Wie ein Topf auch ohne Boden schützt

Wenn zwei Leute gemeinsam einen Garten pflegen, kann es schon mal zu
Missverständnissen kommen. Diese Gefahr besteht zum Beispiel, wenn die
eine Person — nennen wir sie mal „Ehefrau“ — eher zu Blumen und
Sträuchern neigt und die andere — der „Ehemann“ — zu Gemüse und
Bäumen. Schreckliche Dinge können dann geschehen, wie damals mit der
kleinen Kastanie, die Kind Nummer Eins im Herbstes gepflanzt hatte:
Oops, nicht erkannt, hieß es dann im Frühling, als die
Ehefrau mit dem Rasenmäher darüber fuhr. Zum Glück für alle
Erwachsenen hatte die Unter-ein-Meter-Fraktion den Baum völlig
vergessen. Wie auch immer, so wird das nichts mit dem aktiven,
langfristig ausgerichteten Klimaschutz.

Um dieses Schicksal einer kleinen Eiche zu ersparen, die, ahem,
plötzlich und unerwartet im Seitenbeet auftauchte, musste ein
Schutz her. Ein Topf war der erste Gedanke, aber Eichen schicken
schnell sehr tiefe Wurzeln in die Erde.

Aber braucht der Topf denn einen Boden? Nö. Erstmal tut es der übrig
gebliebene Ring eines alten, kaputten Ton-Topfes, von denen wir
irgendwie immer einige herumfliegen haben. Dieser Ring wird
über den kleinen Baum gestülpt als Marker für „hier bitte nicht mit
dem Rasenmäher drüberfahren, mit der Rosenschere abhacken, mit Säure
übergießen, abflammen, plattwalzen, drauftreten; an dieser Stelle auch
keine Latrine anlegen, tote Ratten vergraben oder Trainingseinheiten
mit dem Laserschwert vornehmen“ oder was sonst noch alles in einem
normalen Familiengarten so im Laufe eines Jahres passiert. Wenn der
Baum dann groß genug ist, dass er wirklich nicht übersehen werden
kann, wird der Ring einfach mit einem Hammer zerschlagen.

Und wenn das nicht klappt, gibt es in einem Jahr einen Eintrag über
die gezielte Verwendung von Stahlbeton in Vorstadt-Gärten.

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