Ein Arbeitszimmer für den Autor: Teil 2 (Think Bigger)

Im vergangenen Eintrag habe ich vielleicht den Eindruck erweckt, als ob die Schönste Germanin nie ein Fuß ins Arbeitszimmer setzt. Nichts könnte falscher sein: Tatsächlich ist sie ständig dort, nämlich immer wenn sie einen großen Monitor braucht. Dann sitzt sie am Eck-Schreibtisch. Nochmal: Vor meinem Monitor an meinem Schreibtisch. Dann kann ich aber nicht vor meinem Monitor an meinem Schreibtisch sitzen. Ich habe vorgeschlagen, einen zweiten großen Monitor zu kaufen — mit 200 Euro ist man schließlich dabei — der dann unauffällig im Esszimmer deponiert werden kann. Aber nein, sagt sie, wozu zwei Monitore?

Wer sich jetzt fragt, ob hinter dem ganzen Projekt nicht eine gewisse Neigung zu Territorial-Verhalten steckt, dem sei gesagt: Und wie. Aber nach zehn Jahren ist klar, dass diese Tendenzen nicht weggehen werden, und außerdem ist das Arbeitszimmer ganz unabhängig von meinen therapiebedürftigen Neigungen inzwischen wirklich nicht tragbar.

Wie sehr nicht tragbar, hat sich beim Abriss des alten Schreibtisches brutal deutlich herausgestellt. Das schwarz-weiße Holz im 80er-Look ist wirklich furchtbar, fast so schlimm wie meine Frisur damals. Der Teppich ist nicht nur dreckig, sondern bei hellem Licht betrachtet an einigen Stellen schlicht durch. Reißt man es hoch, findet man das billige Laminat der Vorbesitzer, und die Dämmung dadrunter ist, wie uns ein Bekannter mit Ahnung bestätigt hat, bestenfalls schlecht. Außerdem gibt es neue Vorschläge für das Zimmer: Könnten wir nicht einen großen Tisch für Brettspiele oder die Puzzle (Themen: rosa Einhörner, rose Sterne, rosa Blumen) von Kind Nummer Eins gebrauchen?

 

 

Mit dem Akkuschrauber spielen und dabei auf dem Tisch stehen? Klar helfe ich mit!

 

Sprich, wenn wir schon anfangen, das Zimmer umzubauen, sollten wir es vielleicht gleich richtig machen. Alle alten Möbel und Regale raus, den alten Teppich raus, das alte Laminat raus, die alte Dämmung raus, und von vorne anfangen mit guter Dämmung, mit einem neuen Fußboden und etwas Farbe an die Wände, die nicht sofort wieder mit Regalen zugebaut werden. Das wird natürlich länger dauern, aber hey, was will man sonst im Herbst machen, Blogeinträge schreiben? Genau.

Während im Hintergrund Bücher geschleppt und Regale abmontiert werden, werden wir hier über die Pläne erst im Allgemeinen und dann im Speziellen sprechen. Damit das leichter zu verfolgen ist, hier ein schlechtes Foto meiner schlechten, aber grob maßstabsgetreuen Arbeitsskizze des Raumes:

F steht für Fenster, T steht für Tür

 

Das Achteck ist oben links, der noch verwendete Schreibtisch in der Ecke oben rechts. Die Maße sind alle grob, besonders im Achteck, das wie gesagt nicht perfekt gemauert wurde. Die ganzen Bleistiftlinien können erstmal ignoriert werden – das ist alles noch nicht ausgereift. Aber man hat bekanntlich viel Zeit zum Denken, wenn man Dinge von Raum zu Raum schleppt …

 
Fortsetzung hier

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