Man lernt ja ständig dazu. Unter anderem die Erweiterung des Wortschatzes bleibt nicht aus, wenn man sich ständig in fremdländischen Texten rumtreibt. In einem der letzten Schmöker verabschiedete sich die weibliche Heldin vom männlichen Helden mit dem Hinweis, sie müsse noch ihre „ducks in a row“ bekommen, bevor der nächste Tag anbricht. Sie muss bitte was? Enten aufreihen? Wofür? Des Rätsels Lösung: die Heldin war eine sehr fleissige und wollte noch ihren nächsten Arbeitstag vorbereiten. Ihn „auf die Reihe/Kette kriegen“.
Aha, dachte ich, kenn ich! Das sind die Dinge, die ich versuche jeden Abend abzuhaspeln, damit sie mir am Morgen danach nicht kostbare Minuten stehlen.
1. Balkon
Alles gut versorgt? Zugegeben, eigentlich sollte man sich noch ein bisschen Zeit nehmen, um auch war zu haben von der eigenen gärtnerischen Tätigkeit. So ein paar Minuten. Man muss ja nicht mit den Pflanzen reden. Ich bin sicher, auch die haben gern ihre Ruhe. Aber man könnte doch ruhig noch ein bisschen über die Brüstung spähen. Meistens bleibt es doch beim Gießen.
2. Küche aufräumen
Muss sein. Hab ich meine Mutter früher belächelt, die da meinte, sie kann das einfach nicht stehen lassen und dann am nächsten Tag in der unaufgeräumten Küchen frühstücken, kann ich das jetzt hervorragend nachvollziehen. Minna aus- und einräumen, aufräumen und Tisch und Spüle abwischen ist das Minimalprogramm. Was mir aber auch netter Weise öfter mein Mann abnimmt.
3. Kaffeemaschine
Gehört ja eigentlich zur Küche, ist aber so essentiell, dass sie eigens erwähnt wird. Auch die redet nicht mit mir, aber sie piept,wenn ihr etwas fehlt, und weil das morgens nervt, werden eben abends schon Bohnen und Wasser aufgefüllt sowie der Kaffeesatzbehälter geleert. Sollte zumindest. Meist klappt’s auch.
4. Akkus laden
Ohne Handy darf ich das Haus nicht mehr verlassen, trotzdem galt ich oft als schwer erreichbar. Wer kann denn auch ahnen, dass sich so ein Handy-Akku nicht mal eine Woche durchält? Na gut, also noch ein Punkt auf der Liste: abends kommt das Ding an den Strom und darf sich erholen. Und spätestens seitdem ich zum Bloggen überredet wurde, wird auch der Akku der Kamera abends mitgeprüft. Damit Frau Stevenson nicht wieder panische Anrufe bekommt, weil ich dann abends nach acht merke, das ich keine Bilder machen kann. Ja, ich weiss, ich soll sowieso bei Tageslicht knipsen. Gelbstich und so.
5. Besuch am Bügelbrett
Ist dann oft fällig. In einer perfekten Welt bräuchte ich nur einen Blick in die wohlsortierten Schränke meiner Lieben zu werfen, um festzustellen, dass sie das Outfit für den nächsten Tag griffbereit haben. Schön wär’s. In echt sieht das so aus, dass ich froh bin, wenn ich abends alle benötigenden Bestandteile der Familienkleidung sauber und trocken in Reichweite habe.
Die letzten Meter: Waschen, Zähne putzen, ab ins Bett. Licht aus.
Bis morgen!
2 Responses to Alle meine Entchen…