Wir haben einen Kamin. Das ist gerade jetzt in der noch kalten Jahreszeit nicht nur schön, sondern auch sehr praktisch, weil es sehr schnell je nach Holzmenge sehr warm wird. Unpraktisch ist aber, dass man im Normalfall nur eine sehr geringe Menge Holz drinnen lagern kann. Meist sind die Holzlager in der Garage oder draußen – aber immer da, wo man raus in die Kälte muss, um Nachschub zu besorgen.
Nun kann man diszipliniert sein und jeden Morgen den großen Korb mit dem Holz reinholen, damit man des Abends schön gemütlich nur noch neben den Kamin greifen muss, um nonchalant noch einen Scheit drauf zu werfen.
Diese Disziplin besitzen wir nicht. Zudem ist unser Holzlager einmal ums Haus herum durch den kalten, dunklen und im Zweifel nassen Garten. Plus, da ich von zuhause aus arbeite, heizen wir in sehr kalten Perioden auch schon tagsüber mit Holz. Ergo brauchten wir eine Lösung, die uns nicht ein bis zwei Mal am Tag rausjagte.
Also baute uns der Autor ein Mini-Holzlager ins Wohnzimmer. Er integrierte es als Teil unseres Bücherschrankes, so dass die Scheite nicht zu massiv wirken. Das Gitter schützt nicht nur die Wand vor Dreck, sondern gibt dem Ganzen auch noch etwas Stabilität. Außerdem verläuft dahinter ein Ethernetkabel, an das er irgendwann noch mal ran muss, sagt er.
Zugegeben, man muss es mögen, denn es hat schon einen rustikalen Touch. Und am Holzstapeltag kann man auch schon gleich den Staubsauger daneben stellen. Aber neben dem praktischen Vorteil, der auf der Hand liegt, ist immer auch dieser gewisse Geruch von frischem Holz in der Luft, den wir sehr mögen. Plus: Es gibt dem Raum einfach was Gemütliches. Die artikulierte Angst einiger Leute um uns herum, dass mit dem Holz ganze Heerscharen von sechsbeinigen Freunden mit hereingebracht werden, erwies sich übrigens als unbegründet. Wahrscheinlich verbrennen die Biester einfach.
Und es ist eine hervorragende Abstellfläche für einen guten Rotwein, der abends bei einem Buch und Kaminfeuer genossen wird.