Ausser, wenn sie in Kräuterbutter gesotten sind oder auf Riesenchampingions ihren Weg auf meinen Teller finden, hasse ich Schnecken. Vor allem dann, wenn sie in meinem Garten meine Dahlien auf ein Minimum reduzieren. Oder an unseren mühsam gezogenen Salat gehen. Oder ich auf die Biester trete, wenn ich barfuß im Garten laufe.
Nun habe ich mir aber vorgenommen, in meinem Garten keine chemischen Keulen einzusetzen und bis dato hat noch kein Schneckenkorn (auch wenn Ökotest angeblich bestimmte Sorten freigegeben hat) den Weg in meinen Garten gefunden. Der Preis, dass andere, nützliche Tiere die toten Schnecken fressen und dann selbst verenden, ist mir einfach zu hoch.
Und es gibt sie tatsächlich, die kleinen Mittelchen, die meinen Garten schneckenfrei halten. Sie sind allerdings nicht immer was für zarte Gemüter.
Natürliche Feinde schaffen
Als da wären Kröten und Frösche, Maulwürfe und Igel. Ok, Maulwürfe will ich auch nicht. Die Kröten und Frösche kommen aus den umliegenden Gärten mit Teichen, manchmal mehr als mir lieb ist. Und für meine Igel sorge ich selbst, indem ich den besagten Laubhaufen im Winter aufbaue. Und die sind, wenn sie denn aufwachen, anscheinend sehr hungrig. Seitdem ich mein Igelhotel habe, halten sich die Schnecken tatsächlich in Grenzen. Gut, in der Paarungszeit sind die stacheligen Gartengenossen schon mal etwas lauter – aber die Zeit dauert nicht lang und einen Tod muss man bekanntlich sterben. Des weiteren gilt: Amseln, Drosseln, Star – wer viele Vögel im Garten hat, dessen Schneckenpopulation ist eher als gering anzusehen. Merke: Sei gut zu den Nützlingen, dann sind sie gut zu Dir.
Manuelle Prävention
Schneckenringe, Schneckenzäune und Granulate, die es den Viechern unmöglich machen sollen, an Pflanzen und Gemüse zu kommen. Durch Zacken und sehr unangenehme Oberflächen werden die Tiere mit Glück dran gehindert diese Barrieren zu überwinden. Klappt wohl auch gut bei abgeschlossenen Beeten. Da bei uns aber doch recht viel frei steht bzw. mit Hecken getrennt ist, ist das in diesem Garten eher sinnlos. Und wirkich schön sehen die Barrieren auch nicht aus. Also hab ich das gelassen.
Der schnöde Schneckenmord
Es gibt Witterungen (warm und feucht), da kommen die natürlichen Fressfeinde nicht mehr hinterher – die Biester sind überall und vermehren sich wie Dulle. Da hilft nur eins, selbst ist die Frau. Nun gibt es mehrere Methoden, keine davon ist schön anzusehen.
Entweder, man geht abends auf die Suche und sammelt die Biester in einem Eimer. Dann hat man genau zwei Möglichkeiten. Entweder man trägt sie an einen Ort, weitweitweit weg vom eigenen Garten (ein Wald oder der Garten seines ärgsten Feindes wären hier eine Option) oder man überbrüht sie mit kochendem Wasser.
Man kann allerdings auch mit einem Spaten auf die Jagd gehen. Sobald man ein Tier sieht, hackt man es in der Mitte durch. Eine schnelle und meist saubere Sache. Dazu braucht es allerdings Nerven. Ich selbst bin für solche Massaker nicht gemacht. Ich bin eine Frau und bevorzuge den Giftmord mit Salz, statt mit dem Spaten gehe ich mit der Salztüte auf die Jagd. Sie werden einfach überstreut und schleimen aus. Der Vorteil, andere Tiere gehen nicht mehr ans sie dran und werden nicht behelligt. Nachteil: Man muss sie deswegen per Hand einsammeln. So oder so ist das kein schönes Geschäft.
Ich persönlich hoffe ja, dass meine winterlichen Untermieter brav ihre Miete und die Frösche aus Nachbars Teichen für ihre nächtliche Lärmbelästigung mit ordentlichen Killerinstinkten zahlen.
Damit ich auch morgen früh noch schöne Dahlien habe.
5 Responses to Der Schnecke den Garaus – ohne Gift