Eiterbeulen und Rattenessenz

Ich gebe zu, noch nie haben wir so wenige Fotos von Halloween gemacht, wie gestern. Aber zu unserer Ehrenrettung soll gesagt werden, wir hatten auch noch nie soviel zu tun.

Noch nie waren soviele Gäste da, deren Kinder als kleine Knicklicht-Leuchtkreise durch den fast stockdusteren Garten rannten. Noch nie waren soviele Trick ´n´Treaters bei uns und haben geklingelt – anscheinend hat sich unser temporärer Friedhof langsam rumgesprochen. Und noch nie wollten die Kinder so extensiv geschminkt werden – Kind Nummer Zwei hat heute noch schwarze Augen, die sich weigern, sauber zu werden. Und wahrscheinlich haben wir auch nie soviel Zeit gebraucht, um das ganze wieder abzubauen.

Hier nun aber endlich die versprochenen Fotos vom Dorffriedhof.

 

 

Noch´n Kürbis.

 

 

Unsere hauseigenen Hexe.

 

 

Die Hausbewacher.

 

 

Und das Ganzen.

 

 

Als Häppchen am offenen Feuer reichte Mortica Eiterbeulen – kleine Baguettescheiben, mit überbackenem Hack, durch das junger Gouda gemischt wurde und an dem noch ein Klecks Ketchup hing. Außerdem labten sich die Grusel-Eltern an Kakkerlakenkakka-Kuchen – was nichts anderes ist als besagtes Pumpkin Bread und das nur durch sein gesprenkeltes Innenleben zu seinem Namen kam. Zwar war es nicht kalt, aber körperwarmes Kinderblut (eine Mischung aus Apfel- und Traubensaft) und heisse Rattenessenz (ordinärer Glühwein) wurden gern genommen. Fotos davon gibt es leider nicht – kaum war es da, war es auch schon wieder weg.

Bleibt uns nur noch der Abbau – denn wirklich gruselig sah das alles hier heute morgen im Nebel aus.

Bis nächstes Jahr, ihr Gruselgeister!

 

 

 

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