Manche Fragen beanworten sich von selbst. Ich miste gerade den Wohnzimmerschrank aus und tue mich sehr schwer damit. Denn darin befinden sich neben den Sachen, die tatsächlich regelmäßig oder zumindest gelegentlich benutzt werden, hauptsächtlich Erbstücke, Geschenke und Andenken. Ich meine, es hat ja einen Grund, warum man diese Dinge mal für aufbewahrenswert gehalten hat. Weil man sich erinnern wollte. Oder weil man Geschenke nicht wegwirft. Oder weil man sie tatsächlich schön findet, aber sie im eigenen Haushalt nicht gebrauchen kann.
Irgendwann ist der Schrank dann voll. Und die Perspektive ändert sich. Dann stellt man fest, dass man nicht durch drei Zuckerdosen ohne Anhang an eine liebe Person erinnert werden muss. Und missachte ich wirklich den Schenkenden, wenn ich mich nach Jahren von einem Kerzenleuchter trenne, den ich nie benutzt habe? Was die schönen, aber unbenutzten Dinge angeht, könnte man ja zumindest den Versuch unternehmen, sie in den Haushalt zu integrieren. Hab ich versucht. Die hübsche Tee-Urne sollte jetzt endlich mal zum Einsatz kommen. Auf dem Weg zum Küchenschrank wollte ich sie nur kurz mal abstellen, passe nicht auf – Ergebnis siehe Foto. Dieses Platzproblem hat sich also gelöst.
Leider lässt sich diese Methode nicht unmittelbar auf den Rest des Schrankinhalts übertragen. Die interfamiliären Erklärungsprobleme wären dann doch zu groß, denn soviel Ungeschicklichkeit trauen die nicht mal mir zu.
2 Responses to Ausmisten, oder: Scherben bringen Platz