Also gut, so ein oder zwei Vorsätze hab ich ja doch für 2013. Da um mich herum alle möglichen Leute vegan oder vegetarisch werden, auf Plastik samt und sonders verzichten oder gleich ihr Auto abschaffen wollen, bin ich quasi moralisch genötigt auch was zu tun.
Allerdings ich bin eine Freundin der kleinen Schritte – zu große Vorhaben liegen oft wie ein Berg vor einem und bevor man ihn erklimmt, gibt man lieber gleich auf. Auf Fleisch verzichten will ich nicht, ich liebe meine Tupperware und ohne Auto ist es hier auf dem Dorf auch eher doof.
Also habe ich mir überlegt, wie ich alltäglich Strom sparen kann. Und eins gleich vorweg: Ich muß sämtliche „da muß was Energieeffizientes her, das Ding verbraucht viel zu viel Energie, da gibt es jetzt doch fünfach-A“-Vorbeter enttäuschen. Denn was sie gerne vergessen: Der Großteil des Energieverbrauchs eines Gerätes entsteht bei dessen Herstellung. Was bedeutet: Ja, wenn ein Gerät kaputt geht, dann sollte man beim Kauf eines neuen schon sehr auf die Energie-Effizienz achten. Aber ein funktionierendes Gerät wegzuwerfen und ein neues zu kaufen ist ökologischer Nonsens.
Da aber auch Kleinvieh Mist macht, hier mein kleiner Beitrag.
Ich habe ja keinen Kaffeevollautomat – nicht weil der Kaffee daraus nicht schmeckt, das nun ganz bestimmt nicht. Frau Jugel kann ein Lied davon singen, denn wenn ich da bin, dann trinke ich nicht unter drei Tassen. Es lohnt sich nicht für mich, die ich alleinige Kaffeetrinkerin im Haus bin. Ich habe eine FrenchPress, was an sich schon relativ stromsparend ist. Und ich setze noch einen drauf: Wenn mir mal nachmittags nach einer Tasse ist, dann braue ich mir das, was hier im Dorf ein „Türkischer“ genannt wird. Kaffee in die Tasse, kochendes Wasser aus dem Wasserkocher (und immer nur das Wasser rein, was man dann auch wirklich braucht) drauf und warten, bis sich der Prütt gesetzt hat. Ganz ehrlich, ich mag das sehr gerne, ist mir nur morgens zu nervig, weil es doch sehr lange dauert, bis man genußvoll trinken kann, ohne irgendwelches Zeug zwischen den Zähnen zu haben.
Und pressen, und pressen
Ich habe letztes Jahr von meiner Oma ihre Zitruspresse geerbt. Seitdem habe ich die elektrische (die auch schon nur geerbt war) in den Keller gepackt. Denn im Gegensatz zum elektrischen Teil steht die Metallpresse sehr dekorativ auf der Arbeitsplatte und muß nicht erst hervorgekramt werden. Zweitens sieht sie sehr viel besser aus und verbreitet mediteranes Flair. Und drittens lieben die Kinder das Ding und pressen jetzt auch gerne mal selbst. Womit a) Strom und b) meine Zeit gespart wurde.
Ich gebe es zu, ich meine Mikrowelle ist gerne mal in Gebrauch. Meist immer nur die 1- Minute-schnell-heiß-mach-Taste. Und da wiederum gerne kalt gewordenen Tee. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass, seit ich meist zuhause arbeite, ich nicht nur mehr Tee trinke, sondern eben auch eher losen aus der Kanne anstatt tassenweise mit Beuteln. Nur hat so eine Kanne leider hat die Eigenschaft, schnell kalt zu werden. Aber nicht, wenn man beim Schrankaufräumen sein altes Stövchen aus Wildkirschteezeiten zufällig wieder findet. Hält die Kanne, wie eine interne Versuchsreihe ergeben hat, bis zu 4 Stunden warm. Bis dahin sind die 1,2 Liter so gut wie immer leer.
Meditatives Kuchenbacken
Nicht falsch verstehen – ich liebe meine, ebenfalls geerbte, Küchenmaschine über alles. Das Ding ist wirklich oft im Einsatz, war gerade jetzt beim Plätzchen backen geradezu unersetzlich. Aber manchmal, wenn ich Zeit habe oder vor allem wenn die Kinder mir helfen, dann macht es auch Spaß, mal wieder mit dem Löffel selber zu rühren. Es hat einfach was sehr Altmodisches und Beruhigendes – gut, wenn die Kids dabei sind, dann ist es weniger ruhig, aber ich hoffe, das Konzept ist verstanden. Man spürt die Teigkonsistenz besser und kann eher mal noch ein wenig mit den Mengen spielen. Übrigens läßt es sich auch viel besser von Teig naschen, wenn man nicht erst die Maschine ausstellen muss.
Und vor allem hört man das Radio so auch viel besser, das ich seit Weihnachten endlich besitze und auch nur ganz, ganz wenig Strom braucht.
One Response to Küchenleben wie bei Oma