Auf der heiß geliebten Seite Apartment Therapy wird gerade etwas veranstaltet, was sich die „January Cure“ nennt. Das ist sozusagen eine Frühjahrskur für die Wohnung beziehungsweise das Haus und besteht aus täglichen Aufgaben, die in ihrer Gesamtheit dann das innere Gleichgewicht der Behausung wieder herstellen sollen. Oder so. Klar hab ich mich angemeldet. Ich will ja, dass es meinem Zuhause gut geht.
Also habe ich seit letztem Donnerstag zunächst eine Liste mit allen Brennpunkten der Wohnung erstellt, und diejenigen identifiziert, die im Laufe dieses Jahres angegangen werden sollen (Jahr? Ich dachte, es ginge um den Januar? Warten wir es ab.) Die Wochenendaufgabe bestand darin, die Böden zu wienern und Blumen zu kaufen. Ein Klacks, jedenfalls die Blumen. Zu Beginn der neuen Woche wurde es dann meditativ. Eine neue Perspektive zu den Räumen oder zumindest einem Raum sollte geschaffen werden (ich habe mich mal auf den beschränkt, der mir bis jetzt am wenigsten gefällt: unser Schlafzimmer). Am Dienstag habe ich eine Outbox aufgestellt, in der ab jetzt alles zwischengelagert wird, bei dem man sich beim Aussortieren noch nicht ganz sicher ist. Diese Dinge bekommen darin eine Woche Aufschub, dann wird entschieden.
Heute nun geht es an das Monatsprojekt. Es gilt, aus der Liste der Projekte eins auszuwählen, dass im Laufe des Monats bewältigt werden kann. Es sollte nicht mehr als ein paar Stunden in Anspruch nehmen. Außerdem sollte es einen merklichen Vorher-Nachher-Effekt geben. Zu guter Letzt soll man stolz genug darauf sein, um es mit der gesamten Apartment-Therapy-Community zu teilen. Und die ist groß.
Ich habe mir vorgenommen, den Flur umzudekorieren. Dort hängt bisher etwas deplaziert der Setzkasten und daneben zusammenhanglos zwei kleine Bilder. Der Setzkasten, der eigentlich leer bleiben sollte, ist voll mit dem Klüngelkram vom Kind. Da liegt es nahe, dass er vollends ins Kinderzimmer umzieht. Die kleinen Bilder ziehen … naja, irgendwo anders hin. Und an die freigewordene Fläche kommt ein großer Wechselrahmen mit den Kinderkunstwerken. Diese zieren bis jetzt den Kühlschrank und sind schon etwas mitgenommen. Besonders mein Lieblingsbild mit dem Drachen muss dringend hinter Glas. Auf die Wirkung bin ich gespannt. Ich weiss schon gar nicht mehr, wie mein Kühlschrank „nackt“ aussieht.
Mal sehen, wohin mich diese „Kur“ führt. Ob sich wirklich ein dramatischer Effekt einstellt, wie die Teilnehmer aus dem Vorjahr versichern? Und was passiert mit den Projekten, die nicht in diesem Monat angegangen werden? Vorerst bin ich jedenfalls sehr froh, dass meine Wohnung in diesem Jahr die Neujahrs-Verjüngungskur macht. Dann muss ich es nämlich nicht tun.
Ein frohes neues Jahr!