Als Simone die Tage etwas über Blattläuse machte, fiel mir siedendheiß ein, dass ich noch gar nicht über das Ergebnis meines letztjährigen Projektes „Den Motten den Garaus“ berichtet habe. Das liegt wohl daran, dass ich gar nicht mehr an sie denke, geschweige denn mich über sie ärgere. Denn, man soll es nicht glauben, ich habe keine Lebensmittelmotten mehr. Sie sind schlicht weg. Und sollten sie mal wieder vorbeikommen, dann weiss ich, was ich zu tun habe.
Der ultimative Weg, die Dinger loszuwerden ist nämlich:
Alles ausräumen und mit Essigwasser auswischen. Tut mir leid, geht nicht anders, vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt. Und dahaaaaann: Die vorher bestellten gemeinen Trichogramma Evenescenz, mittels Karten an strategisch wichtige, potentielle Brutplätze der Lebensmittelmotten platzieren. Zur Kontrolle noch eine Pheromonfalle an die Schranktür gepappt und gewartet.
Es wird sich erstmal nicht soviel tun, die kleinen Helferlein müssen zu ihrem Einsatzort gelangen und so ein Mottenzyklus dauert 9 lange Wochen, in denen die Biester immer wieder schlüpfen und Eier legen können. Viele Eier. Und in diese Eier legen die kleinen Nützlinge ihre Brut, die sie von innen auffressen. Deswegen kommt die zweite Lieferung hungriger, kleiner Mikroinsekten nach drei Wochen. Also alte Karten raus, neue unverbrauchte, eierlegende Kleinstbiester rein in den Schrank. Und noch mal nach drei weiteren Wochen. Und siehe da – nicht ein trockenlebensmittelfressendens Vieh hat mehr überlebt.
Ich hab keine Ahnung, was mit den Millionen von Mikroinsekten geschehen ist, sie wurden ebenfalls nie wieder gesehen. Jedenfalls haben sie meinen biologischen Krieg für mich eindeutig gewonnen.
Ich gebe zu, billig sind die drei Lieferungen á vier Kärtchen mit knapp unter 40 Euro nicht. Ich habe erstmal sehr geschluckt, war aber verzweifelt genug. Und wenn ich berechne, wieviele befallene Lebensmittel ich schon weggeworfen habe, komme ich auf ein Vielfaches der Summe. Und ich habe keine Giftstoffe und/oder chemische Keule eingesetzt. Ein nicht zu überbietender Vorteil.
So, meine lieben Insekten, Eure Saison hat angefangen – ich habe die letzte gewonnen. Wer traut sich noch, wer will noch mal?