Als die Schönste Germanin sagte, wir bräuchten „bald“ Regale, meinte sie eigentlich „jetzt“ — so langsam müssen wir wieder Zugang zu Aktenordnern mit Rechnungen und so etwas bekommen. Also bauen wir jetzt zuerst die Regale an der rechten Wand des Zimmers, denn das geht schnell und dreckig.
Allgemein zu den Regalen: Wir benutzen Fertig-Bretter aus dem Baumarkt, Leimholz-Fichte. Die sind billig, gerade geschnitten, billig, leicht zu verarbeiten, billig, und werden von dem örtlichen Baumarkt kostenlos zugeschnitten. Und erwähnte ich, dass sie billig sind? Für unsere Zwecke reicht die Dicke von 1,8 cm, denn wo es nötig ist, verstärken wir den Böden mit Latten 1,8 x 4 cm, die, genau, auch billig sind.
Für dieses Regal machen wir es uns unfassbar einfach: Als Basis nehmen wir ein 200 cm langes Leimholzbrett, auf das wir senkrecht vier 180 cm lange Kollegen stellen. Dazwischen kommen die eigentlichen Regale, 60 cm breit. Alle diese Bretter sind 20 cm tief. Oben drauf legen wir ein 200 x 30 cm Brett, um Aktenordner aufzunehmen. Das ganze steht auf Holzblöcken, damit es besser mit dem Staubsauger klappt, und ist so ausgemessen, dass die Ordner gerade so unter die Decke passen.
Gut, etwas komplizierter ist es schon. Das untere Querbrett ist wegen der Fußbodenleisten etwas von der Wand abgerückt. Wir müssen auf der linken Seite den Kabelkanal berücksichtigen und schneiden unten an allen vier senkrechten Löcher, falls wir mal Kabel legen müssen. Oben stützt auf der rechten Seite ein seltsamer Wandvorsprung (Rohr hinter Gipsplatte) später die Ordner, auf der linken Seite müssen wir mit einem kleinen Brett nachhelfen.
Man sieht es auf den Fotos zum Glück nicht, aber das sind die schlechtesten Regale, die ich jemals gebaut habe. Dazu muss man wissen, dass sie während des Nachtdienstes entstanden sind, und dass Schlafmangel bei mir den IQ halbiert. Aber jetzt haben wir die ersten Regale und können damit anfangen, einige Bücher und Ordner wieder zurückzuschleppen. Das geht auch ohne Gehirn.
Bis zum nächsten Schritt — die Regale über dem Welteroberungstisch — schlafe ich richtig aus.