Mein Geschirrschrank, also der mit den Zeug für den täglichen Gebrauch, müsste mal gelüftet werden. Der Inhalt ist funktionstüchtig, aber auch hier hab ich immer das Gefühl: es ist zuviel. Bevor ich jetzt wieder das große Ausmisten auf Kathult starte, ein paar generelle Überlegungen:
Wie viele unterschiedliche Teile braucht ein alltagstaugliches Porzellanservice? Und wieviel hat man zusätzlich noch im Schrank? So ein herkömmliches Kombiservice hat locker vier verschiedene Sorten Teller: den großen, den kleinen, den tiefen und die Untertasse. Dazu Tassen, Becher, Eierbecher, Zuckerdose und braucht man heute wirklich noch eine Kaffeekanne? Außerdem steht in der Vitrine ja auch noch das „gute“ Geschirr, in meinem Fall ein wirkliches Erbstück, das darüber hinaus auch noch mit einem Teeservice, Terrinen, Schüsseln, Platten aufwartet. Ist sowas nicht heutzutage obsolet?
Mein Lieblingsmotto ist ja „weniger ist mehr“. Dazu passt, was mir letztens auffiel: In einem Bericht über den ewigen Dauerbrenner der Porzellanfarben (blau-weiss) waren auf einigen der Beispielbilder nur ganze vier (!) unterschiedliche Teile gezeigt: ein großer flacher Teller, ein mittlerer flacher Teller, eine kleine Schale und ein Kaffeebecher. Und ich dachte: Genau. Das reicht. Für meine tägliche Küche allemal. Kaffeetassen mit Untertasse benutze ich nur sehr selten, da reicht mir der Mug. Die Schüssel ist zentral, hat ihren ersten Auftritt beim Frühstück für Müsli, Obst, Joghurt, wird dann tagsüber zum Suppenteller und Snackbehälter und darf auch gerne mal den Salat halten. Wenn sich darum nicht der Mittelteller reisst. Der aber ansonsten auch schon bei Frühstück und Abendbrot genug zu tun hat, aber auch beim etwas größeren Dessert gut aussieht. Und der große flache Teller erledigt dann den Rest.
Ich werde jetzt nicht alles wegschmeissen, was ich sonst noch im Schrank habe. Aber auf Dauer will ich da hin. Für „Erste-eigene-Wohnung-Bezieher“ und sonstige Neuausstatter könnte dieses System die Sache auch vereinfachen. Und bei mir muss dann im Zweifel das „Gute“ öfter einspringen. Hätte auch was.