
Also, für ein wirklich gutes Ergebnis ist die Wahl des richtigen Kürbis von entscheidender Wichtigkeit. Er sollte gut gewachsen sein, eine glatte Schale haben, die Größe bleibt jedem selbst überlassen. Das Problem hierzulande ist, dass die Kürbisse eine härtere Schale haben, als die in den USA – dementsprechend ist das Schnitzen mit etwas mehr Schweiss verbunden, aber es geht alles. Als erstes schneidet man den Deckel. Das kann man einfach rund tun, irgendeine geometrische Form nehmen oder auch im gruseligen ZickZack-Look. Es ist allerdings darauf zu achten, dass man schräg schneidet, so dass das Innere leicht schmaler ist als das Äußere, sonst fällt der Deckel rein.
Dann höhlt man das Ding aus. Die Schlechten (die Kerne und das faserige Zeugs) ins Kröpfchen, die Guten (das Fruchtfleisch) ins Töpfchen, daraus kann man dann Pumpkin Bread – oder stilecht Kakerlakenkakka-Kuchen – machen. Wenn die Wand die gewünschte Stärke erreicht hat, kann man mit dem eigentlichen Schnitzen anfangen. Wenn man sich vorher eine Vorlage malt, hilft das ungemein. Man muß dann diese Vorlage nur noch auf den Kürbis bringen und mit einem sehr spitzen, sehr scharfen Messer schneiden. Dabei kommt es nicht wirklich auf Präzesion an, sondern eher auf Kreativität – sicher, es gibt unglaubliche Kunstwerke. Aber entweder die Leute haben zuviel Zeit oder aber einen Laser daheim.
Wir haben dieses Jahr zwei – einen hat Kind Nummer Eins von einem Geburtstag mitgebracht und einer wurde gestern unter Verwüstung meiner Küche geschnitzt. Jetzt stehen sie draussen und warten auf ihren großen Abend.
Noch ein Wort zur Konservierung – es gibt einige Methoden, die angeblich das Vergammeln der Kürbisse verzögern sollen. Geholfen hat das unserer Erfahrung nach nichts. Nach spätestens einer Woche ist in unserem Klima die Luft langsam raus. Aber dann ist Halloween ja auch vorbei. Leider.
(An der Bildqualität arbeite ich heute abend noch, aber es gibt Kinder- und Rattenblut zu trinken, das wird bei der Ruhighaltung der Kamera hoffentlich helfen.)
Also, genießen wir den heutigen Abend und morgen zeige ich dann unsere Vorgartenfriedhofs-Party. Fröhliches Gruseln!